Synoden-Gesetz ausgesetzt Landrat begrüßt Entscheidung aus Rom

St. Wendel · (red) Das Synoden-Gesetz ist zur Überprüfung ausgesetzt. Dieser Paukenschlag aus Rom erreichte auch den St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU). In einer Stellungnahme lässt er wissen, dass er die Entscheidung der römischen Kleruskongregation im Vatikan, den Vollzug der Reform im Bistum Trier auszusetzen, begrüßt.

 Landrat Udo Recktenwald.

Landrat Udo Recktenwald.

Foto: B&K/Bonenberger & Klos

Gleichzeitig wiederholt er seine Forderung nach einem Memorandum und damit einer Aussetzung der Reform. Es sei nicht nachvollziehbar, dass der Bischof trotz der laufenden Klage und der ausstehenden Bewertung der Gesetzestexte durch den Vatikan bereits das Dekret zur Aufhebung der bisherigen und zur Errichtung der neuen Pfarreien auf den Weg bringt. „Ich wünsche mir, dass möglichst viele von der Neuordnung betroffene Christen von der Möglichkeit der Beschwerde gegen die Dekrete Gebrauch machen“, sagt Recktenwald.

Wie der Landrat weiter mitteilt, sei  für ihn zudem die vom Bistum geäußerte Haltung befremdlich, dass diese Beschwerden nicht bindend und der Bischof der Gesetzgeber sei. „Ich halte dies für ein bemerkenswertes Demokratieverständnis, auch wenn immer die Beratungen der Synode vorgeschoben werden. Der Bischof geht weit über diese Empfehlungen hinaus.“

Der Landrat fordert das Bistum auf, die Ohrfeige aus Rom zu nutzen, um die geplante Reform grundsätzlich zu überdenken. „Meine Aufgabe als Landrat ist es nicht, mich in kirchliche Angelegenheiten einzumischen. Meine Aufgabe als Mitglied des Pfarrverwaltungsrates und als Landrat ist es aber, mir Gedanken zu machen über die Zukunft des ehrenamtlichen und damit auch des kirchlichen Lebens in unseren Dörfern als Teil des Gemeinwesens in unserer Gesellschaft“, macht Recktenwald deutlich.

Vor dem Hintergrund des Wegbrechens von Infrastruktur in den Dörfern müsse es darum gehen, ehrenamtliches Engagement auch im kirchlichen Leben der Dörfer zu erhalten. „Unsere Dörfer leben vom Ehrenamt. Die Zentralisierung durch die Bistumsreform ist die falsche Antwort auf die Herausforderungen der Zeit. Dort, wo kirchliches Leben noch funktioniert, sollte es erhalten und gestärkt werden. Dort, wo es nicht mehr funktioniert, muss man es unterstützen und neue Wege finden.“ Es sei nicht nötig, den Pfarrern und Kirchenaktiven Orte von Kirche zu zeigen. Keiner kenne und lebe diese Orte besser als diejenigen, die dies jetzt schon tun. Dabei ginge es nicht nur um Liturgie, sondern um die Arbeit von Frauengemeinschaften, Messdienern, katholischer Jugend und vieler weiterer örtlicher Gruppierungen, die Kirche konkret im Dorf leben und erlebbar machen. „Zentralisierung gefährdet Bürgernähe und die Bereitschaft zum Engagement vor Ort“, so der Landrat.

Recktenwald kündigt an, in seiner Pfarrei für die in der neuen Struktur vorgesehene Vermögenskammer zu kandidieren. „Sollte die Reform tatsächlich doch kommen, so will ich als Reformkritiker mit dazu beitragen, die Engagierten in allen betroffenen Dörfern mitzunehmen, um zu retten, was zu retten ist – in einer Zeit, in der es Kirche an sich schon schwer genug hat, mit Glaubwürdigkeit und Verantwortungsbewusstsein Menschen zu halten und zu gewinnen.“

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