Musik der beschwingten Art

St. Wendel. Mit einem schwungvollen Galakonzert präsentierte sich das Sinfonische Blasorchester Musikkreis St. Wendel am vergangenen Sonntag im Saalbau. Unter der musikalischen Leitung der beiden Dirigenten Stefan Barth und Bernhard Stopp bot das Orchester qualitativ hochwertige Blasmusik

 Das Sinfonische Blasorchester zeigte, warum es weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt und begehrt ist. Foto: Sick

Das Sinfonische Blasorchester zeigte, warum es weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt und begehrt ist. Foto: Sick

St. Wendel. Mit einem schwungvollen Galakonzert präsentierte sich das Sinfonische Blasorchester Musikkreis St. Wendel am vergangenen Sonntag im Saalbau. Unter der musikalischen Leitung der beiden Dirigenten Stefan Barth und Bernhard Stopp bot das Orchester qualitativ hochwertige Blasmusik. Eröffnet wurde das Konzert mit dem Stück "Peterloo Overture" des britischen Komponisten Malcolm Arnold. Eine ungewöhnliche Wahl, denn die Ouvertüre beschreibt musikalisch ein historisches Ereignis: das Peterloo Massaker. Im Jahr 1819 versammelten sich 80 000 Menschen in Manchester zu einer politischen Kundgebung, die blutig beendet wurde. Die Musik von Malcolm Arnold vereint das Spannungsverhältnis zwischen friedfertiger Aufbruchstimmung und grausamer Niederschlagung und wurde vom Sinfonischen Blasorchester gekonnt dargeboten. Nach der Eröffnung folgte sogleich einer der Höhepunkte des Abends: Die Uraufführung der "Rhapsodie für Klavier und Blasorchester", komponiert von Everard Sigal, der sein Werk auch am Klavier selbst vortrug. Hierbei überzeugte nicht nur die Komposition das große Publikum, sondern vor allem auch das professionelle Zusammenspiel der Musiker. Anschließend bot das Orchester vier Auszüge aus der eigentlich sechssätzigen Suite "Rumänische Tänze" von Thomas Doss. Temperamentvoll, leidenschaftlich und fröhlich wurden die Stücke interpretiert. Rufe und rhythmisches Klatschen seitens der Musiker verstärkten das Volksliedhafte, das den Charme der Kompositionen ausmacht. Bei der Darbietung des ersten Teils der "Armenischen Tänze" von Alfred Reed zeigte sich das Sinfonische Orchester dann genauso virtuos wie bei der Interpretation der "Kentish Dances" von Philip Sparke, in denen bekannte englische Volkslieder verarbeitet wurden. Den größten Wiedererkennungswert aber dürften die vier Tänze aus dem Musical "West Side Story" gehabt haben. Sie boten in der Bearbeitung von Ian Polster ein geschlossenes Ganzes, das man auch ohne das eigentlich dazugehörige Bühnengeschehen genießen konnte. Mit seinem Galakonzert im Saalbau konnte das Sinfonische Blasorchester Musikkreis St. Wendel einmal in der eigenen Heimat seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Das ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr, denn das 1990 gegründete Orchester präsentiert sich mittlerweile auch über die Grenzen der Region hinaus. Am vergangenen Sonntag allerdings überzeugten die rund 70 Musiker einmal wieder das St. Wendeler Publikum. Und das nicht nur durch die ungewöhnliche und moderne Auswahl an Konzertliteratur, sondern auch durch die hohe Qualität der Darbietungen.

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