Tipps Damit das Feuerwerk sicher zündet

St. Wendel · Immer wieder kommt es in der Silvesternacht zu Unfällen und Bränden. Hier ein paar Hinweise, damit der Jahreswechsel ohne Zwischenfälle bleibt.

 Jede Menge Raketen werden in der Silvesternacht wieder gezündet.

Jede Menge Raketen werden in der Silvesternacht wieder gezündet.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Raketen, Böller, Tischfeuerwerk – so effektvoll die verschiedenen Varianten zur Begrüßung des neuen Jahres auch sein mögen, birgen sie auch ein gewisses Gefahrenpotenzial. Und zwar dann, wenn achtlos damit umgegangen wird. Aus diesem Grund haben Armin Stengel, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Nordsaarland, und St. Wendels Brandinspekteur Dirk Schäfer ein paar Tipps vorbereitet, damit es ein schönes, unfallfreies und ruhiges Silvester im Landkreis St. Wendel wird.

Ruhig waren die Jahreswechsel zuletzt bei der Feuerwehr, wie Schäfer berichtet. Weder zum Start in 2017 noch zum Start in 2018 waren die Einsatzkräfte gefordert. Typische Unfälle gab es zuletzt in der Silvesternacht 2015. Damals wurden in einer St. Wendeler Wohnung Böller gezündet, in Freisen fing das Shirt eines Jugendlichen Feuer. Die Zündschnur eines Böllers war dem Stoff zu nahe gekommen.

Daher erinnert Stengel daran, dass Feuerwerkskörper nur im Freien und nicht in Räumen gezündet werden dürfen (es sei denn sie sind speziell zum Abbrennen in der Wohnung hergestellt). „Böller und Co beim Anzünden nicht in der Hand halten und abbrennen lassen“, lautet ein weiterer Rat des Polizeihauptkommissars. Ist der Feuerwerkskörper gezündet, gilt es, einen gewissen Sicherheitsabstand einzunehmen. „Durch unsachgemäßen oder fahrlässigen Umgang mit Feuerwerkskörpern kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Verletzungen, die die Silvesterfreude trübten“, erinnert sich Stengel. Die meisten Verletzungen, die von Knallkörpern verursacht werden, betreffen Hände und Gesicht. Meist seien es Verbrennungen. Dazu hat der stellvertretende Inspektionsleiter noch einen Erste-Hilfe-Hinweis parat: „Kein stark gekühltes Wasser bei Verbrennungen zur Kühlung benutzen.“ Denn paradoxerweise könne es zu einer Unterkühlung kommen, wenn der Verletzte zu kaltes Wasser zu lange über die betroffene Hautpartie laufen lässt.

Brandinspekteur Schäfer erinnert daran, dass wer ein Feuerwerk zündet, auch mit Schwarzpulver, dem ältesten Sprengstoff, hantiert. Weshalb Raketen und Co. nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren gehörten. Viele Feuerwerk-Fans genießen die Möglichkeit, an Silvester einmal selbst Raketen zünden zu können. Doch gibt es auch am letzten Tag des alten und dem ersten Tag des neuen Jahres Orte, an denen Böller nicht abgebrannt werden dürfen. Dazu zählen laut Dirk Schäfer die unmittelbare Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Kinder- und Altersheimen.

Doch schon vor dem Augenblick, in dem die Raketen gen Himmel steigen, gibt es einiges zu beachten. So sollte nur jenes Feuerwerk gekauft werden, das ein entsprechendes Prüfsiegel besitzt (siehe Infobox). Auch beim Transport lauern mögliche Gefahren. Feuerwehrmann Schäfer warnt davor, Feuerwerkskörper in Jacken- oder Hosentaschen herumzutragen. „Damit es zu keiner Selbstentzündung kommen kann.“ Hat eine Rakete oder ein Böller mal Ladehemmung, so gilt: Nicht nochmals zünden. „Finger weg von Blindgängern“, bringt es Polizist Stengel auf den Punkt.

Auch wenn die Silvesternacht für viele eine besondere ist, bedeutet sie für die Feuerwehr Routine. „Es gibt die normale Bereitschaft und keine besonderen Vorkehrungen“, sagt Dirk Schäfer und hofft auf einen neuerlichen, ruhigen Jahreswechsel.

Sollte es zu Unfällen kommen, die Notrufnummern 110 und/oder 112 wählen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort