Live-Musik in allen Geschmacksrichtungen

Wd-about

 Die Band Schaafa Sämpf machte im Biergarten der Palme mächtig Stimmung. Foto: B & K

Die Band Schaafa Sämpf machte im Biergarten der Palme mächtig Stimmung. Foto: B & K

St. Wendel. "Ich will 'nen Dynamo", schallte es aus dem Festzelt hinter dem Gasthaus Palme. Schaafa Sämpf hieß die verrückte Band aus Saarbrücken, die hier am Samstag die Gäste zum mitsingen animierte. Die Melodie stammt vom bekannten Schlager: "Ti amo". Doch die Saarbrücker Jungs gaben dem Klassiker einen neuen Text: "Willst du die Tour gewinnen, musst du in der Nacht beginnen" und dafür brauche man natürlich: "'nen Dynaaamo."Schaafa Sämpf war wohl die Originellste der 15 Bands, die am Samstag in den Kneipen der St. Wendeler Innenstadt spielten. Gut 1900 Besucher kamen zum zehnten Round about. Sie bezahlten einmalig neun Euro Eintritt und konnten dafür alle Live-Acts des Abends besuchen. "Das ist ein geiles Konzept", meint Stefan Jochum aus Illingen, "es ist für jeden Geschmack etwas dabei." Wer also nicht auf die derben Texte von Schaafa Sämpf stand, hatte vierzehn andere Alternativen. Ein kleiner Geheimtipp war das Duo Blues Rudy und Marko Jovanovic im Weintreff in der Magdalenenkapelle. Die beiden Profimusiker waren aus Berlin ins beschauliche Saarland gekommen um beim Round about dabei zu sein. In der intimen Atmosphäre des Kellergewölbes bewies Blues Rudy ,das auch Männer multi-tasking fähig sind. Während er "Out on the road again" sang, spielte er nicht nur Gitarre, sondern bediente mit dem Fuß Basedrum und Becken. Begleitet wurde er von Javonovic an der Mundharmonika. "Wir sind bereits zum dritten Mal im Saarland, aber das erste Mal bei Round about", erzählt Javonovic. Ganz zufällig habe es sie aber nicht hierher verschlagen. Die Einladung kam von Jürgen Rath, dem Gitarristen der Blies Blues Band, die direkt nebenan im Gasthaus zum Ochsen spielte. Für die Blues Musiker aus Neunkirchen war es schon der vierte Auftritt beim Round about. "Die spielen eindeutig schon sehr lange zusammen", so die Einschätzung von Gregor Steinriede aus Ottweiler. Tatsächlich gibt es die Blies Blues Band seit einem viertel Jahrhundert. Bei Titeln wie dem durch Santana populär gewordenen: "Black magic woman" schienen sich die vier Musiker blind zu verstehen. Noten brauchte hier keiner mehr. Völlig anders, aber trotzdem gut, besang auch Luigi Botta vor dem Kaffee Manin die "black magic woman", die Frau mit der Schwarzen Magie. Er begleitete sich selbst mit einer klassischen Gitarre und wurde unterstützt von einem Percussionisten an Congas und Cachon. Luigis Repertoire reichte von italienischer Musik , über Jazzstandards wie "All of me", bis zu Rock, Pop-Klassikern. "Er interpretiert bekannte Lieder völlig anders und ist noch dazu ein virtuoser Gitarrist", meint Norbert Seiler aus Alsweiler.Auch junge Bands rockten das Round about. So lockten die vier Musiker der Souldivers mit Alternative-Rock ins Spinnrad. Dank der Band aus dem Freisener-Raum, war das Spinnrad am Samstag bis auf den letzten Platz besetzt. Kaum einem Gast gelang es sich tatsächlich bis zur Bühne vorzukämpfen.Gegenüber in der Luise wurden die Zuschauer von der Band Pina Colada überrascht. Überrascht deshalb, weil in zahlreichen Vorberichten die deutschlandweit bekannte Soul und R&B-Formation "All that" angekündigt worden war. Diese hatte in letzter Minute, wegen einem besser bezahlten Gig, einfach abgesagt. Spontan hatte Pina Colada deshalb noch den Auftritt übernommen und brachte mit Party- und Diskohits der letzten vier Jahrzehnte die Luise zum Tanzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort