IHK will Studienabbrecher gezielt ansprechen

St. Wendel · Rund 50 Personalchefs und Ausbilder aus dem Kreis St. Wendel nutzten die Chance, sich beim IHK-Ausbildertag regional im Wendelinushof über die Neuigkeiten rund um die Ausbildung zu informieren. Hier gab es wertvolle Tipps.

St. Wendel. Gute, qualifizierte Auszubildende sind gesucht, wie schon lange nicht mehr. In Zeiten, in denen die Zahl der Schulabgänger stetig sinkt, gilt es, neue Ideen zu entwickeln, um möglichst alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen zu können. Dies war die zentrale Botschaft beim "Ausbildertag Regional" der Industrie- und Handelskammer (IHK) Saar im Wendelinushof St. Wendel.IHK-Geschäftsführer Peter Nagel führte aus, dass derzeit etwa 75 Prozent aller Abiturienten anschließend ein Studium aufnehmen gegenüber früher "nur" 60 Prozent. "Viele Abiturienten gehen mangels Alternativen erst mal studieren und viele dieser Jugendlichen brechen nach einem oder mehreren Semestern ab. In vielen Studiengängen gibt es Absolventenquoten von nur 35 Prozent. Die Studienabbrecher sollte man gezielt ansprechen und ihnen in der Ausbildung interessante Möglichkeiten aufzeigen", riet Peter Nagel. Eine Alternative seien zum Beispiel duale Studiengänge, allerdings sei diese doppelte Ausbildung natürlich sehr anstrengend und erfordere sehr viel Disziplin. Eine gute Möglichkeit zur Qualifizierung, so Nagel, biete auch eine Ausbildung und der anschließende Erwerb des IHK-Betriebswirts.

Peter Nagel verwies auch darauf, dass die Zahl der Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland stark gestiegen sei. Drei Millionen Menschen in Deutschland hätten im Ausland eine Ausbildung gemacht, die meisten davon könne man auch in Deutschland gut gebrauchen. Nagel berichtete zudem von Plänen der IHK, besseren Realschülern eine dreijährige Ausbildung anzubieten, die gleichzeitig den Erwerb des Fachabiturs beinhalte. Zudem entwickele man derzeit zusammen mit dem Umweltcampus in Birkenfeld spezielle Ausbildungs-Angebote für leistungsstarke Schüler.

Michael Meter, Teamleiter Ausbildungsverträge bei der IHK, stellte den rund 50 Ausbildern die gemeinsame, bundesweite Lehrstellenbörse der IHK vor. Diese überregionale Webseite ermöglicht es den Jugendlichen, Ausbildungsangebote in der Region, aber auch in anderen Bundesländern zu finden. Zudem gibt es dort "Steckbriefe" zu den diversen Berufsbildern oder "Talentchecks, welcher Beruf passt zu mir?" Meter stellte auch den neuen elektronischen Ausbildungsvertrag der IHK vor. red

ihk-lehrstellenboerse.de

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