Mit Vollgas über den Bosenberg

St Wendel · Es ist angerichtet. Die Rallye-WM macht an diesem Samstag am Bosenberg Station. Die 17,13 Kilometer lange Etappe steht erstmals seit 2011 wieder im Programm der Deutschland-Rallye und ersetzt den Teilabschnitt über den Peterberg.

 Achtung, hier geht's wild zu: Die Prüfung Bosenberg war jahrelang Bestandteil der Deutschland-Rallye, zuletzt 2011. Nach drei Jahren Pause kehrt sie dieses Jahr ins Programm zurück. Die Fahrer freuen sich darauf. Foto: B&K

Achtung, hier geht's wild zu: Die Prüfung Bosenberg war jahrelang Bestandteil der Deutschland-Rallye, zuletzt 2011. Nach drei Jahren Pause kehrt sie dieses Jahr ins Programm zurück. Die Fahrer freuen sich darauf. Foto: B&K

Foto: B&K

"Ich kenne die Wertungsprüfung noch nicht. Aber ich habe schon viel von ihr gehört", sagt Vorjahressieger Thierry Neuville. "Sie soll ganz schön anspruchsvoll sein." Zwei Mal gehen die Piloten der Deutschland-Rallye an diesem Samstag am Bosenberg an den Start. Die WP ist die einzige Prüfung im Saarland und taucht erstmals seit 2011 wieder im Streckenverlauf der Mega-Motorsportveranstaltung auf. Sie wird um 9.02 Uhr und um 18.47 Uhr gestartet und ersetzt die WP Peterberg. Rallyeleiter Alfred Rommelfanger erklärt warum: "Teilabschnitte am Peterberg wurden zu schnell, deshalb haben wir sie aus Sicherheitsgründen gestrichen. Wir haben dann frühzeitig den ADAC Saarland eingebunden. Von dort kam dann auch die Empfehlung für den Bosenberg. Zudem hatte die Strecke schon einmal ihre WM-Tauglichkeit bewiesen."

Federführend für die Planung des Streckenverlaufs war der stellvertretende Rallyeleiter Stefan Bayer, mitverantwortlich für die WP-Leitung ist Bernd Brocker aus Wolfersweiler. Der Vorsitzende des MSC Obere Nahe nennt die Vorzüge des neuen Streckenverlaufs: "Das Teilstück über den Peterberg war schneller, aber die WP Bosenberg ist durch die Wegführung um einiges anspruchsvoller." Im Roschberger Wäldchen, prognostiziert Brocker, werde jeder noch so kleine Fahrfehler richtig Zeit kosten. Auf der winkeligen Landstraße zwischen den St. Wendeler Stadtteilen Urweiler und Leitersweiler gelte es für Thierry Neuville und Co., die Ideallinie genau zu finden. "Von dort geht es weiter über Marth bis ins Ziel bei Niederkirchen", ergänzt Brocker.

Rund um die WP Bosenberg sind in Roschberg, Grügelborn, Urweiler, Leitersweiler und Marth neue Zuschauerpunkte eingerichtet worden. "In den Zonen stehen die Zuschauer nur 15 Meter von der Strecke weg", sagt Brocker.

Bei der Rückkehr in die WM-Rallye wird die Bosenberg-Etappe entgegengesetzt der früheren Streckenführung gefahren. "Das bringt Abwechslung und einen anderen Rhythmus rein, und ist zudem besser zu handhaben, was die Weiterführung für die Verbindungsetappe angeht", sagt Brocker, der hofft, dass vor allem zur letzten Wertungsprüfung des zweiten Rallye-Tages (Start 18.47 Uhr) viele Fans von der Panzerplatte in Baumholder nach St. Wendel kommen. "Rund um den Bosenberg können dann die Anhänger den Tagessieger feiern", sagt Brocker.

Seit Anfang der Woche ist das Team dabei, die Strecke auf WM-Niveau zu trimmen. "40 Strohballen haben wir an den neuralgischen Punkten verteilt, damit die Piloten nicht über den inneren Fahrbahnrand in den Kurven fahren und damit die Wegeschäden im Rahmen bleiben", so Brocker.

Insgesamt werden für die gesamte Rallye 325 Kilometer Absperrband, 41 Kilometer Zaun und knapp 13 Kilometer Absperrgitter gebraucht. Allein am Bosenberg sind 225 Sportwarte, 150 Personen für die Zuschauerlenkung sowie Helfer des Technischen Hilfswerks im Einsatz, um die Prüfung über die Bühne zu bringen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort