Fotos erzählen von fernen Ländern

St Wendel · Nach Saarbrücken und Kirkel: Freunde des Abenteuermuseums starten ihre Multivisions-Reihe jetzt auch in St. Wendel. Bis Jahresende sind drei Vorträge über fremde Länder terminiert. 2017 gibt es mit neun Veranstaltungen weiter.

 Besuch bei Beduinen in der Nähe von Palmyra in Syrien. Foto: Helga Bernhard und Jürgen Mai

Besuch bei Beduinen in der Nähe von Palmyra in Syrien. Foto: Helga Bernhard und Jürgen Mai

Foto: Helga Bernhard und Jürgen Mai

Reisen. Als Individualtourist. Abseits der bekannten Wege Land und Leute kennen lernen. Das ist Heinz Zimmers große Leidenschaft. Mit 18 Jahren eroberte der Bubacher mit einem Citroën 2CV, liebevoll Ente genannt, Marokko. In der Folge war der heute 62-Jährige meist zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs - in China, Vietnam oder auf Kuba. Auf Sumatra (Indonesien) saß er sechs Tage und Nächte in einem Bus fest, der im Schlamm stecken geblieben war - mitten im Dschungel. Solche Reiseanekdoten gibt es viele. Diese teilt Zimmer gerne bei Vorträgen mit anderen Menschen. "Die Leute hören lieber, was einem unterwegs passiert ist, statt die Fakten, die jeder nachlesen kann."

Schon seit etlichen Jahren organisiert der stellvertretende Vorsitzende der Freunde des Abenteuermuseums Reisevorträge. Alleine in Saarbrücken seien es inzwischen etwa 150, rechnet der 62-Jährige vor. Seit zwei Jahren haben die Abenteurer einen zweiten Veranstaltungsort entdeckt: das Bildungszentrum in Kirkel. Nun soll ein dritter Standort folgen. Zimmer möchte die Vortragsreihe in seiner Heimat etablieren. In St. Wendel hat der Bubacher als Partner die Globus-Stiftung gewonnen. Bei der Cafeteria im Warenhaus finden die Multivisionsvorträge statt. Start ist am Mittwoch, 28. September, 17 Uhr. Das Thema lautet: "Syrien und Jordanien". Die Referenten Helga Bernhard und Jürgen Mai berichten von ihren Erlebnissen im Nahen Osten, mit vielen Bildern veranschaulicht. Ein aktuelles Thema. "Ich bereue es, dass ich bisher nie in Syrien war", sagt Zimmer. "Alle, die dort waren, schwärmen von der Gastfreundschaft der Menschen." Überhaupt, so betont der 62-Jährige, sei er als Rucksack-Reisender auf seinen Touren herzlich aufgenommen worden. "Wir Globetrotter stoßen überall in der Welt auf Gastfreundschaft und Hilfe", so Zimmer. Davon möchte sein Verein etwas zurückgeben. Daher ist der Vortrag mit einer Spendenaktion verbunden. Der Erlös geht an das Projekt Deutsch-Syrische Ärzte für humanitäre Hilfe. Eintritt wird nicht erhoben, die Spende ist freiwillig.

Zum ersten Vortrag des Vereins in Saarbrücken sind damals 20 Zuhörer gekommen. "Heute sind es in der Spitze 200", sagt Zimmer. "Und ich dachte immer, Vorträge sind out", fügt er schmunzelnd an. Teilweise erfährt der Bubacher, der bei den Vorträgen fast immer als Moderator fungiert, auch etwas über die Motivation der Gäste, zu der Veranstaltung zu kommen. So sind es jene, die das thematisierte Land bereits selbst bereist haben oder die, die eine Reise dorthin planen. "Es kommen aber auch Leute, die selbst nie verreist sind und so die Welt kennen lernen wollen."

Die Referenten engagieren sich ehrenamtlich. Sie melden sich bei Zimmer, schlagen ein Thema vor. "Ich mache da keine Vorgaben, schließe auch nichts aus", so der Vize-Chef der Freunde des Abenteuermuseums. Allerdings versuche er, pro Jahr nur einen Vortrag über ein europäisches Land einzuplanen. Der Rest sollte "exotischer sein".

Bis Jahresende sind für St. Wendel drei Vorträge terminiert. 2017 sollen es neun werden, falls die Reihe angenommen wird. Zimmer hofft auf 50 Zuhörer zur Premiere. Er steht beim zweiten Termin Mittwoch, 26. Oktober, am Rednerpult. Dann berichtet er - samt Fotos - von seiner "Fahrrad-Tour durch Myanmar". Ein Traum sei es für den 62-Jährigen, auf dem bis 2006 geschlossenen Nathu-La-Pass von Tibet nach Sikkim (Indien) zu radeln. Dazu gäbe es dann sicher einen Vortrag.

Vortragsreihe der Freunde des Abenteuermuseums, Globus-Cafeteria, St. Wendel .

 Transport auf burmesisch. Foto: Heinz Zimmer

Transport auf burmesisch. Foto: Heinz Zimmer

Foto: Heinz Zimmer
 Elefanten in Botswana. Um das afrikanische Land geht es in einem Vortrag. Foto: Werner Herrmann

Elefanten in Botswana. Um das afrikanische Land geht es in einem Vortrag. Foto: Werner Herrmann

Foto: Werner Herrmann

Termine: Mittwoch, 28. September: "Syrien und Jordanien"; Mittwoch, 26. Oktober: "Fahrrad-Tour durch Myanmar "; Mittwoch, 30. November, "Botswana". Je 17 Uhr.

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