Kinder trommeln mit Dédé

Niederlinxweiler · Der Besuch des Musikers Dédé Mazietele Vavi hat nun das Projekt Kids in Bewegung eingeläutet. Zusammen mit den Kindern des Kindergarten St. Martin in Niederlinxweiler wurde getrommelt, was das Zeug hält.

 Mazietele Vavi (wohnt in Winterbach, stammt aus dem Kongo ) im katholischen Kindergarten in Niederlinxweiler. Foto: Färber

Mazietele Vavi (wohnt in Winterbach, stammt aus dem Kongo ) im katholischen Kindergarten in Niederlinxweiler. Foto: Färber

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Die Kinder im katholischen Kindergarten St. Martin in Niederlinxweiler umringen den Trommler Dédé Mazietele Vavi, umarmen ihn und bitten ihn darum, keine Pause einzulegen. Es ist nicht sein erster Besuch, denn er kommt in der Kita seit zwölf Jahren öfter vorbei. Der Raum, in dem sie sich befinden, ist mit afrikanischen Wandbehängen geschmückt. Die vereinzelten Lichtstrahlen und die Djembe genannten Trommeln verstärken den Eindruck, in einem fremden Land zu sein. Als es eine kurze Unterbrechung gibt, übernimmt die Kindergartenleiterin, Andrea Tschida, in der Zeit Dédés Djembe, weil die Kleinen nicht aufhören wollen. Sie bemerkt dazu: "Dédé kann sehr gut mit Kindern umgehen." Der Besuch des Musikers ist der Auftakt für das Projekt Kids in Bewegung. Ziel des Projektes ist es, junge Menschen durch die Musik zu mehr Bewegung zu animieren. Es wird zur Hälfte vom Landkreis und zur Hälfte durch die Elternbeiträge des Fördervereins finanziert. Nach dem Auftakt in Niederlinxweiler wird Dédé in zehn weiteren Kitas im Kreis St. Wendel auftreten. Gemeinsam mit den Kleinen übte der Musiker Lieder ein, um diese anschließend vor den Eltern zu präsentieren. Dabei versuchte er, den Kindern Rhythmusgefühl zu vermitteln, indem er sie den Takt zu den Silben bestimmter Wörter wie Ba-na-na oder A-fri-ka trommeln ließ und dazu kleine Geschichten erfand. Beispielsweise sollten die Kleinen durch das Trommeln von Ba-na-na die Bananen von Afrika in die deutschen Geschäfte bringen. Zwischendurch sang er mit den Kindern zudem Lieder, die er mit der Gitarre begleitete und mit Bewegungsabläufen kombinierte. Eines der Lieder war "Hakuna Matata - Wir sind alle Freunde".

Konzentriert bei der Sache

Die Jungen und Mädchen waren hoch konzentriert bei der Sache und hatten sichtlichen Spaß. Landrat Udo Recktenwald setzte sich ebenfalls an die nächste freie Trommel, um mitzumachen. Er kenne Dédé schon lange, solche Veranstaltungen seien wichtig, "weil sie einerseits zur Bewegungsförderung beitragen und andererseits den Gedanken von Integration und Gleichheit transportieren". Dédé meinte: "Ursprünglich war mein Programm nur für Vorschulkinder gedacht." Doch er wolle mehr Kinder erreichen und sei jetzt froh, dass er dazu nun die Möglichkeit bekommen habe. Er verwies darauf, dass afrikanische Kinder das Rhythmusgefühl schon im Blut hätten: "Kleinkinder in Afrika spielen schon früh mit Rasseln und schlagen auf Trommeln." Wenn dies tatsächlich so sei, wolle er am liebsten sein Blut spenden, um sein Rhythmusgefühl weiterzugeben. Denn heutzutage seien viele junge Menschen meist nur noch mit elektronischen Spielgeräten beschäftigt. Er versuche, den besten Weg zu finden, um die Jungen und Mädchen zu erreichen: "Wenn ich vor Zweijährigen auftreten soll, überlege ich lange daran: Wie mache ich das?"

Später erschienen dann die Eltern. Dédé und Tschida sprachen einige Begrüßungsworte, in denen sie die Bedeutsamkeit von Toleranz und Offenheit gegenüber allen Menschen der Welt betonten. Als Überraschung kündigte Dédé an, allen Kindern eine CD zu schenken, deren Lieder die Kleinen zur Bewegung ermuntern sollen. Bei der Vorführung selbst zeigte die Gruppe dann die einstudierten Lieder. Zum Abschluss waren auch die Eltern gefordert, die zusammen mit den Kindern die Hüften bewegten, die Hände hoch reckten, hochsprangen und Kletter-, Schwimm- und Fußballspielbewegungen machten.

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