Amtseinführung Gabriel Schäfer als Pfarrer eingeführt

St. Wendel · Etwas nervös war der 37-Jährige schon, als er in einem Gottesdienst in der Stadtkirche St. Wendel sein Amt übernahm.

 Superintendent Markus Karsch (Bildmitte) segnet Pfarrer Gabriel Schäfer. Rechts auf dem Foto zu sehen ist Presbyterin Tina Cerovsec.

Superintendent Markus Karsch (Bildmitte) segnet Pfarrer Gabriel Schäfer. Rechts auf dem Foto zu sehen ist Presbyterin Tina Cerovsec.

Foto: Frank Faber

Vor einem Monat hat Gabriel Schäfer neben Christine Unrath die zweite Pfarrerstelle in der evangelischen Gesamtkirchengemeinde St. Wendel angetreten. Am Sonntag ist der 37-jährige Familienvater mit einem Gottesdienst in der gut besetzten evangelischen Stadtkirche in sein Amt eingeführt worden. Das Lied „Herr, ich komme zu und ich steh vor dir, so wie ich bin“, intonieren die Kirchgänger passend vor Schäfers Segnung.

„Ein neuer Pfarrer in der Gesamtkirchengemeinde, Sie lieber Herr Schäfer, sind Sie nervös?“, fragt Superintendent Markus Karsch seinen Nachfolger. Der antwortet mit „Ja“. Alles andere, so Karsch, würde ihn wundern und wäre nicht so gut. Denn für Pfarrer Schäfer und die Gemeinde beginne nun ein Neuanfang. Zuvor war Schäfer mehr als vier Jahre auf einer befristeten Stelle in Schwelm nahe Wuppertal tätig und hat deshalb seine Bewerbung auf die unbefristete Pfarrerstelle in St. Wendel eingereicht, für die er dann vom Presbyterium gewählt worden ist. „Es ist schon was Neues. Es ist die Heimat meiner Frau, die aus Spiesen kommt, und nicht meine. Darüber hinaus ist die Struktur eine andere“, sagt der Pfarrer, der aus Witten im Ruhrgebiet stammt.

Superintendent Karsch meint, dass bei einer Einführung oft großzügig auf Harmonie gemacht werde. „So ist am Anfang dafür gesorgt, dass alles glatt geht“, weiß er. Allerdings wisse die Gemeinde noch wenig über den Neuen. Wie werde es mit ihm im Alltag? „Ist nun endlich jemand da, der die Arbeit mitträgt? Bei einer Bewerbung zeigt sich doch jeder von seiner besten Seite“, räumt Karsch ein. Aber als Superintendent habe er zudem die Funktion eines Aufsehers. „Und Pfarrer Schäfer vertritt nun die Stelle, auf der ich ausgeschieden bin“, erklärt Karsch, nicht ohne einen lustigen Hintergedanken. Und deshalb rollt er vor dem Altar eine meterlange Liste mit guten Ratschlägen für seinen Nachfolger aus. „Dafür habe ich den Römerbrief ausgesucht“, betont der Superintendent.

Schäfer, der nun die seit einem dreiviertel Jahr freie Pfarrerstelle wieder besetzt hat, merkt an, dass er sich in St. Wendel sehr wohlfühle. „In St. Wendel und der dörflichen Umgebung zu arbeiten, ist etwas anderes als in Schwelm zu arbeiten, das an eine Großstadt wie Wuppertal angrenzt“, sagt Schäfer. Die Kreisstadt habe er schnell kennengelernt, sein Gemeindegebiet, das sich von Neipel bis nach Leitersweiler zieht, aber bei Weitem noch nicht ganz. „In einem Lebensmittelmarkt in Oberthal hat mich eine Frau erkannt, die mich bei einem Gottesdienst in Leitersweiler gesehen hat, und mich ganz offen darauf angesprochen. In einer Großstadt würde mir so etwas kaum passieren“, ist Schäfer überzeugt.

Schwerpunkt seiner Arbeit wird die Jugendarbeit sein, die nach Karschs Beförderung zum Kirchenkreis Saar-Ost nach Neunkirchen vakant war. „Ich will die Jugendarbeit in der Gemeinde weiter aufbauen und etablieren“, sagt der Pfarrer. Des Weiteren sei er in die Gemeindearbeit eingebunden und will seelsorgerisch im halben Landkreis, so bezeichnet Schäfer die Fläche des Gemeindegebietes, tätig sein. „Ich bin mir sicher, hier schneller Kontakte knüpfen zu können, als in der schnelllebigen Großstadt.“

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