Erfolgreiches Spitzengespräch Landrat Recktenwald: Fairer Pakt für eine bessere Mobilität

St. Wendel · Als einen fairen Pakt für eine bessere Mobilität im Land hat der St. Wendeler Landrat und ÖPNV-Aufgabenträger Udo Recktenwald (CDU) das Ergebnis eines kommunalen Spitzengesprächs bewertet. Er sieht darin einen Riesenschritt hin zu einem besseren, bedarfsgerechten, bezahlbaren und händelbaren Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Saarland.

Recktenwald schreibt in einer Mitteilung: „Die Große Koalition in Saarbrücken zeigt in einer wichtigen Zukunftsfrage des Landes Handlungsfähigkeit. Ministerpräsident, Fachministerin und Finanzminister haben in ihrer Haushaltsklausur gemeinsam den Weg geebnet, den ÖPNV zu verbessern, ohne die Kommunen finanziell zu überfordern. Dies durch die Bereitschaft des Landes, die kompletten Reformkosten – zunächst bis 2023 – zu übernehmen.“ Dem Landkreis St. Wendel spare dies pro Jahr rund 700 000 Euro. Das sei gut so. Denn einfache Abos statt komplizierter Waben würden den ÖPNV händelbarer und einfacher machen.

Dazu werde auch die Digitalisierung beitragen. Die Finanzierung ab 2024 werde geklärt, wenn die Auswirkungen der Reform erkennbar sind. Eine bessere Mobilität ist aus Sicht von Udo Recktenwald gerade auch im ländlichen Landkreis St. Wendel nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern ein wichtiger Baustein der Daseinsvorsorge und zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Vor dem Hintergrund wegbrechender Infrastruktur hänge die Zukunft vieler kleiner Dörfer davon ab, dass die Menschen mobil bleiben könnten. Hier trage insbesondere die angedachte landesweite Flatrate für Senioren für 59 Euro im Monat bei, die im Landkreis St. Wendel als Vorreiter schon seit ein paar Jahren praktiziert werde.

Aber auch das landesweit gültige Bürgerticket für 99 Euro im Monat, das landesweit gültige Schüler-Abo für 49 Euro im Monat mit zusätzlichem Geschwisterrabatt (das landkreisübergreifende teure Zusatztickets für Schüler in Schulen anderer Kreise endlich verhindere), das landesweit gültige Azubi-Abo für 59 Euro im Monat und das landesweit gültige 9-Uhr-Abo für 39 Euro im Monat tragen laut Recktenwald dazu bei, dass die Menschen sich den Umstieg leisten können und eine echte Alternative zum Auto haben, das ohnehin die meiste Zeit des Tages nur in der Gegend steht. Der Landrat: „Es ist erfreulich, dass das Land bereit ist, die daraus entstehenden Kosten von rund 15 Millionen Euro (zunächst bis 2023) und auch die Kosten von drei Millionen Euro jährlich dauerhaft für die ausgesetzte Tarifanpassung im laufenden Jahr übernimmt.“

Außerdem begrüßt der Landrat die Bereitschaft des Landes, parallel auch in die Diskussion über die ÖPNV-Strukturen im Land einzusteigen. „Wir müssen darüber reden, ob dieses Land zehn Aufgabenträger braucht.“

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