Tischfußball Laut angekündigt, still abgesagt
St. Wendel · Tischfußball-Europameisterschaft sollte eigentlich dieser Tage in St. Wendel über die Bühne gehen.
Wo sind denn eigentlich die besten europäischen Nachwuchs-Tischfußballspieler abgeblieben? Geplant war ursprünglich, vom 26. bis 28. Oktober die erste Tischfußball-Europameisterschaft in der Kreisstadt St. Wendel auszurichten. Mit beteiligt an der „tollen einmaligen Aktion“, wie Saar-Sportminister Klaus Bouillon (CDU) im April auf einer Pressekonferenz in Saarbrücken verkündete, seien der Verband der Deutschen Tischfußballjugend und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK). Neben dem sportlichen Wettkampf sollte mit internationalen Jugendlichen in Schulen und Bildungseinrichtungen nicht nur um Nachwuchs, sondern zudem 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs auch für mehr Frieden in der Welt geworben werden. „Gerade weil wir hier im Saarland so eine aktive Tischfußballszene haben, ist es gut und richtig, dass in St. Wendel die ITSF-Junioren-Europameisterschaften stattfinden“, hatte Sportminister Bouillon die Großveranstaltung angepriesen. Denn im Saarland habe sich eine richtige Fankultur mit vielen Nachwuchsspielern rund ums Tischfußballspiel entwickelt. Zusätzlich stellt der Tischfußballclub St. Wendel mittlerweile sogar den amtierenden deutschen Meister der Junioren-Bundesliga. Zudem gab er sich zuversichtlich: „Es werden schnelle und spannende Spiele werden“.
Doch dazu kam es nicht mehr. Eine eigens im Internet für die Tischfußball-Euro eingerichtete Facebookseite war bereits mausetot. „Die Veranstaltung ist im Juli abgesagt worden“, erklärte Eduard Schlaup, Vorsitzender des veranstaltenden St. Wendeler Tischfußballsclubs (TFC) auf SZ-Anfrage. Dies begründete der Verband in einem Schreiben an den TFC wie folgt: „Die Anzahl der verbindlichen Zusagen von potenziellen Teilnehmernationen liegt deutlich unter den Erwartungen. Eine Fortsetzung birgt ein zu hohes Risiko“.
Von der Absage war dem Saar-Sportministerium nichts bekannt, teilte Pressesprecher Markus Tröster auf Nachfrage der SZ mit. „Wir sind, ohne Details zu kennen, von der Absage schon überrascht, obwohl die Veranstaltung für das Sportministerium eine rein begleitende Geschichte war“, so Tröster.
Auch Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) ging ein Schirmherrschaftstermin flöten. Und dabei hätte es doch so richtig in der Kiste rappeln sollen. Geplant war, die Vorrundenspiele publikumswirksam im St. Wendeler Globus-Fachmarkt auszutragen. Als Ort für die Endspiele hatten die St. Wendeler Organisatoren das Festzelt auf dem Kirmesplatz in der Bosenbach ins Auge gefasst.
