Hilfe aus St. Wendel für Flutopfer Hospiz Emmaus spendet nach Bad Neuenahr

St Wendel · An ein von der Flutkatastrophe betroffenes Hospiz im Ahrtal gehen 2000 Euro.

 Isabelle Luther (rechts)  vom Hospiz Emmaus überreichte die Spende an Anna Louen, stellvertretende Leiterin des Hospizes im Ahrtal.

Isabelle Luther (rechts) vom Hospiz Emmaus überreichte die Spende an Anna Louen, stellvertretende Leiterin des Hospizes im Ahrtal.

Foto: I. Luther

„Von Kollegen für Kollegen“ – dieses Motto stand im Mittelpunkt einer Spendenaktion des Hospizes Emmaus in St. Wendel. Insgesamt 2000 Euro kamen dabei zusammen. Das Geld ging an das Hospiz im Ahrtal (ebenfalls unter Beteiligung der Marienhaus Unternehmensgruppe), das von der Hochwasserkatastrophe getroffen wurde.

„Als wir davon erfahren haben, haben wir spontan eine Sammelaktion gestartet“, sagt Barbara Klein, Leiterin des Hospizes Emmaus. Den zusammengekommenen Betrag hat Mitarbeiterin und Pflegefachkraft Isabelle Luther inzwischen an Anna Louen, stellvertretende Leiterin des Hospizes im Ahrtal, überreicht. Das Geld werde an die am schlimmsten betroffenen Kollegen schnell und unbürokratisch weitergegeben.

Luther ist aber nicht nur zur Spendenübergabe in das Krisengebiet gereist. Sie ist auch Mitglied einer Hilfsorganisation und engagierte sich vor Ort. „Als Überbringerin der Grüße aus dem Saarland also die perfekte Besetzung, erlebte sie doch hautnah, was es für die Menschen in den Hochwassergebieten bedeutet, Teil dieses Katastrophenszenarios zu sein“, sagt Klein.

Das Hospiz in Rheinland-Pfalz sei zum Glück weitgehend verschont geblieben. Allerdings musste es geräumt und die sterbenden Menschen verlegt werden. „Positiv ist, dass alle auf Palliativ-Stationen gut untergebracht werden konnten und die meisten vom Pflegeteam des Hospizes weiter begleitet werden können“, berichtet Klein. Die Kollegen und viele Helfer hätten bis zuletzt versucht, den Betrieb des Hospizes aufrecht zu halten. Aber nach dem Zusammenbruch der Infrastruktur sei dies nicht mehr möglich gewesen.

„Erschöpft, traumatisiert und verzweifelt“, so würden die Kollegen die Situation vor Ort beschreiben. „Mehrere Pflegekräfte sind privat betroffen und haben alles verloren“, weiß Klein. Aber die Hilfsbereitschaft und die Solidarität untereinander gebe ihnen Hoffnung. Dass es immer mal wieder Lichtblicke in all dem Elend gibt, hat auch Luther während ihres Einsatzes im Ahrtal beobachtet. Sie berichtet von schlimmen Bildern, ätzendem Geruch und bedrückenden Momenten – aber auch von bewegenden Erlebnissen. Ein solches sei gewesen, als Kinder sich einen Spielplatz zurückeroberten und im Spiel versunken das Chaos um sich herum vergessen konnten.

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