Zu Besuch auf dem Bauernhof Kleines Zicklein war für Kinder der Star

Osterbrücken · Rund um die Ziege – und wie aus ihrer Milch Käse hergestellt wird –, drehte sich alles bei einem Besuch von Schülern auf dem Martinshof.

 Die Schüler der Freiwilligen Offenen Ganztagsschule Gonnesweiler durften auf dem Martinshof in Osterbrücken auch kleine Ziegen streicheln.

Die Schüler der Freiwilligen Offenen Ganztagsschule Gonnesweiler durften auf dem Martinshof in Osterbrücken auch kleine Ziegen streicheln.

Foto: Frank Faber

Wo die Milch im Supermarktregal steht, wissen die 14 Schüler der Freiwilligen Offenen Ganztagsschule aus Gonnesweiler. Nun haben sie während des Ferienprogramms auf dem Osterbrücker Martinshof erleben können, woher der Frischkäse kommt, den sie manchmal auf ihrem Pausenbrot haben und wie die Milchprodukte entstehen.

Der Biohof ist Mitglied im bundesweiten Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau, die die Gemeinschaftsaktion „Bauer mit Klasse“ gestartet hat. „Heute steht die Ziege im Mittelpunkt. Die Tiere werden zwei Mal am Tag gemolken“, erklärt Martinshof-Betriebsleiterin Ines Philipczyk der Gruppe. Und schnell ist ein Zicklein, das erst vor einer Woche das Licht der Welt erblickte, der Star im Stall. „Die Tiere anfassen zu dürfen ist das Beste für die Kinder“, meint Betriebsleiterin Philipczyk. Mit einem lockeren Vergleich führt sie die Schüler in den Exkurs mit pädagogischem Unterricht ein. „Die Tiere geben Milch für ihre Kinder und die Menschen klauen sich das“, sagt Philipczyk. Anschließend rückt sie einen Tisch bei und die Kinder rätseln, was in dem darauf stehenden Eimer drin sein könnte. „Das ist Frischkäse“, ruft ein Kind und mit der Kelle werden die Molke und der Käse aus dem Eimer geschöpft. „Milch zusammen mit Fett und Eiweiß ist für euch Kinder besonders wichtig, denn ihr wollt ja noch wachsen.“

Je länger gewartet werde und je mehr Molke abtropfe, merkt sie an, umso fester und cremiger werde der Ziegenkäse. Da der Käse auch reifen muss, kann der Herstellungsprozess zwischen 14 Tagen oder ein bis zwei Jahre liegen. Zudem stelle der Biohof Joghurt und Quark her. „Lebensmittel sind etwas ganz Wertvolles und daran haben viele Menschen gearbeitet“, weiß die Betriebsleiterin des Martinshofs. Noch während der Verkostung von Ziegenquark und Joghurt wollen die Kinder wissen, wo es die Produkte aus Osterbrücken zu kaufen gibt.

„Die Kinder haben von der Tierhaltung bis Verarbeitung einen interessanten Einblick in den Biohof erhalten“, resümiert Thomas Kollritsch von der Bonner Koordinationsstelle Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau. Bundesweit würden 240 Biobetriebe für Verbraucher, Schulklassen, Kindergärten oder Naturschutzinitiativen ihre Türen öffnen. „Betriebe, die schon seit Jahren nach den Kriterien des ökologischen Landbaus zertifiziert sind“, erläutert Kollritsch. Die Koordinationsstelle kennt die unterschiedlichen Schwerpunkte und unterstützt Fachleute wie Laien bei der Auswahl passgenauer Betriebe.

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