Jäger im Kreis St. Wendel warnen Höhere Gefahr für Wildunfälle nach der Zeitumstellung

St. Wendel · Jäger mahnen zu mehr Aufmerksamheit in der Morgen- und Abenddämmerung. Außerdem geben sie Tipps, wie sich Autofahrer verhalten sollten.

 Nach der Zeitumstellung im Herbst steigt die Gefahr von Wildunfällen.

Nach der Zeitumstellung im Herbst steigt die Gefahr von Wildunfällen.

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Für die Menschen beginnt am Sonntag die Winterzeit, die Uhren werden eine Stunde zurückgedreht. Wildtiere kennen diesen Wechsel nicht, sie orientieren sich am Tageslicht. Daher befürchtet Günter Rodenbüsch, Leiter des Hegerings Oberes Bliestal, dass Wildunfälle nach der Zeitumstellung zunehmen. Denn der Berufsverkehr falle jetzt in die Morgendämmerung. Während die Tiere noch bis Samstag die Fahrbahn um diese Zeit gefahrlos queren können, rollen danach die Pendler in ihren Wagen über die Straße. „Die Morgenstunden werden so zur Falle für Tier und Mensch“, sagt der Jäger. Auch in der Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel drohe erhöhte Gefahr. Autofahrer sollten deshalb besonders an unübersichtlichen Feld- und Waldrändern mit Wild rechnen und das Tempo anpassen. Steht ein Tier am Straßenrand, sollte der Fahrer bremsen, das Licht abblenden und hupen. „Die Augen der Wildtiere sind deutlich lichtempfindlicher als die der Menschen. Das Fernlicht blendet sie und macht orientierungslos“, erläutert Rodenbüsch.

Das Hupen helfe Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten. Falls eine Kollision unvermeidbar sei, solle der Fahrer nicht ausweichen, sondern das Lenkrad festhalten und bremsen. Ein Ausweichmanöver erhöhe das Unfallrisiko, besonders wenn das Auto in den Gegenverkehr gerate. „Nach einer Kollision muss die Unfallstelle gesichert werden“, informiert der Hegering-Leiter weiter. Das tote Tier könne mit Handschuhen von der Fahrbahn gezogen werden, um eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu senken. Lebt das Wild noch, sollten sich Menschen nicht nähern, da ein Verletzungsrisiko besteht und das Tier in Todesangst gerät. „Im Interesse des Tierschutzes ist es Pflicht, die Polizei anzurufen, selbst wenn das Tier nach der Kollision geflüchtet ist. Diese kontaktiert den zuständigen Jäger, damit er das verletzte Tier suchen und erlösen kann“, betont Rodenbüsch.

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