Volleyball „Ziel ist es, Bliesen in der 2. Liga zu halten“

Bliesen · Trainer Burkhard Disch spricht über die Mannschaft und seinen Zweit-Job als Nationaltrainer in Island.

 Trainer Burkhard Disch versucht, seine Mannschaft zu motivieren. Ziel ist es, auch in der kommenden Runde Zweitliga-Volleyball zu spielen.

Trainer Burkhard Disch versucht, seine Mannschaft zu motivieren. Ziel ist es, auch in der kommenden Runde Zweitliga-Volleyball zu spielen.

Foto: B&K/Bonenberger / B&K

Für die Volleyballer des TV Bliesen geht es mit dem Heimspiel gegen Hammelburg an diesem Samstag in die entscheidende Saisonphase der 2. Liga. Fünf Spiele bleiben Bliesen nur noch, um die zum Ligaverbleib nötigen Punkte einzufahren. Die Saarbrücker Zeitung sprach vor der Partie mit Trainer Burkhard Disch.

Herr Disch, am letzten Samstag hat Ihr Team mit dem 3:1 gegen Schlusslicht Volley YoungStars Friedrichshafen den ersten Sieg nach zuvor neun Niederlagen in Serie gefeiert. Wie war diese Woche die Stimmung?

Burkhard Disch: Natürlich ist uns allen ein Stein vom Herzen gefallen. Ich glaube, die Stimmung hätte etwas euphorischer ausfallen können, doch jeder hat sich Druck gemacht, dieses Spiel unbedingt zu gewinnen. Deshalb war jeder froh, als wir das geschafft haben. Den ganz großen Jubel wird es wohl geben, wenn wir überraschend gegen ein anderes Team gewinnen. Die Jungs haben sich diese Woche fokussiert gezeigt, es gab aber auch Dinge, die ich in der jetzigen Phase nicht so gerne sehe. Dazu zähle ich auch Gespräche über die kommende Saison. Dass der Verein schauen muss, wie es weitergeht, ist klar. Aber das sollte jetzt erst einmal hinten anstehen. Auch die Spieler sollen sich jetzt nicht mit dem befassen, was nächste Saison sein wird. Der Fokus sollte auf dem sportlichen Klassenverbleib liegen.

Vor dem Heimspiel an diesem Samstag um 17 Uhr gegen den TV Hammelburg ist der Rückstand auf die TGM Mainz-Gonsenheim, die auf dem ersten Abstiegsplatz liegt, auf vier Zähler geschrumpft. Wie optimistisch sind Sie, dass Ihr Team den Rückstand in den letzten fünf Saisonpartien noch aufholen kann?

Disch: Mein Ziel ist es, den TV Bliesen sportlich in der 2. Liga zu halten. Das habe ich diese Woche auch noch einmal klar der Mannschaft so kommuniziert. Ich bin insofern optimistisch, weil wir auch gegen bessere Teams phasenweise gutes Volleyball spielen. Dass wir Dave Hancock vergangene Woche auf die Annahme-Position gestellt haben, hat sich als gute Idee erwiesen. Er hatte richtig gute Werte. Ich sehe in nahezu allen der letzten fünf Spiele – vielleicht mit Ausnahme des Duells gegen den Tabellenführer TV Grafing, der sehr stark ist – Chancen zu gewinnen. Wir spielen noch beim TuS Kriftel, wo wir das Hinspiel gewonnen haben. Dazu haben wir noch das Nachholspiel gegen die FT Freiburg, wo es zum Abbruchzeitpunkt 1:1 nach Sätzen und 13:13 stand.

Was erwartet Ihre Mannschaft an diesem Samstag gegen den Tabellendritten Hammelburg der vorige Woche bei Ihrem Konkurrenten Mainz-Gonsenheim mit 3:1 gewonnen hat?

Disch: Hammelburg ist eine Mannschaft, die vor allem stark in der Annahme ist. Mit Lorenz Karlitzek haben sie einen erfahrenen Spieler, der schon in der 1. Liga gespielt hat – und den wir lahmlegen müssen. Das ist uns in der Vergangenheit gegen ähnlich aufgestellte Teams gut gelungen. Das hat uns gelegen.

Ein kurzer Blick zu Ihrem Engagement in Nordeuropa. Neben dem TV Bliesen sind sie seit Sommer 2020 ja auch noch der Trainer der isländischen Nationalmannschaft. Was konnten Sie in Zeiten von Corona und Reisebeschränkungen dort in den zurückliegenden Monaten bewirken?

Disch: Im Moment finden auf europäischer Ebene weiter keine Wettbewerbe statt. Die sollen im Herbst wieder beginnen. Da wir derzeit nicht gemeinsam trainieren können, haben wir entschieden, dieses Jahr nicht an der Silver League teilzunehmen (die Silver League ist in etwa vergleichbar mit der C-Staffel der Nations-League im Fußball, Anm. d. Red.). Der Fokus lag in den zurückliegenden Monaten darauf, Leistungszentren und ein Schulkonzept zu schaffen. Zudem haben wir viel daran gearbeitet, die Qualität der isländischen Liga zu verbessern. Alle Spiele werden dort jetzt live gestreamt, sodass wir sie statistisch auswerten können. Zudem haben wir ein professionelles App-System zur Athleten-Betreuung angeschafft und in vielen Meetings die Trainerausbildung voran gebracht. Obwohl 6000 Kilometer zwischen Island und meiner Heimat liegen, war das digital alles sehr schnell möglich.

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