Für die Meisterschale war die Feier etwas zu heftig

Winterbach · Winterbach hat den Titel in der Kreisliga eingefahren. Die Saison war makellos, doch die Meisterfeier hinterließ Spuren.

 Rot gewinnt: Mit einem 7:0-Kantersieg gegen Linxweiler II machten die SF Winterbach am drittletzten Spieltag ihr Meisterstück. Foto: Peter

Rot gewinnt: Mit einem 7:0-Kantersieg gegen Linxweiler II machten die SF Winterbach am drittletzten Spieltag ihr Meisterstück. Foto: Peter

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Ausnahmezustand in Winterbach! Zwei Tage lang feierten die Fußballer der Sportfreunde die Meisterschaft in der Kreisliga A Weiselberg. "Wir sind gerade beim Frühschoppen. Viele von uns haben Urlaub, die anderen kommen im Laufe des Tages nach", berichtete SF-Trainer Thorsten Kunz gestern.

Der Feiermarathon hinterließ dabei auch seine Spuren. Nicht nur bei den Spielern, sondern auch an der Meisterschale, die die Sportfreunde am Sonntag unmittelbar nach dem entscheidenden 7:0-Heimsieg gegen die SG Linxweiler II von Klassenleiter Holger Keller überreicht bekamen. "Sie ist nicht ganz so schlimm beschädigt wie der Pokal damals bei Real Madrid. Aber ein paar Kratzer hat sie leider abbekommen", erzählte Kunz lachend.

Madrids Abwehrspieler Sergio Ramos hatte nach dem Pokalsieg seiner Mannschaft 2011 die Trophäe fallen lassen. Sie knallte vom Bus auf den Boden - und war danach gaz schön ramponiert.

Wie der Winterbacher Meisterteller zu Schaden kam, ist nicht überliefert. Die paar Kratzer an der Silberschale werden die Sportfreunde angesichts einer überragenden Saison mit 23 Siegen, zwei Unentschieden und bislang nur einer Niederlage aber sicher verschmerzen können. In diesen 26 Begegnungen kassierte Winterbach nur zehn Gegentore - das sind die wenigsten aller aufstiegsberechtigten Teams im Saarland.

Auch beim Meisterstück gegen Linxweiler II ließ der Spitzenreiter nichts anbrennen. Vor 250 Zuschauern, die ihr Team mit Trommeln und Luftdruck-Fanfaren anfeuerten, führte der neue Titelträger schon zur Pause mit 6:0. Thorsten Schlotterbeck gelang zwischen der 20. und 41. Minute ein Hattrick. Zuvor hatten Sascha Colic und Carsten Rauber für eine frühe 2:0-Führung gesorgt. Mit dem Pausenpfiff gelang Jannik Nüsslein das 6:0. Im zweiten Spielabschnitt legte Markus Hoffmann noch das 7:0 für Winterbach nach.

Als Schiedsrichter Volker Keller die Partie abpfiff, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Schnell waren die rot-weißen Meister-T-Shirts, die in Anlehnung an die Filmreihe "Zurück in die Zukunft" mit dem Schriftzug "Zurück in der Bezirksliga" beschriftet waren, übergestreift. Und es gab sogar extra Bier für die Meister. Hattrick-Torschütze Schlotterbeck, der beruflich Etiketten entwirft, hatte mehrere Flaschen mit dem "Zurück-in-der-Bezirksliga"-Motto und dem Vereinslogo versehen.

Aus der Bezirksliga St. Wendel war Winterbach erst vor zwölf Monaten abgestiegen. Deshalb war die Freude über die direkte Rückkehr umso größer. "Von der Qualität der Mannschaft gehören wir nicht in die A-Klasse. Wir wollen mehr gefordert werden - und das werden wir in der Bezirksliga", erklärte Kunz.

Mit dem Titelgewinn verabschieden sich übrigens vier seiner Spieler in den fußballerischen Vorruhestand: Thorsten und Zwillingsbruder Thomas Schlotterbeck, Ronny Hassel und Benjamin Lieb wollen künftig nur noch in der AH spielen. Ansonsten bleibt das Meister-Team aber zusammen. Mit Rückkehrer Oliver Böning (SG Bostalsee) und Kevin Schank (JFG Schaumberg-Prims) stehen auch zwei Neuzugänge schon länger fest. Zudem rücken Christian Gebleichter, Frederik Klein und Simon Backes aus der eigenen Jugend in den Kader auf.

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