Rallye-WM Mit Sicherheit hinein ins Rallyegeschehen

St. Wendel · Für die Polizei hat die Renn-Woche bereits begonnen. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Die Dienstpläne stehen.

 Hier hebt das Rennauto während einer Wertungsprüfung zur ADAC-Rallye Deutschland auf dem Truppenübungsplatz Baumholder ab.

Hier hebt das Rennauto während einer Wertungsprüfung zur ADAC-Rallye Deutschland auf dem Truppenübungsplatz Baumholder ab.

Foto: picture alliance / dpa/Thomas Frey

Eine Rallye ist Teamarbeit – das gilt nicht nur für jene, die in den Wettbewerb starten, sondern auch für die Polizei. Eine zentrale Einsatzleitung am Bostalsee und zwei regionale Befehlsstellen arbeiten während der ADAC-Rallye Deutschland vom 16. bis 19. August Hand in Hand. Gegenüber 2017 hat das St. Wendeler Land beim deutschen Lauf zur FIA-Rallye-Weltmeisterschaft nochmal an Prestige gewonnen. Denn auch der offizielle Start ist in der Kreisstadt.

Martin Walter, Leiter der Polizeiinspektion (PI) in St. Wendel, blickt dennoch gelassen auf die Renntage, die vor ihm und seinem Team liegen. Das hat auch damit zu tun, dass sich die Einsatzstrukturen dieses Mal verändert haben. So fallen alle Veranstaltungen in St. Wendel sowie die Wertungsläufe in Freisen und an der Römerstraße in seinen Zuständigkeitsbereich. Um die Rennen Wadern-Weiskirchen und den Servicepark am Bostalsee kümmert sich die Polizeiinspektion Nordsaarland. Am See, genauer gesagt im Hotel Seezeitlodge, wird die zentrale Einsatzstelle eingerichtet. Dort sind auch Polizisten aus Rheinland-Pfalz untergebracht, denn einige der Wertungsprüfungen wie die Panzerplatte fallen in deren Gebiet. Außerdem ist der Gesamteinsatzleiter der Rallye aus polizeilicher Sicht, Ralf Geisert, in der Seezeitlodge anzutreffen. Er ist der Leiter der Zentralen Verkehrspolizeilichen Dienste des Landespolizeipräsidiums.

Bereits vor Start der ersten Rennen sind Beamte der PI Nordsaarland im Servicepark unterwegs. Wie deren Leiter Andreas Riemenschneider berichtet, zeigen sie zunächst zur normalen Tageszeit Präsenz. Während der Rallye-Läufe gibt es einen Zwei-Schichten-Dienst, so dass Polizisten von 6 bis 22 Uhr im Einsatz sind. „Wir erwarten nicht die Zuschauerströme wie im vergangenen Jahr“, prognostiziert Riemenschneider. Dennoch rechnet er mit „ordentlichem Betrieb“. Da für das Wochenende Badewetter vorausgesagt ist, sieht er es als Herausforderung, dass Gäste, die es in die Freibäder am Bostalsee zieht und Rallye-Fans gut aneinander vorbeikommen. Die Straße zwischen Neunkirchen/Nahe und Eckelhausen/Bosen ist während der vier Wettbewerbstage gesperrt. Im Bereich Neunkirchen/Nahe sind Parkplätze eingerichtet, von dort aus bringt ein Shuttle-Bus die Besucher an den Bostalsee.

Während der Servicepark im vergangenen Jahr noch der Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung war, rückt der Fokus in diesem Jahr auch in Richtung Kreisstadt. Nach dem so genannten Shake-Down, dem Aufwärmlauf für die Rallyefahrer am Donnerstagmorgen ab 8 Uhr bei Mosberg-Richweiler, verlagert sich das Geschehen nach St. Wendel. Wie Markus Tigmann von der PI St. Wendel berichtet, werden die ersten Fahrzeuge ab 15 Uhr auf dem Schlossplatz erwartet. Für 17 Uhr ist die Eröffnungsfeier auf dem Schlossplatz geplant. Bereits um 18.40 Uhr fährt der erste Wagen in Richtung Wendelinuspark. Dort steht die erste sportliche Herausforderung für die Rallyefahrer an – die erste von insgesamt 18 Wertungsprüfungen.

„Der Großteil jener Zuschauer, die die Eröffnungsfeier auf dem Schlossplatz verfolgt haben, werden wohl nicht an den Wendelinuspark eilen“, vermutet Tigmann. Sie können das erste Rennen auf einer Video-Leinwand verfolgen. Diese wird an der Bushaltestelle vor der evangelischen Stadtkirche aufgebaut. Drei Parkplätze sind für die Besucher in der Innenstadt ausgewiesen: in der Werkstraße, am Bosenbachstadion sowie ein Wiesengelände in Richtung Stadion.

Am Freitag, 17. August, verlagert sich das Renngeschehen in den Nachbarkreis Merzig-Wadern. Der Renn-Samstag, 18. August, startet zunächst auf rheinland-pfälzischem Boden: um 9.15 Uhr mit der Wertungsprüfung Panzerplatte. Dann geht es rüber nach Freisen. Im Tagesverlauf absolvieren die Rennfahrer diese beiden Pisten je zwei Mal. Gleiches gilt für die Prüfung Römerstraße. Für Martin Walter die „interessanteste und schönste“ Strecke. Im vergangenen Jahr sei aufgefallen, dass die Zuschauer teilweise ziemlich dicht am Renngeschehen standen. Daher werde dieses Mal die Zahl der Ordner erhöht.

Zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland pendelt auch am Sonntag, 19. August, das Renngeschehen. Zwei Mal startet die Wertungsprüfung Grafschaft. Dann gibt es ein Comeback der Rennstrecke Bosenberg bei St. Wendel. Noch einmal Höchstspannung vor der Siegerehrung, die für 13 Uhr auf dem Schlossplatz vorgesehen ist.

Damit bei all dem Benzin im Blut auf den regulären Straßen die jeweiligen Tempolimits beachtet werden, kündigen Martin Walter und Andreas Riemenschneider Verkehrskontrollen an. An verschiedenen Stellen werden Blitzer während der Rallye-Tage aufgebaut.

In puncto Sicherheit wird die Polizei auch auf den Rennpisten Präsenz zeigen. „Es wird eine polizeiliche Vorausfahrt in Freisen, auf der Römerstraße und bei der Wertungsprüfung Bosenberg geben“, sagt Polizeirat Walter. Man schaue, ob Rallye-Fans an der ein oder anderen Stelle zu nah am Geschehen stehen.

 Blick in die Einsatz-Zentrale im Dachgeschoss der St. Wendeler Wache während der Rallye-Tage im vergangenen Jahr.

Blick in die Einsatz-Zentrale im Dachgeschoss der St. Wendeler Wache während der Rallye-Tage im vergangenen Jahr.

Foto: Evelyn Schneider

Eine „schadensfreie Rallye“– die wünscht sich Martin Walter für alle Beteiligten. Sollte es zu einem schwerwiegenden Unfall kommen, so seien genügend Polizisten zur Stelle. An den Rallyetagen Donnerstag, Samstag und Sonntag sind je 40 bis 50 Beamte im Einsatz. „Wir sind also personell gut aufgestellt.“ In St. Wendel werden die Einsätze von der Befehlsstelle unterm Dach der Wache in der Mommstraße aus koordiniert.

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