„Ich habe mich immer für die Menschen interessiert“

Hoof · „Geschrieben habe ich schon immer“, sagt Dieter Kremp aus Hoof. Über fünf Jahrzehnte als freier Mitarbeiter auch für die Saarbrücker Zeitung . Sein Kürzel „kp“ stand unter unzähligen Artikeln. Jetzt geht Dieter Kremp als SZ-Mitarbeiter in den wohl verdienten Ruhestand.

 Gerne liest der Autor aus Hoof auch aus seinen zahlreichen Büchern vor. Foto: Bernhard Reichhart

Gerne liest der Autor aus Hoof auch aus seinen zahlreichen Büchern vor. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart
 Sein Wissen über die Natur hat Biologielehrer Dieter Kremp gerne weitergegeben. Dieses Foto zeigt ihn im August 2012 beim Blumen- und Märchennachmittag des Roschberger Zeltlagers. Foto: Yvonne Klewitz

Sein Wissen über die Natur hat Biologielehrer Dieter Kremp gerne weitergegeben. Dieses Foto zeigt ihn im August 2012 beim Blumen- und Märchennachmittag des Roschberger Zeltlagers. Foto: Yvonne Klewitz

Foto: Yvonne Klewitz

Das Schreiben begleitet den 78-Jährigen aus Hoof durch sein ganzes Leben. "Als junger Kerl habe ich Anfang der 50er Jahre die ersten Gedichte geschrieben", erinnert sich Dieter Kremp im SZ-Gespräch. 1964 sei das erste Bändchen von ihm erschienen. Als Junglehrer in Brebach hat er erstmals Kontakt mit der Zeitung gehabt, damals hat er über den Sport in der Schule berichtet. Dieter Kremp stammt aus Steinbach bei Ottweiler, er lebt mit seiner Frau seit Jahrzehnten in Hoof im Ostertal. Über Hoof , genauer gesagt über das Hoofer Heimatfest 1963, hat er seinen ersten großen Bericht für die SZ-Lokalausgabe St. Wendel geschrieben, erinnert er sich: "Damals fand ein Luftballonwettbewerb statt, der Ballon des Siegers flog über 800 Kilometer bis nach Lodz in Polen."

Seit dieser Zeit engagiert sich der zweifache Familienvater als freier Mitarbeiter für die SZ. Lieblingsthemen des Biologielehrers und Schulrektors waren Umwelt und Natur, aber auch die Heimatkunde. Bei diesen Themen ist es aber nicht geblieben. "Ich habe viele Termine im ganzen St. Wendeler Land gemacht", blickt Kremp zurück: "Ich war in jedem Ort unterwegs bei vielen Vereinen und zahlreichen Veranstaltungen." Sein Antrieb: "Ich habe mich immer für die Menschen interessiert." Einmal habe er acht Termine an einem Abend gehabt, so Kremp.

Und dabei blieb es ja nicht. Die Artikel mussten auch geschrieben und in der Redaktion abgegeben werden. Zunächst tippte Kremp diese auf seiner mechanischen Schreibmaschine und brachte die Manuskripte morgens früh in die Redaktion, vor Schulbeginn. Später dann speicherte er die Texte auf Computer-Disketten und brachte diese in der Redaktion vorbei, bevor E-Mails dieses Verfahren beendeten.

Was heute unvorstellbar ist: "Den Bericht über den ersten Kreisgartentag habe ich damals per Telefon an die Redaktion durchgegeben, damit dieser noch aktuell im Blatt war", sagt Kremp.

Die Vereine hatten und haben es dem Hoofer nicht nur als Berichterstatter angetan. In vielen engagierte er sich ehrenamtlich, unter anderem im Obst- und Gartenbauverein Hoof , der Arbeitsgemeinschaft der Ostertaler Obst- und Gartenbauvereine, im Sportverein, im Bund für Naturschutz Ostertal, um einige zu nennen. Auch in der Lehrerfortbildung war er engagiert.

Darüber hinaus hat Dieter Kremp über viele Jahre Vorträge über Gartenbau, Kräuter , bäuerliches Brauchtum oder Pilze gehalten und Führungen geleitet. Sein Wissen über Kräuter und Pilze ist riesig. Seine Liebe zur Natur sei ihm in die Wiege gelegt worden. Kremp: "Ich hatte in der Stemmche Modder eine Urgroßmutter, die mit mir noch im hohen Alter durch Feld und Flur streifte, um Heilkräuter zu sammeln."

Und immer wieder hat der Hoofer geschrieben. 53 Bücher zum Beispiel. Davon 20 Kinderbücher , zehn Lyrikbändchen und 23, die sich mit Pflanzen beschäftigen. Das jüngste Werk zu "Christlichen Pflanzennamen" ist vor wenigen Wochen erschienen. Nach mehr als fünf Jahrzehnten verabschiedet sich kp als SZ-Mitarbeiter, "geht in den wohl verdienten Ruhestand ". Der ist ihm gegönnt. Die Redaktion sagt Danke. Danke für seinen Einsatz, sein Engagement und seinen Blick in und auf das St. Wendeler Land.

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