Klangvolle Werke vom Frühbarock bis zur Gegenwart

St Wendel · Eine große Zahl von Besuchern hatte sich in der Wendelinusbasilika eingefunden, um die einheimische Organistin Martina Haßdenteufel zu hören, die dort als Begleiterin von Chormusik schon lange sozusagen zu Hause ist.

Sie zeigte dieses Mal ihre Kompetenz als Solistin mit Werken vom Frühbarock bis zur Gegenwart. Eine tänzerische "Alamanda" mit Variationen von Samuel Scheidt, effektvoll zunächst mit den Zungenstimmen vorgestellt, eröffnete das Konzert. Freude an Geläufigkeit und Klangvielfalt wurde ebenso offenbar in Präludium und Fuge in e-moll von Nicolaus Bruhns (1665 bis 1697).

Aus Johann Sebastian Bachs Choralvorspielen hatte Haßdenteufel "Schmücke dich, o liebe Seele" ausgewählt und vertraute die stilgerecht kolorierte Melodiestimme der sonoren Oboe an.

Den Choral in a-moll von César Franck, ein klassisches Stück Orgelliteratur mit raumfüllenden Septakkorden und einem großen romantischen Gesang der Trompete, stellte sie souverän in den Raum. Eine interessante Entdeckung war ein delikat registriertes Scherzo des französischen Organisten und Komponisten Théodore Salomé (1834 bis 1896).

Die Musik der Gegenwart wurde gebührend repräsentiert durch Hans André Stamm, der als frei schaffender Komponist und Organist in Leverkusen lebt. Seine teilweise noch sehr impressionistische "Rêverie" ("Träumerei") wusste die Solistin überzeugend darzubieten und beendete das Programm effektvoll mit der rhythmisch interessanten Toccata über das Kirchenlied "Der Geist des Herrn erfüllt das All".

Die Zuhörer waren mit Recht begeistert vom meisterlichen Können einer "nur" nebenamtlichen Organistin, die ein herausragendes Konzert gab.

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