Interviews beim Ferien-festival Ein Wiedersehen unter Casting-Kollegen in St. Wendel

St. Wendel · Interviews mit Max Giesinger und den Schwestern Lena und Kathrin Sicks. Alle drei haben Erfahrung mit Talent-Shows.

 Max Giesinger beim Interview im Künstlerbereich. Er war der Top-Act beim Ferien-Festival.

Max Giesinger beim Interview im Künstlerbereich. Er war der Top-Act beim Ferien-Festival.

Foto: Evelyn Schneider

Das SR-Ferien-Open-Air St. Wendel ist auch ein Anlass, vor der schulfreien Zeit nochmal mit Kameraden und Freunden zu feiern, Bekannte von anderen Schulen wiederzusehen. Ein solches Wiedersehen alter Weggefährten gibt es auch hinter den Kulissen. Wie die St. Wendeler Sängerin Lena Sicks verrät, ist der Top-Act des Festivals, Max Giesinger, schon einmal privat in der Kreisstadt gewesen. Und zwar bei ihrem 18. Geburtstag.

Darauf im Interview angesprochen, lächelt der Sänger aus Karlsruhe. „Das war hier?“, fragt er nach. „Deshalb ist mir der Name St. Wendel so bekannt vorgekommen.“ Max Giesinger und Lena Sicks waren beide Teilnehmer der ersten Staffel bei „The Voice of Germany“ 2012.  „Wir wussten ja nicht, was passiert“, blickt Lena Sicks zurück. „Es war eine tolle Zeit. Wir hatten danach noch viel miteinander zu tun.“ Die Casting-Show sei eine coole Erfahrung gewesen. „Aber man muss schon Glück haben, um danach erfolgreich zu bleiben. Wie Max Giesinger.“

 Die Schwestern Kathrin und Lena Sicks (von links) hinter der Bühne, vor ihrem Auftritt beim Ferien-Open-Air in St. Wendel.

Die Schwestern Kathrin und Lena Sicks (von links) hinter der Bühne, vor ihrem Auftritt beim Ferien-Open-Air in St. Wendel.

Foto: Evelyn Schneider

Der damalige Viertplatzierte verbindet gemischte Gefühle mit der Zeit bei „The Voice of Germany“: „Es war nicht nur eine positive Erfahrung. Ich war zu jung für das Format“. Er sei teils zu hart mit sich selbst ins Gericht gegangen.

Inzwischen ist Max Giesinger durchgestartet, hat drei Alben veröffentlicht, mit dem Lied „80 Millionen“ die Fußball-EM-Hymne 2016 gelandet. „Ich habe mir die größten Träume schon erfüllt, was auch ein absurder Zustand ist“, sagt er. „Du musst Dir neue Ziele setzen, hungrig bleiben. Ich will weiter gute Musik schreiben und mich weiterentwickeln.“ Wie das aussehen könnte, dazu verrät er schon mal eine konkrete Idee „Ich habe Lust, eine Unplugged-Tour zu spielen.“

  Während des Sommers absolviert er an jedem Wochenende zwei bis drei Gigs. „Vielleicht gibt es zwischendurch noch neue Klänge“, gibt sich der Sänger geheimnisvoll. „Kein Album, aber wer weiß, vielleicht neue Versionen.“

Der letzte Schultag war wegen der Zeugnisausgabe kein Tag, auf den sich Max Giesinger früher freute. „Ich hatte immer schlechte Noten“, gesteht er. Besser sei es geworden, als er die zehnte Klasse wiederholte. „Ich bin wegen Mathe und Musik hängen geblieben.“

In seinem Lied „Die Reise“ blickt der Sänger auf alte Weggefährten zurück. Wie ist es bei ihm privat? Noch Kontakt zu den Schulkameraden? „Zwei, drei gute Freunde von damals sind noch übrig“, sagt Giesinger. Es sei nunmal ein normaler Prozess, dass man verschiedene Wege einschlage.

Dass sein Weg die Musik sein würde, habe sich schon früh gezeigt.  „Es war mein größtes Talent. Aber klar gab es Zweifel, wie will ich davon leben. Dann wurden die Auftritte mehr, und es hat sich von selbst ergeben.“

Bei Lena Sicks und ihrer Schwester Kathrin Sicks läuft die Musik momentan ein bisschen nebenher. Lena arbeitet als Kinderkrankenschwester, Kathrin studiert Jura in Mainz. Da sei die Musik ein guter Ausgleich. „Erstmal geht das Studium vor. Aber wenn es wieder mehr werden würde mit der Musik, wäre ich nicht abgeneigt“, verrät Kathrin Sicks. Im Alter von elf Jahren wurde sie die „Stimme 2008“ des Kinderkanals. „Das war eine Erfahrung, die mich weitergebracht hat.“ Es folgte eine Zeit in einer Mädchenband, mit der sie viel unterwegs war. „Dennoch wusste ich: Abitur muss sein“, sagt die Studentin.

Auch Lena wäre musikalisch gerne mehr unterwegs. Klar, dass sich die Schwestern die Chance auf einen Auftritt beim SR-Ferien-Open-Air nicht haben entgehen lassen. Bereits um 13.30 Uhr geht es für sie auf die Bühne. „Vor Jugendlichen aufzutreten, bedeutet eine größere Überwindung“, gesteht Lena. Dem stimmt ihre Schwester zu. „Vielen haben noch nichts von uns gehört. Daher war ich nervös, ob sie mitmachen.“ Das haben sie.

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