Mit Cola-Show und Beachparty zum Meistertitel
Oberlinxweiler · Er hat das Aussehen, er hat das Talent, er hat die Gene: Jakob Mathias hat jetzt auch den Titel als Europameister der Zauberer (wir berichteten). Im Gespräch mit SZ-Redakteurin Melanie Mai erzählt der 19-Jährige aus Oberlinxweiler vom Wettbewerb und von weiteren Plänen.
Wie fühlt man sich als frischgebackener Europameister ?
Jakob Mathias: Ich habe das alles noch gar nicht so wirklich realisiert, so langsam wird mir erst bewusst, was das bedeutet. Aber ich glaube, es fühlt sich sehr gut an.
Was war das Erfolgsrezept für den Titel?
Mathias: Viel Training, sehr viele Auftritte - damit die Show auch vor Publikum rumläuft -, sehr viel Selbstdisziplin - immer ein klein wenig mehr trainieren, als es die anderen machen würden, und immer, wenn man müde ist und nicht mehr will, noch mindestens eine halbe Stunde weiterarbeiten -, sehr viele Helfer - beim Ideen-entwickeln meine Zauberfreunde, meine Oma, die die Kleider näht. Handwerker -, sehr viele gute Freunde, die mich immer unterstützt haben, an mich geglaubt haben, mich aufgemuntert haben, wenn ich mal wieder dachte, dass das einfach nicht zu schaffen ist, die mit mir die Erfolge und Misserfolge gefeiert haben. Danke an dieser Stelle an alle, die ein Teil von dieser Show sind und daran mitgearbeitet haben.
Wann wusstest Du: Das könnte klappen?
Mathias: In dem Moment, als ich von der Bühne ging: Dort habe ich realisiert, dass meine Show ohne einen einzigen Fehler gelaufen ist. Der Schwierigkeitsgrad der Show ist so hoch, dass mir das in den vergangenen zwei Jahren Training und Auftritten bisher noch nie gelungen war. Und als dann direkt jemand hinter die Bühne gestürmt kam, um meine Kontaktdaten zu bekommen, da er selbst auch Zauberfestivals in Frankreich organisiert und ihm die Show so gut gefallen hat. Als ich dann ins Publikum ging, um die anderen Wettbewerbe zu schauen, hat mich jeder, dem ich gerade begegnete, beglückwünscht zu dieser tollen Show. Da war der Punkt erreicht, an dem ich anfing, auf eine Platzierung zu hoffen.
Wie geht es jetzt weiter, was sind Deine nächsten Ziele?
Mathias: Ich bin jetzt für die WM 2015 in Rimini qualifiziert, und zwar gleich mit zwei Shows, der Cola-Show und der Beachparty. Allerdings weiß ich noch nicht, wie anstrengend das wirklich wird, denn ich kenne keinen Zauberer, der jemals mit zwei Shows bei der WM gestartet ist. Wenn man nur mit einer Show mitmacht, bedeutet das schon Jahre harten Trainings und jeden Tag mindestens sechs Stunden trainieren. Für mich ist also faktisch das Ziel, die Tage um mindestens sechs Stunden länger zu zaubern und die Zeit anzuhalten, damit ich die Möglichkeit habe, genug für die WM zu trainieren.
