Gemüse, Salat und jede Menge Blumen

St Wendel · Bereits seit mehr als sechs Jahrzehnten bieten die Bernd und Else Klein ihre Produkte auf dem St. Wendler Wochenmarkt an.

Welch ein toller Empfang. "Schön, Sie wiederzusehen. Sind Sie gut über den Winter gekommen?", begrüßt eine freundliche Stammkundin das Saarlouiser Gartenbauer-Ehepaar Bernd und Else Klein nach der winterlichen Abstinenz auf dem St. Wendeler Wochenmarkt. Und ob alles im grünen Bereich sei, will die Einkäuferin noch wissen? "Wir warten die Eisheiligen ab, denn am 15. Mai ist der Winter vorbei", antwortet Bernd Klein mit einer alten Bauernweisheit. Mehr als sechs Jahrzehnte bietet er Pflanzen, Gemüse, Salat und Blumen auf dem Wochenmarkt in der Kreisstadt an und blickt zurück.

"Früher bin ich mit dem Zug gekommen. Ich hatte einen Koffer und Kartons voll mit Pflanzen dabei, die ich am Dom verkauft habe", berichtet er. Klein und Ehefrau Else sind die Senioren unter den Markttreibenden in St. Wendel. "Unser Lieferwagen ist noch für zwei Jahre getüvt, danach sehen wir weiter", meint der Markthändler, der mit seiner Frau einen Gartenbaubetrieb mit Treibhaus- und Freiland-Anbau bewirtschaftet. "Alles ausschließlich für den Markt", ergänzt er.

An diesem Donnerstagmorgen sind ihre Eigenprodukte stark gefragt. Bernd Klein regelt den Verkauf am Gemüsetisch. Rotkraut, Wirsing oder Oberkohlrabi packt er für die Kundschaft in Zeitungspapier ein. "Ende April gibt's Tomaten", beantwortet er eine ihm oftmals gestellte Frage. Auch die Kräuter für die gute Küche der Marktleute wie Schnittlauch, Bärlauch und Petersilie verschwinden in den Einkaufstaschen der Abnehmer. Else Klein hastet zwischen dem Gemüsetisch und den am Boden stehenden Pflanzen und Blumen hin und her. "Die Blumen sind winterhart", erklärt sie einer Gruppe. Dazu leuchten die Frühjahrsblüher Nelken, Primeln, Veilchen und Vergissmeinnicht in der morgendlichen Sonne.

"Die Kräuter sind für drinnen und draußen", gibt die Marktfrau Tipps zum Anpflanzen. Bei den Salaten müsse man bei den momentanen Nachttemperaturen noch vorsichtig sein. "Deshalb die Salate nur unter einem Folientunnel anpflanzen", rät sie. Für die Kleins wirkt es wie Trostpflästerchen, wenn die Kunden kommen und über das gute Gedeihen der Pflanzen berichten. Weg wie warme Semmeln geht der Eichblattsalat, dessen frischer Geschmack an junge Haselnüsse erinnert und als äußerst angenehm empfunden wird. Gegen 13 Uhr packt das Ü-70-Ehepaar wieder seine Utensilien in den Lieferwagen. "Wir sind um fünf Uhr in der Früh losgefahren", sagt Bernd Klein. Neben dem Donnerstag-Wochenmarkt in St. Wendel bauen beide noch samstags ihren Stand in Ottweiler auf.

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