Landkreis St. Wendel erhält Förderung Studie prüft Potential Erneuerbarer Energien

St Wendel · Es geht um den Bereich Wirtschaft. Dafür erhielt der Landkreis St. Wendel nun eine Förderung.

 Bei der Scheckübergabe: Thomas Gebel (Vorsitzender der Kultur-Landschafts-Initiative St. Wendeler Land), Landrat Udo Recktenwald und Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz.

Bei der Scheckübergabe: Thomas Gebel (Vorsitzender der Kultur-Landschafts-Initiative St. Wendeler Land), Landrat Udo Recktenwald und Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz.

Foto: Lukas Kowol

Gerne komme er in das St. Wendeler Land. „Es ist nicht nur eine Ecke, in der man sich gerne aufhält. Es ist auch ein Landkreis, der nicht abwartet oder resigniert, sondern selbst vorangeht und neue Wege sucht“, lobte der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD). Was auch der Grund seines jüngsten Besuches im St. Wendeler Landratsamt unterstrich. Denn der Minister hatte einen Scheck über 25 500 Euro dabei. Geld, das für eine „Wirtschaftliche Potenzial- und Organisationsanalyse zur Durchführung von Projekten im Bereich Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz im Landkreis St. Wendel“ gedacht ist.

Wie ein Sprecher des Landkreises erläutert, gehe es darum, zu untersuchen, welche neuen Geschäftsfelder für regionale Akteure im Kreis aufgebaut werden können, welche Organisationsformen und Geschäftsmodelle im Bereich der Erneuerbaren Energien auch gewinnbringend sein können.

„In unserem 2012 veröffentlichten Klimaschutzkonzept ‚Null Emission Landkreis St. Wendel‘ ist auch die regionale Wertschöpfung eine tragende Säule“, erläutert Landrat Udo Recktenwald (CDU). „Unter anderem haben wir verschiedene Betreibermodelle und Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung zur Finanzierung von Projekten ausprobiert, etwa die Energie-Genossenschaft St. Wendeler Land.“ Diese war unter anderem auf dem Feld der Windenergie aktiv. Nun gelte es, die Strukturen und Aktivitäten auf den Prüfstand zu stellen, neue Felder zu erschließen.

Recktenwald: „Das Ziel unserer bereits mehrfach ausgezeichneter Initiative: Bis 2050 soll der Landkreis seinen Energiebedarf CO2-neutral gestalten. Gegenüber 1990 konnten wir bis 2018 unseren Energieverbrauch um 32 Prozent senken, leicht über dem Bundesdurchschnitt von 30,8 Prozent.“

Der Energieverbrauch im Landkreis St. Wendel verteilt sich auf drei Säulen: Wärme mit 54 Prozent, Mobilität mit 31 Prozent und Strom mit 15 Prozent. Dies laut der jüngsten Energie- und CO2-Bilanz. „Im Stromsektor haben wir bisher die größten Fortschritte gemacht, 88 Prozent des Gesamtstrombedarfs wird aus Erneuerbaren Energien, vor allem Windkraft, erzeugt. Hinzu kommen 26 Prozent aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, sodass wir folglich 14 Prozent mehr grünen Strom erzeugen als verbrauchen“, so Recktenwald.

Der Anteil Erneuerbarer Energien im Wärmesektor betrage lediglich vier Prozent, bei der Mobilität unter einem Prozent. Und hier warten die größten Herausforderungen. „Der Wärmebereich rückt zunehmend in den Mittelpunkt, etwa Nahwärmeverbünde. Bei der Mobilität wird es darum gehen, lohnende Alternativen weiter auszubauen und zu erschließen, etwa Carsharing oder E-Mobilität“, so Recktenwald. Klimaschutz unter Beachtung der Akzeptanz der Bevölkerung und der regionalen Wertschöpfung sei für den Landkreis ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung und ein Teil der Daseinsvorsorge.

Das Fördergeld stammt aus dem EU-Förderprogramm Leader, das von der Kultur-Landschafts-Initiative (Kulani) St. Wendeler Land verwaltet und verausgabt wird. Auch bei dem Regionalentwicklungsverein Kulani spielt der Klimaschutz eine Rolle und wird daher in einem eigenen Handlungsprogramm „Energie“ umgesetzt. Der Eigenanteil des Landkreises beträgt 4500 Euro.

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