Mit Musik durch Sumpf und Schilf
Oberlinxweiler. "Wakatanka, Wakatanka". Unzählige Male erscholl dieser Ruf am Mittwochabend durch die Kulturscheune. Auf der Bühne, von geschickten Händen in eine Prärie verwandelt, hatten sich 30 kleine Indianer und Cowboys versammelt, die das Musical "Wakatanka" singen und spielen wollten
Oberlinxweiler. "Wakatanka, Wakatanka". Unzählige Male erscholl dieser Ruf am Mittwochabend durch die Kulturscheune. Auf der Bühne, von geschickten Händen in eine Prärie verwandelt, hatten sich 30 kleine Indianer und Cowboys versammelt, die das Musical "Wakatanka" singen und spielen wollten. Sie hatten keine weite Reise aus Amerika hinter sich, sondern nur eine kurze, nämlich aus der Oberlinxweiler Grundschule. Vor den wirbelwindigen und bunt gekleideten Mädchen und Jungen hatte sich das 30-köpfige Jugendorchester des Musikvereins Eppelborn und zehn Kinder aus der Musik-AG der dortigen Grundschule niedergelassen. Als die Dirigentin Claudia Wälder-Jene den Taktstock hob, wurde es still im Saal, der mit mehr als 200 Besuchern gefüllt war. Trommeln wirbelten, die Instrumente produzierten einen tollen Rhythmus und in die bunte Indianerschar kam Bewegung. Als der prächtig gekleidete Häuptling "Wachsames Auge" seine Stimme erhob begann die Handlung. Einige Indianerväter des Wakatanka-Stammes waren wieder einmal ohne Jagdbeute aus der Prärie zurückgekehrt. Die Büffel, von denen sie sich ernährten, waren seit einiger Zeit spurlos verschwunden. Die Vorräte gingen zur Neige und der Hunger begleitete die Bewohner des Dorfes Tag und Nacht. Auch dem Indianerkind "Kleiner Bär" ließ die Not keine Ruhe. Es machte sich mit Freunden auf, die Büffel zu suchen. Dabei waren viele Hindernisse zu überwinden. Wasser, Sumpf, Schilf und Schluchten machten ihnen zu schaffen. Und beim Rasten pickten sie zu allem Überfluss auch noch die Ameisen. Der weiße Mann, den sie trafen, half ihnen ebenso wie der Westwind mit dem lustigen Namen "Wendelin Blasebalg". Ein bunt gemaltes Bild half den Indianerkindern schließlich, die Büffel ausfindig zu machen. Im Dorf wurden sie anschließend wie kleine Könige gefeiert, denn jetzt die Not hatte ein Ende. Die Jungen und Mädchen, die die Hauptrollen spielten, bewiesen, dass sie zum Singen großes Talent haben. Ihre Textrollen hatten sie vorzüglich gelernt und brachten sie mit passenden Betonungen und Gesten unter das Publikum. Der Grundschulchor, der von Stefan Klemm auf das Musical vorbereitet worden war, sang frisch-fröhliche Indianerlieder, begleitet von handgemachten Buschtrommeln. Erzähler Joachim Klesen verstand es, die Handlung spannend zu schildern und viele kleine "Bleichgesichter" im Saal zum Mitmachen zu animieren.Claudia Wälder-Jene war froh, in der Oberlinxweiler Grundchule für dieses Musical den passenden Partner gefunden zu haben. Chor und Orchester hatten nur zweimal proben müssen, bis "Wakatanka" einstudiert war. Die Uraufführung hatte am 1. Juni in Eppelborn stattgefunden. "Diese erst kürzlich entstandene Komposition soll Kinder und Jugendliche anregen, in einem Chor zu singen und in einem Orchester mitzuspielen", sagte Claudia Wälder-Jene gegenüber der SZ.
Auf einen BlickDie Hauptdarsteller beim Musical "Wakatanka": Lea Wengerek (Häuptling "Wachsames Auge"), Kristin Backes (Indianerkind "Kleiner Bär"), Linda Schäfer (Indianerkind "Gelbe Feder" und "Sanfte Butterblume"), Eric Bleimehl (Billy), Nathalie Zimmer (Indianerkind "Kleine Kaktusblüte"), Maren Treitz (Indianerkind "Flinker Fuß"), Emma Bungert (Westwind "Wendelin Blasebalg"), Aline Hoffmann (Tobi), Jan Klein (Medizinmann). gtr