Mit schwerem Gerät auf Einsätze vorbereitet

St Wendel · 39 Helfer des Technischen Hilfswerks aus dem Geschäftsstellenbereich Merzig haben auf dem Gelände des St. Wendeler Ortsverbandes ihre zweiteilige Grundausbildungsprüfung abgelegt. Mit der Prüfung in der Tasche haben die Katastrophenschützer die Basis dafür geschaffen, künftig die Kameraden im Einsatz unterstützen zu können.

 THW-Grundausbildung: Prüfer Martin Klees (links) beobachtet wie THW-Helferin Manuela Schweickhardt mit dem Bohr- und Aufbrechhammer umgeht. Foto: Faber

THW-Grundausbildung: Prüfer Martin Klees (links) beobachtet wie THW-Helferin Manuela Schweickhardt mit dem Bohr- und Aufbrechhammer umgeht. Foto: Faber

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Eine Grundausbildungsprüfung ist die Voraussetzung, um ins Einsatzgeschehen des Technischen Hilfswerks eingreifen zu können. "Wir haben unsere Helfer gezielt auf die Prüfung vorbereitet. Zur Zulassung ist der Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses erforderlich und der Helfer muss über den vorgeschriebenen Impfstatus verfügen", erklärt der St. Wendeler Ortsbeauftragte Markus Tröster. Die Prüfungsaufgaben sind in einen praktischen und theoretischen Teil gegliedert. "40 Fragen aus dem Katalog müssen per Multiple-Choice-Verfahren beantwortet werden", sagt der St. Wendeler Prüfungsleiter Werner Roth. Im Praxisteil werden die THW-Helfer an sechs Stationen geprüft.

Das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt. "Da sind Quereinsteiger im Alter von über 30 Jahren dabei und welche aus der Jugendabteilung, die gehen dann auch ganz unbefangen an die Aufgaben ran", meint Michael Sicks, stellvertretender Ortsbeauftragter des THW in Nohfelden. Die Helferanwärter müssen ordnungsgemäß mit dem hydraulischen Rettungsgerät - wie Schere und Spreizer - arbeiten können. "Im Ernstfall muss bei einer Personensuche eine Tür aufgebrochen oder es müssen Betonplatten angehoben werden", umschreibt Tröster die heiklen Dinge. Des Weiteren sollen die Handhabung des Stromaggregates, der Aufbau der Beleuchtung und das Ausleuchten der Einsatzstelle stimmen. "Das ist ein wichtiger Teil der Grundausbildung, denn das THW wird am Einsatzort immer mit dieser Aufgabe betraut", weiß der St. Wendeler.

Direkt gegenüber werden Sandsäcke gefüllt. "Sie sollen nicht mehr als 20 Kilogramm wiegen, damit die Säcke schnellstens in der Kette an die undichte Stelle gelangen", erläutert Prüfer Björn Müller. Er lässt wegen eines Dammbruchs eine Hochwassersituation simulieren. Jetzt sind die Kenntnisse von Amar Alsharif gefragt. "Die Sandsäcke müssen versetzt gelegt werden und der Boden der Säcke muss in Richtung der Wasserfläche zeigen", lauten seine richtigen Antworten.

Oh, ist das ein Sägen. Der Nohfelder Alexander Holz schnippelt mit der Säbelsäge an einem Rohr und Birgit Holz bedient die Handbügelsäge. "Die Prüflinge müssen zeigen, dass sie den Umgang mit den Werkzeugen beherrschen", erklärt der Stationsprüfer Martin Klees. Penibel achtet er darauf, dass seine Kameraden die Sicherheitsvorschrift befolgen. Manuela Schweickhardt setzt sich noch die sogenannte Micky Maus (Gehörschutz) auf die Ohren und werkelt mit dem Bohr- und Aufbrechhammer an einem Gesteinsbrocken. Auch den Elektrotrennschleifer bringt die THW-Helferin später an einem fiktiven Objekt zum Heulen. "Über allem steht, dass die Unfallverhütung vorschriftsmäßig eingehalten wird", ergänzt Prüfungsleiter Roth. Tröster, Sicks und der neue Theleyer Ortsbeauftragte Peter Groß freuen sich, dass sie nach bestandener Grundausbildungsprüfung nun Zuwachs für die Aufgaben am Einsatzort bekommen haben.

Die THW-Geschäftsstelle Merzig ist eine Servicestelle und sie betreut die zwölf Ortsverbände des Bereiches. Sie koordiniert und verwaltet die Ressourcen in Absprache mit den Ortsbeauftragten und sorgt für die Sicherstellung der Aufgabenerledigung und Einsatzfähigkeit der ihr zugeordneten Ortsverbände.

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