Konzert Impressionistisches auf der Orgel der Basilika

St. Wendel · Die Reihe „Orgelmusik am Abend“ in der Basilika durfte der Brite Philip Scriven eröffnen. Schon vor drei Jahren war er hier zu Gast und konnte auch jetzt wieder mit der guten Resonanz seines Konzerts zufrieden sein.

Als durchaus würdigen Beginn eines beeindruckenden Abends präsentierte er Fantasie und Fuge in g-moll von Johann Sebastian Bach und gefiel besonders durch perfektes Pedalspiel in der fröhlich erregten Fuge. Seine Vorliebe für französischen Impressionismus bewies er in Werken von Alexandre Guilmant und Louis Vierne: Viernes „Berceuse“, ein ganz intimes „Wiegenlied“, kontrastierte er effektvoll mit dessen „Carillon de Westminster“, bei dem ein heftiger Wirbelwind das Glockenspiel erfasst zu haben schien.

Die viersätzige Sonate Nr. 1 in d-moll von Guilmant, Höhepunkt der Darbietungen, zeigte sich als ein weites Feld für Scrivens Registrierungskunst. Lyrischen Partien wie dem Schalmeiengesang des Pastorale ließ er große Sorgfalt angedeihen, und das Finale wurde zur dankbaren Aufgabe für die (damals noch neue) Toccaten-Technik.

Impressionistisch zart erklang auch die „Aria on a Chacona“ des nordamerikanischen Zeitgenossen Joel Martinson. Dagegen hatte man den Eindruck, dass bei der Zugabe, dem Werk eines weniger bekannten dänischen Komponisten, der ganze Raum in Bewegung geriet.

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