Marathon Auch die Stars von morgen rannten um die Wette

St. Wendel · Endlich ist mal was los im Zielbereich auf dem Schlossplatz. Von allen Seiten strömen am Sonntag Kinder zum Start des eigenen Kids-Marathons. Unruhig zappeln die Nachwuchsläufer bei der Aufstellung vor dem Lauf durch die St. Wendeler City hin und her.

 Ein echter Magnet ist nach wie vor der Kids-Marathon, der wieder viele Nachwuchs-Läufer anzog. Vielleicht auch die kommenden Sieger?

Ein echter Magnet ist nach wie vor der Kids-Marathon, der wieder viele Nachwuchs-Läufer anzog. Vielleicht auch die kommenden Sieger?

Foto: B&K/Bonenberger/

Rund 400 Nachwuchsläufer im Alter ab sechs Jahren sind dann nur noch fixiert auf das Startzeichen-und nix wie ab durch die Bahnhofstraße.

Zwei Kilometer lang ist die Strecke, auf der die Jüngsten buchstäblich die Beine in die Hand nehmen. „Im Jahre 2030 werden einige davon im Saarland vielleicht zu den besten Läufern gehören“, hofft Streckensprecher Karl-Heinz „Fips“ Wagner von den LTF Marpingen, als der Teilnehmerpulk zügig an seinem Podium vorbeizieht.

Kurz darauf richten sich die Blicke der Eltern und Großeltern gebannt die Bahnhofstraße hinunter. Wagner, der über die beste Sicht verfügt, kündigt an: „Die Spitze nähert sich dem Ziel.“ Und schon liegen viele Menschen in einer Halb-Acht-Stellung mit dem Handy beim Zieleinlauf über den Sperrgittern. Hektisch fliegen ihre Blicke von links nach rechts. Wo ist meine Tochter? Wo ist das Enkelchen? Hier die Übersicht zu behalten ist zwecklos. Aller Kinder tragen die Startnummer eins, alle jubeln, wenn sie im Ziel sind. Geschafft, durchatmen. „Ich war schon aufgeregt“, sagt Samantha nach ihrem ersten Marathon. Sie ist mit ihrer Freundin Anna Malea durch die City geflitzt, beide Mädels betreiben sonst die asiatische Kampfsportart Kun-Tai-Ko (wörtlich übersetzt: kleiner Körper) in Oberthal. Ganz stolz präsentieren sie noch ihre um den Hals hängende Medaillen.

Gleich 60 Teilnehmer hat die  Grundschule Oberlinxweiler an den Start gebracht. „Wir sind eine sportlich bewegte Schule, klar sind wir hier dabei“, meint Lehrer Michael Paschke. Ein extra Marathon-Training sei wegen den Ferien nicht möglich gewesen. „Durch unser tägliches Sportangebot ist es leicht die Kinder, auch an einem Sonntag für den Kids-Marathon zu begeistern“, ergänzt Paschke. Alle sollen einfach laufen. Wichtig sei, dass sie alle durchhalten und ins Ziel kommen. „Darauf sind wir als Schule dann sehr stolz.“

Aus der Masse heraus wegen der leuchtend grünen T-Shirts leicht zu erkennen, ist die Läufergruppe der Grundschule Niederkirchen. „Wir haben im Unterricht trainiert“, sagt Lehrerin Judith Schommer. Nach den Schülern ist dann die Chefin an der Reihe: Schulleiterin Christine Klees macht sich für den Halbmarathon bereit. Nach 2:27,22 Stunden kommt sie wieder zurück. Inzwischen hat sich der Schlossplatz fast völlig geleert. Dabei wären die Nachwuchsläufer vor dem Nachhauseweg für die gezeigte Topleistung bestimmt noch mit einem leckeren Eis belohnt worden, doch dafür war es am Sonntag einfach zu kalt.

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