Mehr Platz für das Kinderheim

St Wendel · Wandern für die Andern ist erneut das Motto des Hungermarsches in St. Wendel. Dieser beginnt am Sonntag, 27. September, um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der Missionshauskirche. Mit den Spendengeldern wird die Erweiterung des St.-Michaels-Kinderheimes in Südindien mitfinanziert.

 Momentan leben etwa 40 Jungen und Mädchen im St. Michaels-Kinderheim im südindischen Dorf Vijaya Achampadu. Foto: Adams

Momentan leben etwa 40 Jungen und Mädchen im St. Michaels-Kinderheim im südindischen Dorf Vijaya Achampadu. Foto: Adams

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 Wer viel lernen will, der muss auch etwas Ordentliches essen. Dafür sorgt die Küche im St.-Michaels-Kinderheim. Foto: Adams

Wer viel lernen will, der muss auch etwas Ordentliches essen. Dafür sorgt die Küche im St.-Michaels-Kinderheim. Foto: Adams

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Sie sitzen sich in zwei langen Reihen auf dem Boden gegenüber, haben ihre Teller vor sich auf den Boden gestellt. Gleich gibt es Essen. Zuvor haben die Kinder fleißig gelernt. Etwa 40 Schüler von der ersten bis zur fünften Klasse sind im St.-Michaels-Kinderheim im dem weit abgelegenen südindischen Dorf Vijaya Achampadu untergebracht. Insgesamt 80 Kinder besuchen die dazugehörige Dorfschule. Die kleine Schule neben der ebenfalls kleinen St.-Michael-Kirche ist mit finanzieller Hilfe aus dem Saarland 2012 neu gebaut worden.

In dem kleinen Wohnheim werden Kinder aus armen Landarbeiterfamilien betreut. Dieses Heim auf Zeit wird immer stärker nachgefragt. Es startete zunächst mit 20 Kindern, jetzt sind es über 40, die hier wohnen und zur Schule gehen. Im Wohnheim kümmert man sich um die Unterbringung und Ausbildung, aber auch um ausreichend Essen für die Kinder. Finanziert wird das Hostel durch die Indienhilfe des Jochen-Rausch-Zentrums.

Peter Adams, Leiter der Indienhilfe, freut sich auf der einen Seite über den Erfolg des Projektes. Denn nur eine gute schulische Bildung könne den Weg aus der Armut ebnen, ist er sich sicher. In jedem Jahr kommen mehr Kinder dazu, um bessere Bedingungen zum Lernen vorzufinden.

Die Kehrseite des Erfolges: Das Wohnheim platzt aus allen Nähten, die indische Regierung dringt auf Verbesserungen. Peter Adams beschreibt die Situation: "Obwohl wir mittlerweile ein sehr gutes Schulgebäude haben, ist die Wohnheim-Infrastruktur nicht für die 40 Schüler ausgelegt. Wir haben nur zwei Räume mit jeweils 13,5 Quadratmetern als Unterkunft und eine kleine Küche mit 15 Quadratmetern." Das reiche nicht aus. Die Kinder schlafen nachts zum Teil in den Klassenräumen der Schule.

Das duldet auch die indische Aufsichtsbehörde nicht mehr. Sie fordert eine getrennte Unterbringung von Jungen und Mädchen, was zurzeit nicht möglich ist. Werden die Anforderungen nicht innerhalb einer gewissen Frist erfüllt, muss das Kinderheim schließen.

Es muss also gebaut werden. Geplant ist ein weiteres Gebäude des Wohnheimes mit etwa 95 Quadratmetern. Dann können Jungen und Mädchen getrennt untergebracht werden. Zudem werden fünf Waschräume und acht Toiletten benötigt, müssen Küche und Abstellräume sowie der Speisesaal erweitert werden.

Das kostet richtig Geld. Insgesamt rechnet die Indienhilfe mit einer Investitionssumme von 27 500 Euro. Finanziert werden soll diese durch die Aktion Hungermarsch und einen Zuschuss des Landes.

Peter Adams: "Sollten wird dieses Ziel nicht erreichen können, sehen wir einer schweren Zukunft entgegen. Die armen Kinder sind wieder betroffen, und der gute Start, den wir hatten, wird ohne Bedeutung sein." Und weiter: "Eine gute Ausbildung für die Kinder armer Familien wird hier dann nicht mehr möglich sein."

Deshalb hoffen die Organisatoren des Hungermarsches auf eine rege Unterstützung. "Erzählen Sie von unserem Vorhaben und der Möglichkeit, durch eine Spende den armen Kindern direkt zu helfen", appelliert Peter Adams an die Hilfsbereitschaft. Auch wer nicht mitwandern will oder kann, könne helfen und Geld spenden.

Wer sich am Hungermarsch beteiligen will, ist zum Gottesdienst am Sonntag, 27. September, 11 Uhr, in der Missionshauskirche eingeladen. Anschließend führt die etwa einstündige Wanderung rund um den Wendelinushof zurück zum Missionshaus. Im Bildungshaus (Internat) endet der Hungermarsch. Dort gibt es auch Infos zu dem Hilfsprojekt. Veranstalter des Hungermarsches sind das Jochen-Rausch-Zentrum St. Wendel , die Steyler Missionare und die Aktion Hungermarsch.

Das Spendenkonto: Hungermarsch Jochen-Rausch-Zentrum, Kreissparkasse St. Wendel , IBAN: DE47 5925 1020 0000 0846 16, BIC: SALADE51WND.

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