„Glück auf“ für den Stadtpatron

St Wendel · Gottesdienste Konzerte, Festvortrag und eine Kunstausstellung: Eine Woche lang feierte die Pfarreiengemeinschaft St. Wendel ihre Wallfahrtswoche. Am Dienstagabend sind die diesjährigen Pilgertage zur Grabstätte des heiligen Wendelin mit der Verhüllung des Schreins zu Ende gegangen.

 Die Bergleute der St.-Barbara-Bruderschaft aus dem Kreis St. Wendel berühren den Wendelinus-Schrein. Fotos: B&K

Die Bergleute der St.-Barbara-Bruderschaft aus dem Kreis St. Wendel berühren den Wendelinus-Schrein. Fotos: B&K

 Pastor Klaus Leist (links) und Pfarrer Erwin Recktenwald verhüllen den Schrein zum Abschluss der Wallfahrtswoche.

Pastor Klaus Leist (links) und Pfarrer Erwin Recktenwald verhüllen den Schrein zum Abschluss der Wallfahrtswoche.

Gemeinsam mit den Geistlichen zogen ehemalige Bergleute aus Bliesen, Marpingen, Urexweiler, Alsweiler und Winterbach durch das Kirchenschiff der Basilika bis in den Altarraum. "Ein herzliches, frohes Glück auf", begrüßte Pastor Klaus Leist die Männer in den schwarzen Uniformen. Am letzten Tag der Wallfahrtswoche gestalteten erstmals frühere Bergmänner ein Pilgeramt mit. "Es ist eine schöne Einrichtung, dass in der Wendelswoche auch an die Bergleute gedacht wird", freute sich Herbert Weber, der Vorsitzende der St.-Barbara-Bruderschaft Bliesen. Gerhard Marx übernahm das Vortragen der Fürbitten. "Gib allen Menschen Arbeit, damit sie den Sinn für das Leben finden und den Menschen helfen, die Beistand brauchen", bittet Marx. Vor einem Jahr, bei der Barbarafeier in Bliesen, hatte Pastor Klaus Leist angekündigt, einen Pilgertag mit Bergleuten realisieren zu wollen. "Ich will in jedem Jahr andere Gruppen dazu nehmen, damit wir neue Elemente haben", sagte Leist.

Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Pilger zum Bergmanns-Frühstück im Cusanushaus. "Während der Wallfahrtswoche haben viele Begegnungen in der Basilika und im Cusanushaus stattgefunden, unterschiedliche Gruppen haben sich ausgetauscht", blickte Leist zurück. Der Kirchenmann zog eine positive Bilanz. Die zurückliegenden sieben Tage seien auf große Resonanz gestoßen. "Es muss natürlich unser Anspruch sein, die Wallfahrtswoche auf diesem Niveau zu halten", sieht sich Leist in der Pflicht. Gläubige aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus sind ans Grab des heiligen Wendelin gepilgert. Berührend sei der Tag mit den Menschen mit Behinderung der St. Wendeler Lebenshilfe gewesen, die zudem ihre künstlerischen Werke in der Ausstellung St. Wendel 's Art präsentierten konnten. "Wenn ich mich an den Gottesdienst mit diesen Menschen erinnere, dann bewegt sich mein Herz mit innerer Bewunderung", so Leist. 360 Schüler der Nikolaus-Obertreis-Schule füllten die Kirchenbänke beim Morgenlob und 120 Kindergartenkinder aus der Kreisstadt feierten einen Wortgottesdienst in der Basilika. Des Weiteren fanden Konzerte Gebetsstunden und der Festvortrag statt. Alice Schwarzer äußerte sich Thema "Prostitution und Menschenwürde. Und die Verantwortung der Christen?" "Diesbezüglich gab es auch Leute mit Vorbehalten", teilte Leist mit. Er habe sich nicht nur Freunde gemacht, sei gar gescholten worden, weil er Alice Schwarzer als Festrednerin eingeladen habe. "Im Nachhinein war die Entscheidung richtig, sie hat der Gesellschaft etwas zu sagen", stellte der Kirchenmann fest. Leist ergänzte sofort: "Der Vortrag von Alice Schwarzer war eine Botschaft und Aufforderung zugleich seine Stimme für die Schwachen zu erheben und Frauen nicht als Ware zu sehen". Im kommenden Jahr wird der Benediktinerpater und Bestsellerautor Anselm Grün den Festvortag in der Basilika halten.

Die diesjährige Kollekte geht an die Kinder- und Jugendhilfe der St. Wendeler Stiftung Hospital.

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