Mit einem Lächeln ins Ziel

St Wendel · Die 30-jährige Julia Viellehner aus Altenmark in Bayern hat mit großem Vorsprung den Powerman-Duathlon in St. Wendel gewonnen. Bester Lokalmatador war Philipp Sahm aus Namborn, der knapp vor Sammy Schu aus Tholey ins Ziel kam.

 Julia Viellehner aus Bayern lief bei der Powerman-Premiere in St. Wendel mit großem Vorsprung als Erste ins Ziel. Die hügelige Radstrecke kam ihr entgegen.

Julia Viellehner aus Bayern lief bei der Powerman-Premiere in St. Wendel mit großem Vorsprung als Erste ins Ziel. Die hügelige Radstrecke kam ihr entgegen.

Foto: Bonenberger & Klos

Mit einer Deutschlandfahne in den Händen und einem strahlenden Lächeln im Gesicht lief Julia Viellehner aus Bayern am Sonntag um genau 13.59 Uhr in Richtung Ziellinie des Powerman-Duathlons in St. Wendel . Die 30-Jährige vom TSV Altenmarkt (Chiemgau) konnte sogar noch mit dem Zielband in der Hand für ein paar Fotos posieren. Denn ihr Vorsprung war riesig. Etwas mehr als 23 Minuten war Viellehner nach 10 Kilometern Laufen, 120 Kilometern Radfahren und wieder 20 Kilometern Laufen schneller als die Zweitplatzierte Susanne Svendsen aus Dänemark.

"Ich wollte unter die ersten drei. Dass ich mit einem so großen Vorsprung gewinnen würde, damit hätte ich nie gerechnet", jubelte die 30-Jährige. Bei den 120 Kilometern auf dem Fahrrad hängte Viellehner alle ihre Konkurrentinnen ab, auch weil ihr das hügelige Streckenprofil entgegenkam. "Ich fahre gern in den Bergen, das liegt mir", erzählte die Siegerin.

Zahn um Zahn

Fast hätte es im Elite-Wettbewerb der Frauen sogar einen deutschen Doppelsieg gegeben. Die auch aus Bayern stammende Katrin Esefeld lag lange auf Rang zwei, dann bekam sie aber Magenprobleme und musste neben Svendsen auch noch Miriam Van Reijen aus den Niederlanden ziehen lassen.

Während Viellehner als schnellste Frau die Renndistanz in fast exakt sechs Stunden zurücklegte, war der schnellste Mann im Feld knapp 40 Minuten schneller. Der Belgier Seppe Odeyn kam bei der männlichen Elite in 5:20,08 Stunden ins Ziel und gewann damit knapp vor Weltmeister Gaël Le Bellec aus Frankreich. "Ich habe sehr gut mein eigenes Tempo gehalten, das war ausschlaggebend für den Sieg", meinte der 28-Jährige strahlend. Während er lächelte, sah man aber auch die Folgen eines kleinen Malheurs, das dem Sieger auf der Strecke passiert war: Odeyn fehlte ein Teil eines Schneidezahns. Den hatte er sich während des Duathlons ausgehauen, als er aus seiner Wasserflasche trinken wollte. Der Freude über den Triumph tat das aber keinen Abbruch.

Durch den Sieg verkürzte Odeyn auch den Abstand in der Gesamtwertung der Powerman-Weltrangliste auf Le Bellec. "Ich glaube aber nicht, dass ich die Serie in diesem Jahr gewinnen kann", sagte der Belgier. "Ich werde bei einem der nächsten Rennen nicht dabei sein, weil da mein bester Freund heiratet", berichtete der 28-Jährige.

In den Rennen der Elite war übrigens kein Sportler aus dem Landkreis St. Wendel am Start. Dafür schafften es einige Lokalmatadoren im offenen Wettbewerb für Hobbysportler aufs Treppchen: Philipp Sahm belegte dort Rang zwei knapp vor Sammy Schu aus Tholey. Im Sprintrennen am Samstag wurde Martina Werth aus Tholey Zweite.

Rund 300 Läufer nahmen übrigens am Duathlon teil, rund 1000 Zuschauer sahen das Event . "Die Besucherzahl lag im Bereich dessen, was wir erwartet hatten, Duathlon ist keine so zuschauerträchtige Sportart", erklärte Thomas Wüst vom St. Wendeler Stadtmarketing. Dennoch war Wüst zufrieden mit der Veranstaltung: "Sportlich ist alles super gelaufen, es gab keine Zwischenfälle, und wir haben von den Athleten viel Zustimmung für die Strecke erhalten. Wir planen, nächstes Jahr wieder einen Duathlon zu veranstalten."

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Auf einen Blick: Die Ergebnisse des Powerman-Duathlons in St. Wendel : Frauen-Elite: 1. Julia Viellehner (Altenmark) 5:59,13 Stunden; 2. Susanne Svendsen (Dänemark) 6:22,24 Stunden; 3. Miriam Van Reijen 6:24,33 Stunden. Männer: 1. Seppe Odeyn (Belgien) 5:20,09 St. .; 2. Gaël Le Bellec (Frankr.) 5:22,47; 3. Felix Köhler (Schweiz) 5:24,05. Offener Wettbewerb Frauen: 1. Christine Rausch (Hofheim) 7:07,37 Stunden; 2. Katharina Rausch (Saarbrücken) 7:23,57 Stunden; 3. Conny Thon (St. Ingbert) 7:48,36 Stunden. Offener Wettbewerb Männer: 1. Mario Repes (Spanien) 5:54,04 Stunden; 2. Philipp Sahm (Namborn) 6:02,46 Stunden; 3. Sammy Schu (Tholey) 6:02,47 Stunden. Frauen-Sprint: 1. Aude Vollmer (Frankr.) 2:09,27; 2. Martina Werth (Tholey) 2:20,03; 3. Katja Kruse (Bingen) 2:21,26. Männer-Sprint: 1. Bengt Leibrock (Kirkel) 1:51,10 Stunden; 2. Marco Forster (Reichweiler) 1:51,19 Stunden; 3. Benedict Bier (Freiburg) 1:55;21 Stunden. sem

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