Lob fürs neue Gebetbuch?

St Wendel · Wegen Problemen mit der Papierqualität ist das neue Gotteslob nicht wie geplant an alle Bistümer zum ersten Advent 2013 ausgeliefert worden. Als letzte Diözese ist die Neuerscheinung des Gebetbuches nun mit Verspätung im Bistum Trier eingeführt worden. In den sozialen Netzwerken wird über die Gestaltung des Gotteslobs diskutiert. Einen Meinungsaustausch zum neuen Gebetbuch hat Pastor Klaus Leist im Pfarrbrief der St. Wendeler Pfarreiengemeinschaft angeregt.

 Statt im Advent 2013 kam es zum Erntedank nach St. Wendel: das neue Gotteslob. 250 Exemplare gingen an die Basilika in St. Wendel. Foto: Frank Faber

Statt im Advent 2013 kam es zum Erntedank nach St. Wendel: das neue Gotteslob. 250 Exemplare gingen an die Basilika in St. Wendel. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Lange haben die Katholiken im Bistum Trier auf die Auslieferung des neuen Gotteslobs warten müssen. 1100 Exemplare hat die Pfarreiengemeinschaft in St. Wendel erhalten, davon gingen 250 an die Basilika in der Kreisstadt. Das Gotteslob ist mehr als 1200 Seiten stark und enthält 900 Gebete, Lieder und liturgische Handlungen.

Selbstverständlich, so sagt der St. Wendeler Pastor Klaus Leist, bringe die Neuerscheinung einige inhaltliche Änderungen mit sich. "Liednummern, die man seit 40 Jahren auswendig kennt, haben sich verändert, neues Lied- und Gebetgut sind hinzugekommen und manches ist nicht mehr enthalten", erklärte Leist. Zudem sei im Gotteslob ein riesiger Gebetsschatz beinhaltet, den es von Zeit zu Zeit zu entdecken gelte. "Die Texte im Gebetsteil sind zeitgemäßer, mehr an die Bedürfnisse der Zeit angepasst", meinte Basilika-Küster Martin Luther . Der Gesangsteil verfüge über eine größere Bandbreite.

Für Pastor Leist ist es unerlässlich, dass das Gotteslob nicht nur im Gottesdienst, sondern auch im privaten Bereich verwendet wird. Für die Umstellung muss der Katholik auch in die Tasche greifen, die Standard-Kirchenausgabe kostet 19.95 Euro. "20 Euro ist für eine Witwe schon teuer", sagte Gisela Gerber aus Hoof. Ihr altes Gebetbuch sei doch noch wie neu. "Sicher muss man mit der Zeit gehen und sich das Buch auf jeden Fall selbst kaufen", so die Seniorin Gerber. Renate Theobalt aus St. Wendel hat sich die Großdruck-Ausgabe für zu Hause besorgt. "Ich finde die Aufteilung neu, verschiedene Lieder sind nicht mehr drin", stellte die St. Wendelerin bei der Durchsicht fest. In Bochum ist das Gotteslob schon vor einem halben Jahr an die Gläubigen ausgeliefert worden. "Die Seiten kleben zusammen, beim Umblättern muss man sie zuerst voneinander lösen", berichtete Petra Hartmann aus Bochum von ihren Erfahrungen im Umgang mit dem Buch.

Gotteslob im Netz

Für eine bundesweite Diskussion in den sozialen Netzwerken hat zudem die Gestaltung des Logos auf dem Buchdeckel des Gotteslobs gesorgt. Statt des klassischen Kreuzes, ziert nun ein Symbol für Dreifaltigkeit, welches die Kölner Künstlerin Monika Bartholomé geschaffen hat, den Umschlag des Gebet- und Gesangbuches.

Laut Leist habe die Künstlerin eine genaue Erklärung dazu nicht abgegeben. In abstrakter Weise deutet das Logo ein Dreieck an. "Es ist ein religiöses Symbol, worin ich ein franziskanisches Kreuz sehe", sagte der Kirchenmann. Des Weiteren habe das Symbol aus seiner Sicht eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Buchstaben Tau, dem kreuzförmigen und letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets. So lässt das neue Gotteslob viel Raum für Interpretationsmöglichkeiten zu. Auch in St. Wendel soll diskutiert werden. Ein Jahr lang werden Gläubige im Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft St. Wendel zu Wort kommen, um ihre Meinung und Erfahrung mit dem Gotteslob kundzutun. "Dadurch bekommen wir einen lebhaften Austausch", freut sich Leist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort