Empfang Im Rhythmus eines neuen Lebensgefühls

St. Wendel · St. Wendel startet mit dem Neujahrsempfang in 2019. Dabei stellte Bürgermeister Peter Klär den neuen Slogan der Kreisstadt vor.

 Bürgermeister Peter Klär stellt das neue Logo der Stadt vor.

Bürgermeister Peter Klär stellt das neue Logo der Stadt vor.

Foto: B&K/Bonenberger/

Ein Einspieler flimmert über die Leinwand auf der Bühne. Zu sehen sind tausende jubelnde Menschen. Zusammen mit den Fantastischen Vier singen sie den Refrain des WM-Liedes „Wir sind zusammen groß“. Die Stimme von St. Wendels Bürgermeister Peter Klär (CDU) scheint beinahe ein wenig zu zittern, als er beim Blick auf diese Bilder sagt: „30 Millionen Zuschauer in der ARD, Fußball-WM, Live-Übertragung: Berlin – Hamburg – und dann die Live-Schaltung nach St. Wendel.“ Ja, das Open-Air Ende Juni 2018 im ehemaligen Bosenbachstadion war schon ein großer Moment. Und ein Neujahrsempfang ist nunmal ein guter Anlass, um in Erinnerungen zu schwelgen.

Das tut Peter Klär zusammen mit seinen vielen Gästen im Saalbau dann am Freitagabend auch ausführlich. Immerhin war 2018 „ein Jahr mit vielen Höhepunkten, Rekorden, Super-Events“, bilanziert der Rathaus-Chef. In diesem Zusammenhang lobt er sein Verwaltungsteam, das rund um die Uhr im Einsatz gewesen sei. Er dankt aber auch den Bürgern für deren „großes Verständnis für die Aktivitäten in unserer Stadt.“

Dazu zählte zum Beginn der Sommerferien auch die Premiere des SR-Ferien-Open-Airs. Stolz sei er gewesen, gesteht Klär, als mehr als 10 000 junge Menschen in die Stadt gekommen sind. Zumal es auch kritische Stimmen im Vorfeld gab, die sich fragten, ob das einst auf dem Halberg in Saarbrücken zelebrierte Schülerferienfest in St. Wendel funktionieren könnte. „Natürlich hat es funktioniert“, sagt Klär selbstbewusst. Und verrät schon mal, dass es in diesem Jahr eine neue Auflage geben wird.

Damit sich Gäste und Bürger wohlfühlen, muss eine Stadt entsprechend attraktiv sein. So wurde 2018 auch in die Infrastruktur investiert. Auf drei Millionen Euro beziffert Klär den Betrag, der im Sonderprogramm „Kanäle und Straßen“ in 40 Baumaßnahmen, verteilt auf alle 16 Stadtteile, floss. Ein großes Thema ist Klär zufolge auch die Stadtentwicklung gewesen. „Im Juli haben wir erstmals ein Förderprogramm Gebäude-Sanierung aufgelegt“, erinnert der Verwaltungschef und präsentiert die ersten Zahlen dazu: „Wir haben im Zeitraum von nur einem halben Jahr 34 Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 885 000 Euro abgeschlossen.“

Passend zum Ruf St. Wendels als Sportstadt – was nicht nur in Sachen Events wie der Rallye-WM gelten soll – sind 2018 die Sportplätze in Bliesen und Winterbach fertiggestellt worden. Gelder für die Anlagen in Remmesweiler, Hoof und Leitersweiler stünden im Haushalt bereit. Investiert wurde auch in die Feuerwehr: Mehr als eine Million Euro hat die Kreisstadt für Ausrüstung, Ausstattung und Umbauten ausgegeben. Etwa die gleiche Summe soll es auch 2019 sein. Außerdem gibt’s eine neue, moderne Drehleiter für 650 000 Euro. „Die Mitgliederzahlen bei unserer Feuerwehr sind konstant – entgegen dem allgemeinen Trend. Jugendwehren und Bambini haben starken Zuwachs“, sagt Klär.

Lautstark kündigt sich ein weiterer Einspieler an. Im flotten Wechsel sind Videosequenzen mit Rallye-Boliden, Motorrädern, Läufern oder Chören zu sehen, wird St. Wendel als Veranstaltungsstadt gefeiert. „Image ist alles“ lautet der ergänzende Titel eines Disneys-Films. Was wohl auch für Städte gelten mag. St. Wendel jedenfalls möchte 2019 mit einem neuen Slogan von sich reden machen. Den hat sich das Team vom Atelier Tatenreich ausgedacht. „Wir haben uns überlegt, was verbindet man mit der Stadt“, beschreibt Simone Meyer von der Werbedesign-Firma die Herangehensweise. Begriffe wie Charme, Flair und Gemütlichkeit seien dem Team sofort in den Kopf gekommen. „Die Essenz daraus wollten wir in den Slogan packen.“

Auf der Leinwand erscheint eine Weltkugel. Es beginnt eine Kamerafahrt, die immer weiter heranzoomt an Europa, Deutschland, St. Wendel. Und da erscheint es: Das neue Logo samt Slogan „St. Wendel – hier lebt das Leben“.

Passend dazu soll neuer Lebensraum geschaffen werden. Klär spricht von vier Neubaugebieten. „Neben Bliesen und Urweiler können in Winterbach und Hoof 49 weitere Bauplätze entstehen“, kündigt er an. Auch in Kulturzentren, Dorfgemeinschaftshäuser und Spielplätze soll kräftig investiert werden (1,3 Millionen Euro). Außerdem möchte der Rathauschef mit den Planungen zum Projekt Boulevard Bahnhofstraße beginnen.

„Alle meine Freunde finden, dass ich leiser bin“, haucht Kathrin Sicks am Flügel sitzend ins Mikrofon, während Lena Sicks sanft die Saiten ihrer Gitarre zupft. Ob diese Zeilen des Liedes „Leiser“ von Singer-Songwriterin Lea auf St. Wendel zutreffen werden? Wohl eher nicht, denn es ist einiges geplant – von Rallye und Marathon über Märkte und Feste bis hin zu Konzerten.

Ob 2019 allerdings wieder ein Jahr der Höhepunkte, Rekorde und Super-Events wird? Das wissen die St. Wendeler spätestens in zwölf Monaten.

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