Wallfahrt-Auftakt Generalprobe für die Stadtrundfahrt

St. Wendel · Am Sonntag wird der Schrein mit den Gebeinen des Heiligen Wendelin durch die Straßen seiner Stadt gefahren.

 Die Generalprobe für den Transport des Wendalinus-Schreins: Am morgigen Sonntag wird die Lade mit den Gebeinen des Stadtheiligen auf einem Anhänger von vier Pferden durch die St. Wendeler Straßen gezogen.

Die Generalprobe für den Transport des Wendalinus-Schreins: Am morgigen Sonntag wird die Lade mit den Gebeinen des Stadtheiligen auf einem Anhänger von vier Pferden durch die St. Wendeler Straßen gezogen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Basilika, Schlossplatz, Wendalinusstraße, Balduinstraße, Basilika: Über die Route wird am Sonntag, 15. Oktober, zur Eröffnung der Jubiläums-Wallfahrt die Lade mit dem Heiligen Wendelin durch seine Stadt gefahren. Dies geschah letztmalig im Jahre 1960 – damals noch von starken Männern getragen.

Am Sonntagmorgen wird die Lade auf einem Anhänger von vier Pferden mit Eberhard Betz aus Urweiler auf dem Kutschbock durch die Gassen gezogen. Zuvor haben sechs Brandschützer der Freiwilligen Feuerwehr des Löschbezirks Kernstadt St. Wendel den Schrein mit den Gebeinen des Schutzpatrons aus der Wendelinus-Basilika rausgetragen. „Für uns ist das kein alltäglicher Einsatz“, stellt Löschbezirksführer Jochen Willmann bei der Generalprobe am Donnerstag fest. Er geht von einem Gewicht von 130 Kilogramm aus, nachdem die sechs Feuerwehrmänner die schwere Lade von der Tumba herab auf zwei Hocker gehievt haben.

„Hebt an“ gibt Willmann dann erneut das Kommando. Langsam bewegen sich die Träger links am Altar vorbei und stellen die Lade davor zum Zwischenstopp ab. Mittlerweile ist Eberhard Betz mit dem Zweispänner vor der Basilika angekommen und ein weiterer Kraftakt kommt auf die Feuerwehr zu. „Ich kann den Anhänger nicht gerade bis vor die Treppe zurücksetzen“, erklärt Kutscher Betz.

Erneut lassen die Brandschützer ihre Muskeln spielen und platzieren den Anhänger in der zum Beladen optimalen Ausgangsposition. 43 Schritte lang inklusive der Treppenstufen ist der fußläufige Transportweg mit dem heiligen Wendelin vom Altarraum bis zum Anhänger für die Träger. Doch dazu muss zunächst noch das Hauptportal der Basilika komplett geöffnet werden. Und das klemmt. Erst mit Brachialgewalt und dem Einsatz eines Brecheisens gelingt es Küster Hans-Werner Luther, die Kirchenpforte beidseitig zu öffnen.

„Wir werden jetzt versuchen die Lade bis zum Portal zu bringen“, so Willmanns Anweisung für sein Team, und er gibt das Signal zur nächsten Etappe. Danach geht es die Treppenstufen hinunter und mit etwas Schwung stellen sie die Lade auf den Anhänger. „Wir müssen vor der Fahrt am Sonntag die Lade mit Keilen fixieren, damit sie sicher und ruhig aufliegt“, sagt Pastor Klaus Leist. Kutscher Betz berichtet ihm, dass er den Schrein mit zwei sieben und zwei acht Jahren alten Pferden befördern will. Derweil ist Willmanns Rückzugsplan klar: „Wir tragen die Lade in einem Zug bis vor den Altar zurück.“

Genau an diesem Standort wird der Trierer Bischof Stephan Ackermann am Sonntag nach der Stadttour die Lade für die kommenden zwei Wochen feierlich öffnen. Küster Luther überprüft noch gewissenhaft, ob die beiden Schlösser gangbar sind, ehe die Feuerwehrmänner den Schrein an ihrem angestammten Platz wieder abstellen. Beim Pontifikalamt und der anschließenden Prozession werden sie von sechs Kameraden des Löschbezirks Urweiler unterstützt. „Mit der Prozession durch die Stadt beginnt die Wallfahrt mit einem Höhepunkt“, freut sich Pastor Leist. Angeführt von Roland Geiger, der als Kirchenschweizer mit der Pike vorneweg marschiert, setzt sich der festliche Umzug etwa gegen 10.45 Uhr in Bewegung.

Im Jubiläumsjahr 2017 unterstützt die Wallfahrt übrigens ein Waisenhaushaus-Projekt der indischen Schwestern, die schon seit Jahren in St. Wendel leben und in der Stiftung Hospital arbeiten.

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