Fuß als Sinnbild menschlicher Bewegung

St Wendel · „500 Skulpturen für den Frieden – 5500 Kilometer quer durch Europa“ heißt die Sonderpräsentation zu den Bildhauern Leo Kornbrust und Bertrand Ney im Mia-Münster-Haus. Dort wird am kommenden Mittwoch das Projekt „Bewegt“ der Künstlerin Isabelle Federkeil eröffnet. Es thematisiert den Ersten Weltkrieg.

 Die Installation „Fußmaschine“. Foto: Isabelle Federkeil

Die Installation „Fußmaschine“. Foto: Isabelle Federkeil

Foto: Isabelle Federkeil

Die umfangreiche Präsentation der "Europäischen Skulpturenstraße des Friedens" im Museum St. Wendel gehört zu den kulturellen Highlights in diesem Jahr. Mittels Workshops oder Führungen bieten die Veranstalter Besuchern die Gelegenheit, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. In diesem Zusammenhang wird am Mittwoch, 24. September, 19.30 Uhr, das Projekt "Bewegt" der Künstlerin Isabelle Federkeil eröffnet. Dazu bietet die Lothringer Tänzerin und Choreografin Léa Thomen eine Performance.

In dem Kunstprojekt "Bewegt" setzt sich die Künstlerin Isabelle Federkeil mit dem Ersten Weltkrieg auseinander. Dabei geht es ihr in dieser Installation nicht um die Auseinandersetzung mit dem Krieg selbst, sondern vielmehr um das "Sichtbarmachen" innerer und äußerer Antriebskräfte des menschlichen "Bewegtseins" und dessen individuelle und kollektive Ausdrucksformen.

Fünfzehn Holzschuhleistenpaare aus den 1920er bis 1950er Jahren hängen in einem Metallrahmen, an Metallstäben befestigt, in Dreierreihen hintereinander. Durch Motoren werden sie in Auf- und Abwärtsbewegungen versetzt.

Sinnbild menschlicher Bewegung ist der Fuß: Er hält uns auf dem Boden, bringt uns vorwärts, drückt sich ab und hinterlässt eine unverwechselbare, persönliche Spur. Als Kollektiv zusammengestellt, wechseln die Fußpaare in der Installation zwischen Gleichschritt und isolierter Bewegung. Die maschinelle, metallene Geräuschkulisse und das Stampfen der Füße schaffen dabei eine fast bedrohliche Atmosphäre und zeigen gleichzeitig einen absurden Bewegungsakt: Die Füße scheinen bereit, loszustürmen, sich zu befreien aus dem "Gebundensein" an Ort und Stelle. Diese Bereitschaft und Erwartung wird jedoch nicht eingelöst - es gibt kein Entkommen aus diesem Bewegungsapparat.

Die Installation wird im Rahmen der Eröffnung des Projektes am Mittwoch, 24. September, um 19.30 Uhr, von einer Tanzperformance der lothringischen Tänzerin Léa Thomen ergänzt. Der Eintritt ist frei.

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