Musikalisches Trio entführt ins Land der Poesie

Bubach-Calmesweiler. "Endlich wieder in Schloss Buseck" begrüßte Michael Marx die Gäste "im Wohnzimmer" und kündigte freudestrahlend die dritte Auflage des Erfolgsprogramms "Lieder der Poesie" an. Michael Marx, Amby Schillo und Nino Deda entführten in die Ära der Lyrik

 Amby Schillo, Michael Marx und Nino Deda (von links) musizierten "im Wohnzimmer" in Schloss Buseck. Foto: Boewen-Dörr

Amby Schillo, Michael Marx und Nino Deda (von links) musizierten "im Wohnzimmer" in Schloss Buseck. Foto: Boewen-Dörr

Bubach-Calmesweiler. "Endlich wieder in Schloss Buseck" begrüßte Michael Marx die Gäste "im Wohnzimmer" und kündigte freudestrahlend die dritte Auflage des Erfolgsprogramms "Lieder der Poesie" an. Michael Marx, Amby Schillo und Nino Deda entführten in die Ära der Lyrik. Das Trio vertonte große Gedichte namhafter deutschsprachiger Poeten auf eigenständige und unverwechselbare Weise. Die vertonten Werke interpretierte das Trio in raffinierten dreistimmigen Chorsätzen mit diversen Instrumenten wie Akkordeon, akustischen Gitarren, Cellos, Perkussionsinstrumenten und einem Duduk. Das armenische Instrument wird aus Aprikosenholz gefertigt. Die Mundstücke werden aus Schilfmaterial hergestellt und sind sehr empfindlich, was sich während des Konzertes auch bestätigte und Marx anstatt mit der Flöte mit seiner Gitarre interpretieren musste, weil das Mundstück "streikte".Ob Gitarre oder Duduk - das Publikum begeisterte sich trotzdem für die Interpretationen von Eichendorff, Ringelnatz, Tucholsky, Fontane, Goethe oder Heine und applaudierte für das Gesamtkunstwerk der drei Musiker und Sänger, die erstklassig und anspruchsvoll unterhielten. Nachdenklich, heiter, ironisch, melancholisch oder romantisch bot ihr Programm einen Streifzug durch die deutsche Lyrik mit einer Ausnahme. Ein angeblich von Kurt Tucholsky verfasstes Gedicht "Wenn die Börsenkurse fallen" aus dem Jahr 1930 zur Finanzkrise wurde tatsächlich erst 2008 von dem Wiener Autor Richard Kerschhofer geschrieben. "Nach dieser Erkenntnis haben wir es dann doch in unserem Programm gelassen, weil das Gedicht einfach gut ist." Und diese Entscheidung war wohl die richtige. Denn auch für diese politisch klaren Worte unserer Zeit wurde das Trio gefeiert. Marx moderierte den Abend und erzählte viele Hintergründe, die von dem Trio vertont wurden. Ohne Worte waren nur die albanischen Hochzeitstänze, die es allerdings musikalisch und tempomäßig in sich hatten. bd

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