Senioren Frischer Wind für Seniorennachmittag

Niederkirchen · „Zeiten für Begegnungen“ ersetzten jetzt die Nachmittage für Senioren in Niederkirchen. So sollen mehr Menschen angesprochen werden.

 In der Zeit für Begegnungen wird nicht nur gemeinsam gespiel. Auch Neuigkeiten werden gerne ausgetauscht.

In der Zeit für Begegnungen wird nicht nur gemeinsam gespiel. Auch Neuigkeiten werden gerne ausgetauscht.

Foto: Jennifer Sick

Die Zeit vergeht wie im Flug beim Austausch der Neuigkeiten aus dem Ostertal und der ganzen Welt. In fröhlicher Runde sitzen zehn Damen gemeinsam an einem großen Tisch im DRK-Heim, plaudern, spielen Karten, singen und lachen. Die Älteste von ihnen ist 90 Jahre alt. Zwei Mal im Monat kommen sie nach Niederkirchen zu dem Treffen „Zeiten für Begegnungen“, das bis vor Kurzem noch schlicht Seniorennachmittag hieß. „Wir haben den Namen geändert, weil wir uns nicht länger nur an ältere Leute richten wollen“, erklärt Organisatorin Adelheid Müller. Vielmehr gehe es darum, auch jüngere Männer und Frauen an den Tisch zu bekommen, um einen gemeinsamen Nachmittag zu gestalten und Zeit miteinander zu verbringen. Müller hofft auf einen regen Austausch und natürlich auch neue Gesichter in ihrer ansonsten über Jahre zusammengewachsenen Gruppe.

Für viele Ältere, wie zum Beispiel Heidi Seyler ist das Treffen mittlerweile schon zu einer festen Institution geworden. „Ich komme regelmäßig her und das schon seit vielen Jahren", erzählt die Rentnerin. Auch viele andere der zufälligerweise ausschließlich weiblichen Teilnehmer sind schon lange mit dabei, denn den Seniorennachmittag gibt es bereits seit 1969. Damals rief Alfons Cullmann das zu der Zeit noch wöchentliche Treffen ins Leben. Eingeladen waren ältere Bürger aus allen Orten des Mittleren Ostertals- inklusive Fahrdienst, der bis heute besteht.

Seit 1988 ist Adelheid Müller mit der Organisation betraut- immer wieder unterstützt von weiteren freiwilligen Helferinnen. Zurzeit kümmert sie sich gemeinsam mit Marga Lensch um die Gestaltung der Nachmittage. Abgesehen von den Plaudereien sind vor allem Gesellschaftsspiele hoch im Kurs. Und dafür hat man sich einiges einfallen lassen. Neben einem altersgerechten Mensch-ärger dich-nicht mit extra großen Spielfiguren gibt es auch Rommé, Kniffel und ein Memory, das Adelheid Müller stolz vorführt. „Die Karten sind nicht nur etwas größer als bei den üblichen Memoryspielen“, erklärt sie, „sie haben auch Motive, die die älteren Besucher von früher noch kennen". Dazu gehören zum Beispiel ein Grammophon oder auch ein altes Messing-Plätteisen. Aber auch Gesangseinlagen, Gedichtvorträge und Witze gehören mit zum Programm, das den Besuchern des Nachmittags geboten wird.

Ebenfalls fester Bestandteil sind die gemeinsamen Essen. Seit sie die Organisation übernommen hat, führt Adelheid Müller Buch über die Speisen, die während der Treffen zubereitet und verzehrt wurden. Mittlerweile ist sie im dritten Heft angekommen und überblickt eine stattliche Liste. „Wir haben eigentlich schon alles gemacht. Von Schnittchen bis hin zu Waffeln", erklärt sie. Außerdem sind in den Büchern auch die mittlerweile Verstorbenen Teilnehmer namentlich eingetragen –- als kleines Andenken an sie und die vergangenen Jahre.

Für die Zukunft haben Adleheid Müller und Marga Lensch auch schon einige Treffen geplant. „Die Termine stehen schon fest", sagt Müller, „was genau wir an den Tagen machen, kann ich noch nicht sagen, denn vieles gestaltet sich einfach spontan". Müller und Lensch hoffen jedoch, dass künftig auch einige jüngere zu den Treffen finden werden. „Profitieren würden jüngere Besucher allemal", findet Müller. Ihr jedenfalls sind die Treffen zur Herzensangelegenheit geworden, die sie seit nunmehr 30 Jahren vorantreibt. „Ich bin mit den Alten alt geworden", scherzt die 64-Jährge.

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