Landesseniorentag Senioren sollen nicht im digitalen Abseits stehen

St. Wendel · Der Landesseniorenbeirat veranstaltet den dritten Landesseniorentag gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und in Kooperation mit dem Landkreis und der Kreisstadt St. Wendel.

 Monika Bachmann ist Schirmherrin des Landesseniorentags. 

Monika Bachmann ist Schirmherrin des Landesseniorentags. 

Foto: dpa/Oliver Dietze

Terminiert ist es auf Donnerstag, 11. April, von 10 bis 15 Uhr im Saalbau St. Wendel.

Orientiert an seinem Motto „Mobil, digital und regional“ wird der dritte Landesseniorentag aktuelle und für eine alternde Gesellschaft strategische Fragestellungen der älteren Generation aufgreifen und alltagsnahe Informationen und Anregungen für die Gestaltung des regionalen, sozialen und digitalen Lebensumfelds älterer Menschen anbieten.

Der Seniorentag informiert laut Veranstalter über digitale Chancen für den ländlichen Raum, zum Beispiel durch neue Angebote der Daseinsvorsorge und Gesundheitsversorgung ebenso wie zu alternativen Einkaufsmöglichkeiten auf digitalen Marktplätzen und zu neuen Formen der Begegnung im virtuellen Mehrgenerationenhaus. „Der Landesseniorentag verbindet aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis, ermöglicht den Erfahrungsaustausch mit Akteuren vor Ort aus Stadt, Land und Landkreis mit dem Ziel, speziell in der älteren Generation zum besseren Verständnis des digitalen Zeitalters beizutragen“, erklärt Ministerin Monika Bachmann (CDU), die auch Schirmherrin des Landesseniorentages ist.

Lothar Arnold, Vorsitzender des Landesseniorenbeirates, betont: „Der Landesseniorenbeirat will die Medienkompetenz älterer Menschen fördern und vermeiden, dass ältere Menschen im digitalen Abseits stehen. Die Vermittlung von Medienkompetenz darf sich nicht auf Schulen und die jüngere Generation beschränken, sondern muss die ältere Generation und deren Bedarfe in Weiterbildung und Schulung für einen individuell passenden Umgang mit digitalen Medien berücksichtigen.“

Inzwischen würden nahezu alle Bereiche des Alltags von der Digitalisierung berührt. An den Angeboten der digitalen Welt können allerdings nicht alle Altersgruppen gleichermaßen teilhaben, und vor allem viele ältere Menschen fühlten sich ins digitale Abseits gestellt. Zum Hintergrund erklärt der Vorsitzende des Landesseniorenbeirats: „Meist haben gerade ältere Menschen wenig Erfahrung im Umgang mit digitalen Medien oder niemanden, der sie altersgerecht zu einem Einstieg in die digitale Mediennutzung ermuntert.“ Studien zufolge sinke der Anteil der Onliner bei den 60- bis 69-Jährigen auf 69 Prozent, bei den bis 79-Jährigen seien weniger als die Hälfte online und bei den über 80-Jährigen nutze nur jeder Fünfte das Internet.

Hinzu kommt, dass die Bedeutung sozialer Teilhabe im digitalen Zeitalter eine neue Akzentuierung erhält. „Zu den Chancen in der Lebensphase im Alter gehören die mit der Digitalisierung verbundenen Möglichkeiten, um Einsamkeit zu vermeiden, bestehende Kontakte zu wahren und neue Kommunikationswege zu erschließen – dies vor allem in abgelegenen ländlichen Regionen und über größere Distanzen hinweg“, sagt  Arnold. Wesentliches Ziel des Landesseniorenbeirates ist, das Thema der „Digitalisierung im Alter“ in Verbindung mit der Sicherung größtmöglicher Mobilität und sozialer Teilhabe nicht nur in den Mittelpunkt des Landesseniorentages zu stellen, sondern zukünftig auf politischer Ebene darauf hinzuwirken, der digitalen und der damit heutzutage meist auch verbundenen sozialen Ungleichheit aktiv entgegen zu wirken. In diesen Kontext ist der Vortrag des Bevollmächtigten für Innovation und Strategie des Saarlandes, Ammar Alkassar, mit Blick auf die Digitalisierungsstrategie des Saarlandes einzuordnen.

„Mit Blick auf das Gesundheitswesen, den Handel- und Dienstleistungssektor kann Digitalisierung erheblich dazu beitragen, gleichwertige Lebensverhältnisse in den städtischen Ballungszentren und auch in ländlichen Regionen herbeizuführen. Bedenkt man, dass ältere oder pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen oftmals weite Anfahrtswege von 15 oder 20 Kilometern bis zur nächsten fachärztlichen oder pflegerischen Beratung zu bewältigen haben, will die Landesregierung, dass vor allem auch ländliche Regionen von der digitalen Vernetzung profitieren“, erklärt Staatssekretär Stephan Kolling, der wie auch Landrat Udo Recktenwald und Bürgermeister Peter Klär (alle CDU) zu den Besuchern des  Landesseniorentag sprechen wird.

Beim Landesseniorentag werden am Beispiel des saarlandweiten Projektes der Landesmedienanstalt „Onlinerland Saarland – Komm mit ins Internet“ altersgerechte digitale Angebote von Uwe Conradt, dem Direktor der Landesmedienanstalt, präsentiert.

In Verbindung mit der Vorstellung von Angeboten zum Erhalt größtmöglicher Mobilität vor allem im ländlichen Raum wird das Seniorenticket des Landkreises ebenso vorgestellt werden wie der Mobisaar-Service. Für Fragen zum Thema „Fahrsicherheit für Senioren im eigenen Auto“ steht der Seniorenbeauftragte des ADAC, Rudi Schmidt, zur Verfügung.

Über innovative Modelle zur Stärkung digitaler und sozialer Teilhabe älterer Menschen aus der Wissenschaft informiert der Medien-Gerontologe  Michael Doh von der Universität Heidelberg.  In seinem Vortrag wird er aktuelle wissenschaftliche Befunde und Konzepte zur Beteiligung älterer Menschen am digitalen Wandel vorstellen, zur Diskussion und zur praktischen Umsetzung anregen.

 Lothar Arnold, der Vorsitzende des Landesseniorenbeirats.

Lothar Arnold, der Vorsitzende des Landesseniorenbeirats.

Foto: Arnold

Für alle Bewohner des Landkreises St. Wendel können Anmeldungen zum dritten Landesseniorentag im Saalbau unmittelbar erfolgen bei: Seniorenbüro des Landkreises St. Wendel, Telefon (0 68 51) 8 01 52 01, E-Mail: L.angel@lkwnd.de.

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