Konzert Sing und Swing im Gotteshaus

St. Wendel · Der Chor Haste Töne und die Combo Take Four sorgten in der Evangelischen Stadtkirche für Begeisterungsstürme.

 Beim großen Finale brachten der Chor Haste Töne (Foto) und die Combo Take Four gemeinsam die Evangelische Stadtkirche zum Klingen. Rufe nach Zugaben und Standing Ovations waren der Dank des Publikums.

Beim großen Finale brachten der Chor Haste Töne (Foto) und die Combo Take Four gemeinsam die Evangelische Stadtkirche zum Klingen. Rufe nach Zugaben und Standing Ovations waren der Dank des Publikums.

Foto: Ralf Mohr

Zu einem sehr beschwingten Konzert haben der gemischte Chor Haste Töne und die Combo Take Four in die Evangelische Stadtkirche nach St. Wendel geladen. Noch bevor das Konzert eröffnet wurde, stimmte Ina Laub die Gäste mit bluesigen Tönen auf dem Piano auf den bevorstehenden Musikgenuss ein. Die Kirche war so gut besucht, dass selbst auf der Empore kein Platz mehr frei war, vielleicht auch deshalb, weil der Chor bereits im vergangenen Jahr hier ein Gastspiel gegeben hatte.

Schon der Beginn war sehr stimmungsvoll, ist der Chor doch mit dem Lied „Kaana Kameme“ aus Namibia auf den Lippen in die Kirche eingezogen. Gesanglich blieb man auch in Afrika und begeisterte das Publikum mit dem energiereichen Zulu-Song „Aya ngena“ aus Südafrika. „Gemeinsam sind wir stark – lasst unsere Feinde erzittern vor unserer Stärke“, war die Botschaft, die das afrikanische Liedgut vermittelte. Um Freiheit im Zeichen der Apartheit in Südafrika ging es dann in dem Stück „Thula sizwe“, bevor mit „Mamaliye“ die Reise nach Afrika ihren Abschluss fand und der Chor unter der Leitung von Karl-Gerd Schäfer und unter tosendem Applaus der Gäste den Stab an die Combo Take Four weitergab.

Take Four das sind Karl-Gerd Schäfer selbst am Saxophon, Ina Laub am Bass, Joachim Zapp an der Gitarre und Christian Diehm am Schlagzeug. Mit der Combo wurde es dann etwas jazziger in der Kirche. Das Stück „Blue Bossa“ aus New York machte den Einstieg in eine ganz andere musikalische Welt, als sie der Chor zu Anfang dem Publikum vermittelt hatte. Man blieb musikalisch dann aber in New York und swingte und jazzte „On Broadway“ von Barry Mann. Der erste Combo-Block wurde mit „Jump, jive an’ wail“ von Loui Prima beendet.

Eva Colle und Marina Kremp vom Chor Haste Töne übernahmen dann den Part, den Abendsegen aus Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck zum Besten zu geben, was ihnen auch sehr stimmungsvoll gelang. Der komplette Chor ließ es in seiner zweiten Sequenz etwas sakraler angehen. Das erste Stück „Ned i vester soli glader“ stammte dabei aus Norwegen. Bekannter ging es mit „Lobt den Herrn der Welt“ weiter, bevor es mit „Only Time“ von Enya noch zeitgenössischer wurde. Das Stück wurde vor allem im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 11. September in New York bekannt. Mit dem letzten Stück aus dieser Reihe erinnerten die Klänge an die Choräle der russisch-orthodoxen Kirche. „Kyrie“ hieß der sakrale Song und damit übergab der Chor wieder an Take Four.

In die Wiege des Jazz, nach Harlem, entführten die vier Musiker dann auch gleich das Publikum, wie Karl-Gerd Schäfer erläuterte. „Harlem nocturno“ von Early Hagen ließ das Jazz-Keller-Feeling aufkommen. Über Ben Tuckers „Comin’ Home Baby“ spannte sich der Bogen zu Duke Ellington und seinem „C-Jam-Blues“. Der Chor machte in ähnlichem Stil weiter und intonierte ein Stück, das vor allem durch Satchmo Louis Armstrong zu Berühmtheit gelangte: What a wonderful World. Die musikalische Reise führte über „Das Rendezvous“ von Oliver Gies weiter nach „Paris“ von den Wise Guys. Der Kreis schloss sich mit dem bekannten Hit „Afrika“ der Band Toto.

Mit standing Ovations bedankte sich das Publikum und ließ die Sänger und Musiker nicht von der Bühne, ohne eine Zugabe zu fordern, die mit dem aus dem Film „Sister Act“ mit Whoopi Goldberg bekannten Stück „I will follow him“ für Gänsehaut beim Publikum sorgte. In einem großen Finale zusammen mit der Band Take Four fand dieser bemerkenswerte und musikalisch sehr abwechslungsreiche Musikgenuss einen würdigen Abschluss.

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