Zum Schutz der Kröten und der Umwelt Junge Naturschützer packen mit an

Niederkirchen · Die Vorschulkinder der Kita Niederkirchen sammelten nicht nur Müll, sondern auch Kröten. So halfen sie den Amphibien sicher über die Straße.

 Kitaleiterin Ute Lang (links) und die jungen Naturschützer beim Krötensammeln.

Kitaleiterin Ute Lang (links) und die jungen Naturschützer beim Krötensammeln.

Foto: Frank Faber

Doppelter Einsatz für die Bärengruppe aus der protestantischen Kindergartenstätte Niederkirchen. Neben der Teilnahme an der landesweiten Umweltkampagne „Saarland picobello“ hat der Nachwuchs mit Mitgliedern des Bundes Naturschutz Ostertal (BNO) zudem eine Krötenwanderung zum Biotop unternommen. Dazu wurde die Verbindungsstraße zwischen Niederkirchen und Werschweiler zwei Stunden lang für den Gesamtverkehr gesperrt. Das Projekt soll die Kinder dazu anregen und befähigen, sich selbst vertieft in der Schöpfung zu erleben, um so ökologischen Wahrnehmungen, Denken und Handeln Raum geben zu können. Die Kinder, so Kitaleiterin Ute Lang, sollen erkennen, dass Umweltschutz nicht nur ein Thema der Politik ist, sondern jeder einzelne Mensch jeden Tag einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. „Die Straße, an der wir den Müll einsammeln, führt durch das Naturschutzgebiet Osteraue“, erklärte der Naturschutzbeauftragte Peter Volz aus Osterbrücken. Und hier hat er zudem eine weitere Sammelaktion zum Schutz von Amphibien mit den jungen Helfern koordiniert.

Von Anfang März bis Anfang April,  wenn die Nächte regnerisch werden, wandern Frösche, Kröten, Molche und andere Amphibien wieder zu Tausenden zu ihren Laichgewässern. „Und dabei müssen sie häufig Straßen überqueren“, erläuterte Volz den kleinen Naturschützern. Entlang der Verbindungsstraße befindet sich deshalb in Höhe der Flachwasserteiche ein 200 Meter langer Zaun damit die Kröten während der Wanderzeit die Fahrbahn nicht überqueren können. „Dort stehen 20 Eimer, die täglich kontrolliert werden“, berichtete Volz.

Insgesamt 131 Erdkröten sammelten die Vorschulkinder ein. „Sie waren hellauf begeistert und zeigten keine Berührungsängste“, freute sich der Naturschutzbeauftragte. Mit den Eimern begaben sich die Kinder dann auf die andere Seite der Straße, um die Kröten dort wieder auszusetzen. Hierfür, so Volz, sei von Anfang März bis Ende April der richtige Zeitpunkt. Dem gewählten Datum, der vom Entsorgungsverband Saarland (EVS) organisierten Säuberungskampagne „Saarland picobello“ steht er allerdings differenziert gegenüber. „Dann ist Brut- und Setzzeit. Es stört die Vögel und den Artenschutz“, mahnte Volz. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, sollte die Aktion nach hinten in den Herbst verlegt werden.

 Der Naturschutzbeauftragte Peter Volz (hinten) und die kleinen Naturschützer beim Krötensammeln.

Der Naturschutzbeauftragte Peter Volz (hinten) und die kleinen Naturschützer beim Krötensammeln.

Foto: Frank Faber

Vom Biotop marschierten die Kinder dann zum Werschweiler Storchenhorst weiter. Jean-Jacques und Lady Gaga empfingen die neugierigen Besucher. „Beide Störche habe geklappert und sind dann auch mal kurz aufgeflogen“, teilte Volz mit. Vom Storchennest ging es wieder zurück in den Kindergarten.

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