Motorsport-Event Mit Sicherheit: Rallye-Stars zum Anfassen

St. Wendel · Wenn am Samstag Rennpiloten Station in St. Wendel machen, greift ein Sicherheitskonzept. Ähnlich dem am Weihnachtsmarkt.

 Auch Top-Piloten der ADAC-Rallye Deutschland wie Thierry Neuville können Zuschauer am Samstag hautnah auf dem St. Wendeler Schlossplatz erleben. 

Auch Top-Piloten der ADAC-Rallye Deutschland wie Thierry Neuville können Zuschauer am Samstag hautnah auf dem St. Wendeler Schlossplatz erleben. 

Foto: Imago

Die Arbeitsplätze im Dachgeschoss der St. Wendeler Wache sind hergerichtet. An der Wand wird noch ein Monitor angebracht. Dann ist alles fertig. Der frisch renovierte Raum ist die neue Einsatz-Zentrale. „Es ist die Feuertaufe für die neuen Räumlichkeiten“, sagt der St. Wendeler Polizeichef Martin Walter und meint damit die ADAC-Rallye Deutschland, die am heutigen Donnerstag beginnt.

Der Polizeirat ist während des viertägigen Motorsport-Ereignisses für den Einsatzabschnitt Nordsaarland zuständig (wir berichteten). Für jede der 21 Wertungsprüfungen gibt es ein eigenes Sicherheitskonzept. Gleiches gilt für den Servicepark am Bostalsee und das Regrouping.

Regrouping lässt sich übersetzen mit Neugruppierung. Laut Veranstalter ADAC dient das Regrouping dazu, das Feld der Rallye-Autos wieder zusammenzuführen. Es ist also eine Art Pause zwischen den Wertungsprüfungen. Und diese verbringen die Rennfahrer am Samstag, 19. August, in St. Wendel. „Die Fahrzeuge kommen über die Balduinstraße und die Schlossstraße zum Schloss-platz“, erläutert Thomas Vogt, Chef des städtischen Ordnungsamts. Etwa eine halbe Stunde dauere die Auszeit für jedes Auto. In dieser Zeit bestünde für die Zuschauer die Gelegenheit, die Rennwagen aus der Nähe zu betrachten oder Kontakt zu den Fahrern aufzunehmen.

Gegen 12.48 Uhr rechnet der Veranstalter mit den ersten Fahrzeugen. Diese werden zeitlich versetzt einrollen. Martin Walter hat in seinem Plan eine Kernzeit von 12 bis 14.30 Uhr notiert, in der seine Einsatzkräfte auf dem Schlossplatz sein werden.

Das Sicherheitskonzept an diesem Tag ist vergleichbar mit jenem während des Weihnachtsmarktes. Fluchtwege werden gekennzeichnet, erläutert Vogt. Und von denen gebe es vom Schlossplatz aus einige. Wie viele Zuschauer am Samstag kommen werden, das ist für den Leiter des Ordnungsamtes schwer zu schätzen. 500? 1000? 2000? „Wir müssen uns darauf einstellen, dass der Platz voll ist“, sagt Vogt. Daher sei der Sicherheitsplan auf die Maximalzahl abgestimmt. Auch für Polizeirat Walter ist die Frage nach den Besucherzahlen eine spannende. Kopfzerbrechen bereitet ihm diese Ungewissheit dennoch nicht. „Wir gehen die Sache mit professioneller Gelassenheit an.“ Durch den Weihnachtsmarkt oder auch den Besuch der Bundeskanzlerin im März habe man bereits Erfahrung mit solchen Großveranstaltungen. Alles sei gut vorbereitet. „Der Stadt ist es ein Anliegen, ein solches Event hier zu haben“, weiß Walter.

Damit die Zuschauer bereits vor und auch nach dem halbstündigen Stopp der Rennwagen auf dem Schlossplatz verweilen, wird eine Videoleinwand aufgebaut. „Die Wertungsprüfungen an diesem Tag werden übertragen“, sagt Vogt. Zum Gelingen der Rallye-Party gehört auch ein Stück weit das Wetter. „Es soll am Samstag trocken sein“, sagt der Ordnungsamtsleiter, der fleißig die Wetterprognosen studiert. Das Regrouping hat auch Straßensperrungen zur Folge. So wird, wie Vogt berichtet, von 12 bis 18 Uhr ein Teil der Bahnhofstraße ab Zufahrt zur Mott und in der Folge ein Stück der Wendalinusstraße bis zur Carl-Cetto-Straße gesperrt.

Spätestens seit vergangenen Dezember ein Laster in einen Berliner Weihnachtsmarkt gerast ist, ist der Schutz vor Anschlägen dieser Art ein großes Thema. Daher werden am Anfangs- und Endpunkt der Sperrung Großfahrzeuge positioniert: in Höhe der Zufahrt zur Mott sowie in Höhe des Restaurants Palme. Hier sind zusätzlich auch kleinere Wagen und Mitarbeiter des ADAC postiert. „Großfahrzeuge können hier nicht durchbrechen“, sagt Vogt.

Was das Parken betrifft, so können die Besucher dem Parkleitsystem folgen. Der Kirmesplatz in der Missionshaus-Straße kann zum Abstellen der Autos genutzt werden. Von da aus sei es nur ein kurzer Fußweg zum Schlossplatz, erinnert Vogt. Außerdem ist die Einfahrt zur Tiefgarage und den Parkplätzen an der Mott frei.

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