Magier will bei der EM nicht baden gehen

Oberlinxweiler · Jakob Mathias aus Oberlinxweiler misst sich in Manchester beim Magic Festival – der Europameisterschaft der Zauberei – mit Kollegen.

 Zauberer Jakob Mathias während einer Show unter einer Dusche. Fotos: Oliver Dietze/dpa

Zauberer Jakob Mathias während einer Show unter einer Dusche. Fotos: Oliver Dietze/dpa

Mit zwei Begleitern und zwei Koffern flog Jakob Mathias aus Oberlinxweiler am Mittwoch nach Manchester (England). Von dort aus geht es mit dem Zug weiter zum Magic Festival, der Europameisterschaft (EM) der Zauberei. Allein das Kofferpacken grenze schon fast an Zauberei, wie der 22-Jährige vor seinem Abflug erzählte: "Ich hatte schon mal probegepackt." Ganz genau sei festgehalten, was in welchen Koffer kommt. Damit keiner von beiden die jeweils 23 Kilogramm Höchstgewicht überschreitet.

Eingepackt hat er alles, was er für seine Cola-Show braucht. Wie diese bei der Jury ankommt? Mathias kann es nicht abschätzen. Bei der vorerst letzten EM 2014 hatte er damit den zweiten Platz belegt. Und seitdem kräftig an den Effekten gefeilt. "Ich zeige eine deutlich bessere Variante", sagt der junge Zauberer. Dennoch bleibe die Frage: Sieht die Jury das wesentlich bessere Programm - oder sagt sie sich: "Das kennen wir schon." Erlaubt sei es jedenfalls, zwei Mal mit der gleichen Show anzutreten.

Im Gegensatz zur Weltmeisterschaft, als Jakob Mathias in zwei Kategorien vertreten war, wird er nun lediglich in der Rubrik "Parlor Magic" (Salon-Zauberei) auftreten. Bei dieser größten Zauber-Convention Europas hat er etwa 30 Konkurrenten. Insgesamt werden aber bis zu 4000 Zauberer erwartet. Darin sieht Mathias einen riesigen Werbeeffekt - und das sei neben dem Wettbewerbs-Gedanken ein weiterer wichtiger Grund, um nach Blackpool zu reisen. "Ich will bei Zauber-Kongressen auftreten; da ist es gut, wenn mich möglichst viele Zauberer kennenlernen."

Über Auftritte kann er sich nicht beklagen. Zwar sei im Februar "tote Hose"; aber ansonsten habe er etwa zwei Auftritte pro Woche, "komischerweise sehr oft in Bayern" oder mal im Ausland. Für sein Lehramts-Studium (Sport und Mathematik) fahre er mittwochs und donnerstags an die Uni nach Koblenz. Einige Prüfungen habe er zurückgestellt. "Ich lasse mir Zeit mit dem Studium", sagt er. Derzeit nutze er die Möglichkeit, mit dem Zaubern sein Geld zu verdienen. Seit seinem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft in Rimini und seinem Auftritt beim "Supertalent" (wir berichteten) ist sein Bekanntheitsgrad weiter gestiegen.

Dennoch: Der WM-Titel bleibt sein Ziel. Nach der Europameisterschaft werde er sich gemeinsam mit seinem Vater Martin an die Arbeit für sein neues Programm machen. Ideen gebe es genug, jetzt gelte es zu eruieren, welche die beste ist. Es soll eine Mischung aus Zauberei und Sport werden. Mehr will er noch nicht verraten. Fest steht: "Ich muss wohl vier Jahre Arbeit investieren, bis ich mit der neuen Show auf die Bühne kann."

Jetzt will er aber erst einmal bei der EM gut abschneiden. Er ist am Donnerstag an der Reihe, wie er abgeschnitten hat, erfährt er am Freitag. "Ich war selten so gelassen", berichtet er. Kein Wunder, schließlich hat er die Cola-Show in der alten Form mehr als 1000 Mal geprobt. In der neuen Version etwa 50 Mal. Sie sitzt. Und vielleicht bringt sie ihm den Titel des Europameisters.

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