Ein echtes Ass auf dem Tennisplatz: Mit Kristina Barrois schlägt vom 16. bis 20. September bei der Premiere der St. Wendeler Tennis Open eine frühere Weltklassespielerin auf. Im Mai 2011 hatte die Hartplatz-Spezialistin Rang 57 der Weltrangliste belegt, ihre beste Platzierung.

Aus dem weltweiten Tenniszirkus ist die Urexweilerin vor knapp einem Jahr nach dem WTA-Turnier in Luxemburg ausgestiegen. Doch noch immer spielt sie ab und an. Mit ihrem Verein Ratinger TC hat die 33-Jährige nach drei Vizetiteln in der abgelaufenen Spielrunde die deutsche Meisterschaft gefeiert. "Ich war aber nur im Doppel dabei", betont Barrois. Seit Jahresbeginn geht sie wieder ihrem erlernten Beruf nach und arbeitet als Regierungs-Inspektorin im saarländischen Sozialministerium. "Sicherlich habe ich mich auf ein völlig anderes Leben einstellen müssen", sagt Barrois. Zum Tennisspielen komme sie nur selten, kürzlich habe sie einen Trainer beim Kindertraining vertreten.

Barrois freut es, dass nun in St. Wendel ein sehr ambitioniertes Turnier an den Start geht. "Im Saarland haben wir ja nicht so viele Turniere", so die Urexweilerin. Der Veranstalter, der TC St. Wendel , hat den Termin sorgsam gewählt. Ansonsten wird vom 16. bis 20. September so gut wie kein vergleichbares Turnier in Südwestdeutschland gespielt. Aufgeschlagen wird auf acht Plätzen, bei schlechtem Wetter in der Halle. "Für mich wäre Regen gar nicht so schlecht, in der Halle müsste ich nicht so viel laufen", scherzt Barrois. In der Bundesliga habe sie die Unterschiede in läuferischer Hinsicht kennengelernt, wenn ihr eine 17-Jährige gegenübergestanden habe. "In St. Wendel gehe ich locker auf den Court, und wir werden dann sehen, wie es passt", meint die Akteurin, die bei allen vier Grand-Slam-Turnieren bereits in der zweiten Runde stand.

5000 Euro Preisgeld

Neben ihr tritt mit Katharina Hobgarski (TC Rotenbühl) eines der großen Talente in St. Wendel an. Die 18-Jährige aus Oberkirchen schied vergangene Woche mit ihrer weißrussischen Doppelpartnerin Iryna Shymanovich im Viertelfinale der US Open Junior-Championships aus. "Es ist schon toll, dass solche renommierten Spielerinnen teilnehmen", freut sich Tennistrainer Pavel Miksovsky, der Ideengeber der St. Wendel Open. Eigentlich habe er zuerst vorgehabt, nur ein kleines Turnier auf die Beine zu stellen. Nun geht Miksovsky sogar davon aus, dass die ersten acht gesetzten Spieler im Feld unter den Top 100 der deutschen Rangliste zu finden sind. Zudem sind die Akteure des saarländischen Verbandskaders dabei - und der internationale deutsche Jugendmeister Simon Junk von der SG Marpingen/Alsweiler. Die Open sind mit einem Preisgeld in Höhe von 5000 Euro dotiert.

Gespielt wird von heute bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr. Die Endspiele bei den Damen sind für Sonntag ab 13.30 Uhr geplant, die der Herren ab 15.30 Uhr. Zudem findet am Sonntag zwischen 10 und 12 Uhr die Tennissportabzeichen-Aktion des Saarländischen Tennisbundes statt. Das Sportabzeichen ablegen kann jeder, vom Anfänger bis zum Turnierspieler.