„Glück ist, wenn wir in den Zoo fahren“

St Wendel · So viele St. Wendeler es gibt, so viele Auffassungen von Glück gibt es auch. Aber eines steht fest: Bescheidenheit ist in.

 Um glücklich zu sein, ist nach Meinung vieler St. Wendeler kein großes Primborium nötig, sondern eher kleine Dinge.Fotos: Selina Wagner (2), Martin Gerten/dpa

Um glücklich zu sein, ist nach Meinung vieler St. Wendeler kein großes Primborium nötig, sondern eher kleine Dinge.Fotos: Selina Wagner (2), Martin Gerten/dpa

Glück - als Buchstaben gedruckt auf Geschenkkarten oder gesprochen als Gebutstagswunsch. Der Begriff begegnet uns ständig. Doch was bedeutet Glück eigentlich? Gar nicht so einfach zu beantworten. Die Saarbrücker Zeitung sucht bei Passanten in der St. Wendeler Innenstadt nach möglichen Antworten.

Nach Aussage Sonja Müllers (28) aus Gonnesweiler besteht Glück darin, sich auf jeden Tag zu freuen, ohne dass dieser etwas Besonderes sein müsse. Man solle nicht auf einzelne Glücksmomente setzten und die Zeit dazwischen mit Warten verbringen, sondern schätzen lernen, was man hat. "Das bringt Zufriedenheit und macht glücklich", sagt sie.

Ähnlich denkt die 90-jährige Margarete Welter aus Sötern. "Ohne Zufriedenheit hat man kein Glück", weiß sie. Die rüstige Dame ist glücklich, in ihrem Alter noch vieles selbständig erledigen zu können. Eugen Krutsch (31) aus Oberthal ist mit Frau und Kindern unterwegs. "Glück ist Gesundheit", sagt er. Mehr brauche man nicht. Geld zu haben, sei sicherlich schön, aber das helfe auch nicht, wenn man krank sei.

"Ich bin im Moment sehr glücklich", sagt Marion Gernert (36) aus Wadern mit strahlendem Lächeln im Gesicht. Glück sei, wenn alles im Leben gut sei und passe, egal ob so geplant oder nicht. Ihre Glückszahl sei 13, ein Zufall jedoch: Sie habe an einem 13. geheiratet und ebenso an einem 13. ihr Haus gekauft. Dieses habe sich dann auch als die Nummer 13 in der Straße herausgestellt. "Ich bin glücklich, wenn wir in den Zoo fahren", ruft Töchterchen Lenie mit verkleckertem Schokomund. Fröhlich schleckt sie an einem Eis.

Simone Jungmann (31) aus Theley sieht ihr Glück in Familie und Freunden. Dort fühle man sich geborgen, weil jeder für den anderen da sei. "Schwanger zu sein, ist auch ein tolles Glücksgefühl", sagt die werdende Mutter. Man freue sich jeden Tag aufs Neue. Außerdem besitze sie einen Glücksbringer: ein Engelchen im Auto, das sie beschütze. Bereits in der Schulzeit habe ein Frosch sie durch alle Prüfungen geschleust.

Wiebke Lehnert (23) kommt aus Walsheim und fühle sich wie ein Glückspilz, wenn etwas unerhofft eintrete. "Besonders wenn man gar nicht mehr geglaubt hat, dass dieser Fall eintritt und sich dann doch alles zum Guten wendet", führt sie weiter aus. Einen Glücksbringer habe sie jedoch nicht. Die 23-Jährige glaube nicht daran, dass dieser oder sonstige Glücksrituale Dinge beeinflussen könnten.

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 Margarete Welter (90) aus Sötern

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 Marion Gernet mit Tochter Leni aus Wadern

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Im Juni 2012 haben die Vereinten Nationen (UN) den 20. März zum Weltglückstag bestimmt. An diesem Tag solle an die Bedeutung von Glück und Wohlergehen im Leben erinnert werden, war der Beweggrund der Initiatoren.

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