In die Pedale treten, was das Zeug hält
SZ-Radtour 2014 · Zum ersten Mal lud die Saarbrücker Zeitung zur Radtour ins Ostertal. Rund 200 Freizeitsportler nahmen die Einladung an und strampelten durchs St. Wendeler Land. Es war die 17. Rundfahrt, die am Sonnabend in St.Wendel-Hoof startete und dort auch zu Ende ging. Hut ab - nein, besser gesagt: Helm ab! Rund 200 Teilnehmer haben am Samstag mit Bravour die sehr anspruchsvolle Strecke der 17. Radtour der Saarbrücker Zeitung durchs Ostertal bewältigt. "Das war schon eine Tour für dynamische junge Männer", urteilt die 73-jährige Ursel Herrmann, als sie nach rund zwei Stunden wieder ihr Rad auf dem Dorfplatz in Hoof abstellt. 120 Minuten zuvor heißt St. Wendels Landrat Udo Recktenwald mit Aloisius Tritz, Chef vom Dienst bei der SZ, die Pedaleure willkommen. Beide schwingen sich wenig später ebenfalls auf ihren Drahtesel. Und los geht's. 22 Kilometer durch eine typische Mittelgebirgslandschaft liegen vor dem Fahrerfeld. Auf dem Klapprad unterwegs
Zum ersten Mal lud die Saarbrücker Zeitung zur Radtour ins Ostertal. Rund 200 Freizeitsportler nahmen die Einladung an und strampelten durchs St. Wendeler Land. Es war die 17. Rundfahrt, die am Sonnabend in St.Wendel-Hoof startete und dort auch zu Ende ging. Hut ab - nein, besser gesagt: Helm ab! Rund 200 Teilnehmer haben am Samstag mit Bravour die sehr anspruchsvolle Strecke der 17. Radtour der Saarbrücker Zeitung durchs Ostertal bewältigt. "Das war schon eine Tour für dynamische junge Männer", urteilt die 73-jährige Ursel Herrmann, als sie nach rund zwei Stunden wieder ihr Rad auf dem Dorfplatz in Hoof abstellt.
120 Minuten zuvor heißt St. Wendels Landrat Udo Recktenwald mit Aloisius Tritz, Chef vom Dienst bei der SZ, die Pedaleure willkommen. Beide schwingen sich wenig später ebenfalls auf ihren Drahtesel. Und los geht's. 22 Kilometer durch eine typische Mittelgebirgslandschaft liegen vor dem Fahrerfeld.
Auf dem Klapprad unterwegs
Weder ist die Beinmuskulatur schon entsprechend locker, noch der Körper leicht angeschwitzt, da geht es in Hoof bereits die erste Steigung hinauf zum Steinhügel. "Wie kann man gleich am Anfang einen solchen Berg in die Streckenführung reinnehmen?", kritisiert Willibald Wagner (68) aus Hirstein. Er ist mit einem Klapprad unterwegs und muss ja das Doppelte treten. "Ich habe mein Rad viel drücken müssen", grummelt Wagner. Aber alles halb so schlimm. Danach rollt es auch wieder bei ihm. Vorbei am ehemaligen Haupersweiler Bahnhof, unter der Brücke hindurch, führt die Asphaltstrecke nach Osterbrücken. Rechts ein Weiher, links der Martinshof und eine Rampe mit 15 Steigungsprozenten in der Spitze im Blick.
"Wir kommen ja aus der Gegend. Es ist halt anspruchsvoll", nimmt es Silvia Schnur aus Oberkirchen gelassen. Sie ist mit ihrem Mann Michael Schnur dabei.
Wer sein Rad liebt, der schiebt. Es sind die letzten Höhenmeter, die zu erklimmen sind. Denn oben angekommen, ist das Schlimmste überstanden. Durchatmen. Vorbei am Königreicher Hof und die Bremse ziehen: Die Damen an der Raststation winken. Oh ja, die Verpflegungszone ist genial platziert. Die Radfahrer erfrischen sich, stärken sich mit einer Banane oder einem Müsli-Riegel. "Ich bin sogar den Berg hochgekommen", freut sich die siebenjährige Leni Guthörl aus Dörrenbach. Bei dem trüben Wetter lohnt sich der Abstecher zum Aussichtspunkt Buberg nicht so recht. Den kernigen Streckenteil im Rücken, geht es nun locker durchs Kirschenland, wo im Frühjahr die Bäume blühten. Im Augenwinkel tauchen die ersten Hausdächer in Bubach auf, die Ortsgrenzen von Saal und Niederkirchen werden passiert, bis Marth führt ein Teilabschnitt über den Saarland-Radweg. "Nach der Rast ist es auf dem zweiten Teil gut gerollt", erklärt Mattias Raber aus Hoof.
Und schon sind die Blasmusikklänge der Ostertaler vom Hoofer Dorfplatz zu hören. "Grüß Gott, ihr Freunde" schallt es entgegen. Das Fahrerfeld hat die 22 Kilometer lange Schleife mit den Höhen und Tiefen des Ostertals bewältigt. "Mir hat es Spaß gemacht", sagt die strahlende Jessica Guthörl (8). Auch die 76-jährige Otti Mayer fühlt sich top. "Es war zwar anstrengend, aber wir machen ja Sport und sind die Berge hochgekommen", schildert sie.
Noch 30 Kilometer vor sich
Damit nicht genug: Synchron mit Freundin Ursel Herrmann schwingt sie sich erneut auf den Sattel. Es geht heimwärts, gestrampelt werden noch weitere 30 Kilometer, bis sie in ihrem Heimatort Wemmetsweiler im Landkreis Neunkirchen sind.
Diese beiden Herren gehören wie lebendes Inventar dazu
Wie die beliebten Tour-Anstecker, die Aloisius Tritz (Chef vom Dienst bei der SZ) an die Teilnehmer der 17. SZ-Radtour verteilt, gehören die beiden ältesten Radler zur Veranstaltung: Der 89 Jahre alte Herbert Friedrichs aus St. Wendel und der ein Jahr ältere Hofelder Alois Gillen. "Bei der SZ-Radtour bin ich immer dabei", sagt der 90-Jährige.
Die Tour sei anstrengend gewesen. Um solche Runden bewältigen zu können, ist Gillen im Training. "Jeden Sonntag fahre ich meine Tour. Ab und zu geht es mal in der Woche bis nach Furpach", berichtet der Senior.
Friedrichs sattelte vor einem Jahr aufs Elektro-Rad um. "Ich habe fast alle SZ-Radtouren mitgefahren", erzählt er. Diesmal muss er anfangs eine Schrecksekunde hinnehmen: einen Sturz. Doch der erfahrene Radler übersteht ihn glimpflich, ist schnell wieder in seinem Element. Und Friedrichs kommt mit den Ersten im Ziel an. Dort stärkt er sich. "Ich fahre danach wieder zurück nach St. Wendel", erklärt er. So wie er kam: auf dem E-Bike.
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Matthias Zimmermann
Melanie Mai
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Auf einen Blick
Partner der Radtour sind seit Beginn der Landkreis St. Wendel und Saarbrücker Zeitung . Bei der 17. Auflage unterstützten: Stadt St. Wendel, Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof, Radlerfreunde Ostertal, Polizeiinspektion St. Wendel, Deutsches Rotes Kreuz Hoof, Feuerwehr Hoof, Musikkapelle Die Ostertaler. frf