Mit dem Pocket-PC auf Dorfrallye
Dörrenbach. Es war der Start in ein Modellprojekt, von dem in nächster Zeit weitere Schulen profitieren sollen. Und es war ein sehr erfolgreicher Start, denn die 28 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a des St
Dörrenbach. Es war der Start in ein Modellprojekt, von dem in nächster Zeit weitere Schulen profitieren sollen. Und es war ein sehr erfolgreicher Start, denn die 28 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a des St. Wendeler Gymnasiums Wendalinum haben bei der "Dörrenbacher Museumsnacht" das erfahren, was der Beauftragte für Museumspädagogik und Referent für Bildende Kunst beim Landesinstitut für Pädagogik und Medien, Wolfgang Birk, bezwecken wollte: nämlich auf eine leichte, erlebnisorientierte Art Einblick in die Dorfkultur zu nehmen. "Die Jugendlichen haben wie selbstverständlich das gemacht, was man nur im Dorf, nicht aber in der Stadt machen kann", so Birk.Kniffelige AufgabenWie in der Schule wurden ihnen natürlich auch bei der Museumsnacht Aufgaben gestellt, die sie lösen mussten. Aber es waren andere Aufgaben als die, die sie vom Unterricht her kennen. Als erstes galt es, im Dörrenbacher Heimatmuseum das eigens vorbereitete "Schilderchaos" zu beseitigen. Von mehreren Exponaten waren die Schilder weggenommen worden. Gruppenweise sollten die Schüler sie wieder richtig zuordnen. Das funktionierte aber nur, wenn sie sich im Museum vorher ein wenig genauer umgeschaut hatten. Jonas Guther hatte, wie er versicherte, kein Problem, den alten Webstuhl zu finden. "Das war nicht schwer, weil meine Großeltern auch einen hatten", berichtete der Schüler. Mit dem Pocket-PC in Dreiergruppen auf eine Dorfrallye zu gehen war für die Jugendlichen ebenso ungewöhnlich wie lehrreich. Je länger sie zu den Dörrenbacher Häusern und Familien unterwegs waren, umso mehr wurde ihr Wissensdurst entfacht. So galt es, herauszubekommen, wo die Häuser "Amme" oder "Schreinersch" stehen oder das ehemalige Gasthaus "Zum Kastanienbaum", wann die alte Linde vor dem Bauernhaus gepflanzt und aus welchem Material der historische Brunnen hergestellt worden ist. Auch Maxin Schneider machte das Ganze sehr viel Spaß. "Meine Gruppe konnte herausfinden, dass in einem Haus früher ein Lebensmittelgeschäft war und ein anderes früher eine Mühle besaß", erzählte die Schülerin. Um an ein altes Stollenmundloch zu gelangen, wo heute die Fledermäuse hausen, mussten die Schüler viele wild wachsende Sträucher überwinden. Auf dem Pferdehof waren die Tiere zu versorgen. Dass vor einem Ausritt das Striegeln der Pferde steht, haben viele Jungen und Mädchen bisher nicht gewusst. Sportlich wurde der zweite und letzte Tag beendet. Keine Geringere als die saarländische und deutsche Meisterin im Bogenschießen, Katharina Schett aus Dillingen, machte in Dörrenbach ihre Aufwartung. Sie zeigte den Gymnasiasten, wie mit dem Recurve-Bogen umgehen müssen, damit die Scheibe getroffen wird. "So etwas wie in Dörrenbach funktioniert nur dann, wenn ein Verein mitmacht", sagte Wolfgang Birk am Ende der Museumsnacht und sprach dem Dörrenbacher Heimatbund für seine Mithilfe ein Lob aus. In der ehemaligen Schule am Sportplatz, sozusagen direkt im Museum, durften die Schüler von Freitag auf Samstag übernachten. Natürlich war auch das abendliche Lagerfeuer am Bahnhof für sie ein nicht alltägliches Erlebnis. Betreut wurden die Gymnasiasten durch Klassenlehrer Gerd Seyler und die Referendarin Marion Hirschmann. Beide sprachen von einer bemerkenswerten Disziplin der Mädchen und Jungen.