Jetzt ist sicher: Weihnachtsgeld für Hospital-Mitarbeiter

St Wendel · Nach der dramatischen Entwicklung bei der Stiftung Hospital in St. Wendel Ende 2013 wird es neben neuen Arbeitsplätzen auch mehr Gehalt geben. Gleichzeitig ging das Defizit um mehr als die Hälfte zurück, teilt der Personalchef Jörg Henzmann (54) mit.

Das Schlimmste ist überstanden, versichert Klaus Bouillon . Als Kuratoriumsvorsitzender der vergangenes Jahr in Schieflage geratenen Stiftung Hospital will er damit die Mitarbeiter beruhigen. Die bangten um ihre Jobs. Und die meisten mussten unerwartet sogar herbe Einbußen beim Weihnachtsgeld einstecken. Kurz vor der Adventszeit platzte die Nachricht darüber seitens der Geschäftsführung wie eine Bombe: die Hälfte der jährlichen Sonderzahlung gestrichen. Das betraf die Kollegen der Jugend- und Altenpflege. Ausnahme machten die Beschäftigten der Kinderhilfe.

Jetzt meldet Personalchef Jörg Henzmann: "Dieses Jahr wird das Weihnachtsgeld wieder komplett ausbezahlt." Im Schnitt seien dies bei der Traditionseinrichtung (1455 gegründet) Dreiviertel eines Bruttoeinkommens als Einmalzahlung. Das variiere nach den Arbeitsverträgen, konkretisiert Henzmann. So erhielten Angestellte der Jugend- und Altenhilfe zwischen 80 und 90 Prozent, in der Verwaltung inklusive Küche und Haustechnik entspreche die Summe 77,5 Prozent. Zurzeit zähle die Stiftung 550 Stellen, rund 50 davon bei der Kinderhilfe, die von dem gekürzten Weihnachtsgeld nicht betroffen waren.

Was gab den Ausschlag, nun wieder die gesamte Summe ausbezahlen zu können? Das Unternehmen sei nach wie vor in den roten Zahlen. Aber - Henzmann: "Wir haben das Defizit um mehr als die Hälfte reduziert; von 770 000 Euro im Vorjahr auf voraussichtlich 300 000 Ende 2014." Damit habe sich die Stiftung Luft für die Sonderzahlung geschaffen.

Sorgenkind ist demnach weiterhin der Jugendbereich, wie Bouillon bestätigt. Dieser ist "nach wie vor defizitär". Ziel sei es, diesen Betriebszweig bis Ende 2015 "auf Null" zu bringen. "Ansonsten stehen weitere Maßnahmen an, müssen wir sogar Betreuungsgruppen schließen", sagt Kuratoriumschef als Sanierer. Doch seit Dezember angegangene Strukturreformen zeigten Wirkung. Der damalige Hospitaldirektor Karl Kasper hatte im November als Grund für die Misere die Lohnzuwächse bei gleichzeitig kaum steigenden Pflegeausgaben von Staatsseite kritisiert. Damit habe sich die Kluft zwischen Einnahmen und Ausgaben dramatisch vergrößert. So seien seit 2008 bei der Jugendhilfe 1,5 Millionen Euro Schulden aufgelaufen. Dies sei indes laut Bouillon nur ein Auslöser gewesen. Er sieht auch Probleme in der Führungsetage.

Der langjährige Hospitalchef Kasper stolperte übrigens über die Sache und musste gehen.

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