Mehr Grün, Licht und Glamour
In der St. Wendeler Brühlstraße, wo im Frühjahr eines von bundesweit 14 Modellprojekten mit dem etwas sperrigen Namen "Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau" anlief (wir berichteten), geht es voran. Und zwar in Orange. Seit Beginn der Woche steht an der Ecke Brühlstraße und Neumarktstraße ein Container - die Dorfbox
In der St. Wendeler Brühlstraße, wo im Frühjahr eines von bundesweit 14 Modellprojekten mit dem etwas sperrigen Namen "Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau" anlief (wir berichteten), geht es voran. Und zwar in Orange. Seit Beginn der Woche steht an der Ecke Brühlstraße und Neumarktstraße ein Container - die Dorfbox. In dieser orangefarbenen Box ist eine Auswahl der Projektarbeiten von Architekturstudenten der Technischen Hochschule Saarbrücken ausgestellt. Im Rahmen ihres Studiums haben die angehenden Architekten in Stegreif-Entwürfen Gestaltungsvorschläge für die Brühstraßen-Fassaden erarbeitet sowie eine Materialauswahl für den Aus- und Umbau des öffentlichen Straßenraums unterbreitet. Bis Mitte September - nach dem Moonlight-Shopping - wird die Dorfbox als Ausstellungsraum die Menschen in St. Wendel über den Stand der Dinge informieren, und mehr noch: "Wir wollen, dass die Bürger sich die Stegreif-Entwürfe ansehen, sich ihre eigenen Gedanken zur Fassadengestaltung machen und uns ihre Anregungen dann in Stichworten schriftlich mitteilen", erklärt Hans-Peter Rupp, Bauamtsleiter der Stadt St. Wendel. "Diese Box mit den Vorschlägen der Architektur-Studenten ist als reiner Ideenpool zu verstehen. Es geht nicht darum, eine dieser Arbeiten auszuwählen oder zu bewerten." Sondern die Werke sollen die eigenen Gedanken und die eigene Fantasie anregen. Die Entwürfe der Studenten sind ganz unterschiedlicher Art, "sie sind teilweise realistisch, teilweise utopisch, sind klassisch oder modern", schildert Bauamtsleiter Rupp bei der offiziellen Inbetriebnahme der vom Umweltministerium zur Verfügung gestellten Dorfbox seine persönlichen Eindrücke. Die Studenten arbeiteten mit Illumination, mit Grünbepflanzung oder auch mit bunten Fenster-Läden in verschiedenen Farben, Formen und Größen. Wichtig sei, so Rupp, bei der Fassadengestaltung vor allem auch die Werbung. Die sollte nicht die ganze Häuserfront beherrschen, sondern dezent, aber trotzdem augenfällig gehalten werden. Nun ist es also an den Menschen in St. Wendel - und speziell an den Anwohnern der Brühstraße -, sich zu den Entwürfen zu äußern. Geöffnet hat die Dorfbox bis Samstag, 12. September, jeweils dienstags und donnerstags von zehn bis 19 Uhr. Übrigens tut sich, frei nach dem Motto "Die Brühlstraße putzt sich raus", in der Einkaufsstraße mit dem hohen Durchgangsverkehr sichtlich was: Nachdem die Umbaumaßnahmen im Innenbereich des Gebäudes mit der Hausnummer 14 beendet sind, erhält die Außenfassade einen neuen Anstrich, der dem Farbton des benachbarten Gebäudes angepasst wird. Auch das Gebäude mit der Hausnummer 17 (Blumen Merten) zeigt, wie man mit geschickter Farbwahl und vergleichbar geringem Aufwand die Außendarstellung aufpeppen kann.