Jusos fordern schnelleres Internet im Kreis St. Wendel

St Wendel · Die Jusos im St. Wendeler Land pochen darauf, dass der Breitband-Ausbau im Kreis stärker vorangetrieben werden soll. Juso-Kreischefin Sandra Henkel regte einen Breitband-Gipfel an. Vor allem für das Stadtgebiet sieht Henkel Nachholbedarf.

"Der Breitband-Ausbau im Landkreis St. Wendel muss stärker forciert werden. Die bisher erreichten Standards sind angesichts der Herausforderungen des ländlichen Raums in der Zukunft noch nicht zufriedenstellend", schreibt Sandra Henkel, Kreisvorsitzende der Jusos im St. Wendeler Land, in einer Pressemitteilung. Die 24-jährige Politikwissenschaftlerin regt einen Breitband-Gipfel im Landkreis St. Wendel an, sodass die St. Wendeler Wirtschaftsförderungsgesellschaft gemeinsam mit Telekommunikationsunternehmen, kommunalen, privaten und wirtschaftlichen Akteuren die Optimierung eines flächendeckenden leistungsfähigen Breitbandangebots beraten können.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sieht Henkel Handlungsbedarf, denn "gerade junge Menschen nutzen überaus stark das Internet. Für die heutige Wissens- und Informationsgesellschaft steht eine leistungsfähige Breitband-Versorgung sinnbildlich für eine gute Lebensqualität. Mitunter ist dieser Standortfaktor entscheidend, um für junge Menschen und Familien das Leben im ländlichen Raum attraktiv zu gestalten."

Vor allem der Ausbau von Glasfasernetzen ist nach ihrer Ansicht eine sinnvolle Investition, denn "sie gewähren eine lange physische Verfügbarkeit, sind nachhaltig und folglich auch wirtschaftlich gerechtfertigt." Eine Bedarfsanalyse, die kürzlich von dem Zweckverband eGo-Saar in drei Orten der Stadt St. Wendel durchgeführt wurde, verdeutliche, dass private Endnutzer Internetzugänge mit einer Datengeschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s fordern.

Gerade für das Stadtgebiet sieht Henkel Nachholbedarf. Die überwiegende Anzahl an Haushalten in Oberlinxweiler, Werschweiler, Dörrenbach und Leitersweiler habe keinen leistungsfähigen Internetanschluss. Doch auch in Nohfelden, Türkismühle, Primstal oder Hasborn sehe es nicht besser aus.

Laut des Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gibt es weder in der Kreisstadt noch in den Gemeinden eine flächendeckende Übertragungsgeschwindigkeit von 30 Mbit/s für alle Haushalte. Werde das Ziel der Bundesregierung als Maßstab genommen, bis 2018 flächendeckend 50 Mbit/s als Datengeschwindigkeit vorweisen zu können, mache das die Differenz noch deutlicher. In Nonnweiler, Nohfelden, Tholey, Namborn und St. Wendel hatten, so Henkel, Ende 2014 nur zwischen zehn und 50 Prozent der Haushalte eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von 50 Mbit/s.

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