Geschichtsreise im Wareswald Kelten geben bei Grabungsfest den Ton an

Tholey · Römer waren auf dem Gelände am Wareswald keine auszumachen. Dafür gab es für die Besucher altes Handwerk und Spannendes zur Historie.

 Die Kelten waren in diesem Jahr beim Grabungsfest im Wareswald unter sich. Die Römer hatten kurzfristig abgesagt.

Die Kelten waren in diesem Jahr beim Grabungsfest im Wareswald unter sich. Die Römer hatten kurzfristig abgesagt.

Foto: Marion Schmidt

Jupiter, der römische Wettergott, hatte es am Wochenende zu gut gemeint und dem Grabungsfest im Wareswald eine brütende Sommerhitze und Unwetterwarnungen beschert. Diesen Wetterextremen war es dann wohl auch geschuldet, dass sich nicht so viele Besucher wie in den Vorjahren auf eine Zeitreise in die Vergangenheit begaben und in die faszinierende Welt der Archäologie eintauchten. Wie jedes Jahr fand das Grabungsfest vor den Toren der Schaumberggemeinde Tholey an einem historisch bedeutenden Ort statt. Am Kreuzungspunkt der zu römischer Zeit überregional bedeutsamen Straßen zwischen Metz und Mainz einerseits und Straßburg und Trier andererseits entstand im ersten Jahrhundert nach Christus der Vicus im Wareswald, gelegen am Fuße des Schaumbergs zwischen den heutigen Gemeinden Marpingen, Oberthal und Tholey. Der Begriff Vicus beschreibt einen Marktflecken, der entlang der großen Verbindungsrouten im römischen Weltreich angelegt wurde. Viele Menschen – Reisende und Händler – benutzten die zumeist vom Militär angelegten Wege. Die dadurch hervorgerufene Nachfrage nach Unterkunft und Verpflegung, aber auch nach Gütern des täglichen Bedarfs veranlasste Händler und Handwerker, sich an der Stelle des heutigen Wareswaldes niederzulassen. Es setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein, der die Siedlung zu einer stattlichen Größe von mehreren Hektar besiedelter Fläche wachsen ließ.