Güdesweiler eilen Afrikanern zu Hilfe

St Wendel · Ehepaar Naumann aus Güdesweiler engagiert sich seit Jahren in dem afrikanischen Land Mali. Jetzt begleiteten sie einen Hilfstransport mit Computern, Büchern und Verbandsmaterial auf den schwarzen Kontinent.

 Maria Naumann inmitten der Menschen in Koulikoro. Fotos: Naumann

Maria Naumann inmitten der Menschen in Koulikoro. Fotos: Naumann

"Ein Container für Afrika, ein Container für Mali": So hieß eine Sammelaktion des Rotary-Clubs St. Wendel-Stadt (wir berichteten). Für diesen voll gestopften Container mit mehr als 400 Autoapotheken, 25 Computern, 16 mechanischen Nähmaschinen, Stoffen und vielem mehr ging es nun an seinem Bestimmungsort nach Afrika. Begleitet wurde die wertvolle Fracht von Maria und Bernd Naumann aus Güdesweiler. Schon seit vielen Jahren engagiert sich das Ehepaar in dem afrikanischen Land Mali. Der Container selbst blieb in dessen Hauptstadt Bamako und wurde der deutschen Mali Hilfe übergeben. In den metallenen Behälter soll eine Wasseraufbereitungsanlage eingebaut werden.

Weiter nach Koulikoro

Ein Großteil seines Inhalts wurde weitertransportiert nach Koulikoro. Dort unterstützt Familie Naumann die Schule auf dem Plateau II. Mit etwa 3000 Schülern ist dies eine große allgemeine Schule, die für Kinder aller Konfessionen offen ist. Mehr als 1000 Bücher auf Französisch wurden gespendet. Da in den oberen Klassen auf Französisch unterrichtet wird, sind diese naturwissenschaftlichen Fachbücher eine Hilfe beim Unterricht. Die gesammelten Autoapotheken, deren Inhalt schon in Deutschland sortiert und nach Größe und Art verpackt wurde, reichten aus, dass jede Schule in Koulikoro ihre Sanitätsstationen mit dem entsprechenden Verbandsmaterial für längere Zeit ausstatten kann.

Die Nähmaschinen wurden in das von Maria und Bernd Naumann erbaute "Centre de formation en coupe couture pour jeunes filles" gebracht und von den Mädchen sofort ausprobiert. Endlich sind durch die Spenden auch genügend Stoffreste und Wolle vorhanden, so dass sie zeigen können, was sie gelernt haben. Eine der Nähmaschinen ging an eine Familie, die nach einem Brand 2015 auch ihre Erwerbsmöglichkeit, ihre Nähmaschine, verloren hatte. Dieser Kontakt kam über den 2015 in Mali eingesetzten Militär-Pfarrer Rüdiger Scholz zustande.

Noch keinen endgültigen Platz haben die gespendeten Computer und Monitore gefunden. Es fehlt an einem Raum mit entsprechenden Stromanschlüssen. Ein Neubau muss her. Dieser soll an das von Familie Naumann errichtete Gebäude angebaut werden, welches auf den Namen "Maison Maria" getauft wurde. Die Naumanns wollen sich um die Finanzierung des Computerraums kümmern.

 Bernd Naumann (Zweiter von rechts) und Helfer im Container.

Bernd Naumann (Zweiter von rechts) und Helfer im Container.

 Das Ehepaar Naumann mit Soldaten am Hotel.

Das Ehepaar Naumann mit Soldaten am Hotel.

Um Gewissheit zu haben, dass auch in ihrer Abwesenheit, ihre Porjekte weiterlaufen, stehen Maria und Bernd Naumann in ständigem Kontakt mit Garba Cissee. "Er ist mein Vertrauensmann in Koulikoro", sagt Bernd Naumann. "Wir kennen uns schon fast 20 Jahre." So habe er schon beim Bau der Schule das Geld verwaltet und Fotos über den Baufortschritt geschickt. Dieses freundschaftliche Verhältnis zwischen den Familien Naumann und Cissee soll - so wünscht es sich der Güdesweiler - in der folgenden Generation Fortbestand haben. Deshalb hat er Garba Cissees Sohn Abdoulaye Wanki nach Deutschland eingeladen, damit er seinen Sohn Eric kennen lernt. Cissee Junior soll hier Einblicke in das deutsche Gesundheitssystem bekommen. Naumann hofft auf den Kontakt zu Französisch sprechenden Apothekern, bei denen Abdoulaye Wanki Cissée ein paar Tage hospitieren kann.

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